Fälle gewichten - Interpretation?

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AndreaB
Beiträge: 4
Registriert: 15.10.2011, 20:26

Fälle gewichten - Interpretation?

Beitrag von AndreaB »

Hallo!

Ich hoffe, jemand hier weiß eine Lösung für mein Problem:

Ich habe eine Meinungsumfrage durchführen lassen und die Daten in Form einer SPSS-Datei bekommen. Dabei war auch eine gewicht-Variable, die ich aber ignoriert habe, da ich gelesen habe, dass das gewichten nicht immer Sinn macht.

Nun war das aber, wie ich jetzt weiß, schon voreingestellt und alle meine Auswertungen basieren auf den gewichteten Fällen.

Meine Frage: Welche Daten liegen denn nun überhaupt vor? Die Befragen sind es ja nicht mehr!? Die Grundgesamtheit??

Ich wäre für Hilfe sehr dankbar!!

Andrea
Skuz
Beiträge: 141
Registriert: 25.07.2008, 19:08

Beitrag von Skuz »

Das hängt davon ab was das für ein Gewicht ist.
Normalerweise hast du Gewichte, die die Stichprobe an bestimmte bereits bekannte Merkmale der Grundgesamtheit anpassen (Geschlecht, Alter, Bildung, Ost-West, Haushaltsgewicht). In solchen Fällen gibst du bei der Beschreibung der verwendeten Daten an, dass du repräsentativ gewichtet hast und gut ist (ggf. wird das Gewicht dann im Anhang noch erläutert, was idr. eine mathematische Formel ist). Den Rest deiner Arbeit kannst du gleich lassen. Bei anderen Gewichten müsste man dann schauen, was das Ding macht.
AndreaB
Beiträge: 4
Registriert: 15.10.2011, 20:26

Beitrag von AndreaB »

Ich fürcht, ich werd bei dem Institut nochmal nachfragen müssen! Ich habe nämlich nur eine Gewicht-Variable. Geht das, dass die alle anderen Statistik-Variablen der Grundgesamtheit entsprechend anpasst? Wo sehe ich wie die definiert ist? Ich sehe in der Datenansicht nur Zahlen.

Meine Frage wäre hier jetzt mal gewesen:
Ich es korrekt wenn ich schreibe "x% der Befragten plädierten für ja und x% für nein"?

Irgendwie sinds ja nimmer die Befragten, aber auch nicht Grundgesamtheit! Wie ist da die korrekte Formulierung?
AndreaB
Beiträge: 4
Registriert: 15.10.2011, 20:26

Beitrag von AndreaB »

Und dann gleich noch eine Frage:
Wenn die Werte gewichtet sind, macht es keinen Sinn mehr Konfidenzintervalle zu berechnen, oder!?
Skuz
Beiträge: 141
Registriert: 25.07.2008, 19:08

Beitrag von Skuz »

Also gewöhnlich passt man die Stichprobe nur an bekannte Verteilungen der Grundgesamtheit an. Gewöhnlich handelt es sich dabei um die bereits erwähnten Merkmale.
Das Prinzip der Gewichtung ist auf http://www.statistik-tutorial.de/tutori ... ellen.html ganz gut erklärt.

Bei uns wird es so gehandhabt, dass wir dennoch x% der Befragten schreiben, auch wenn es nicht ganz korrekt ist. Ansonsten beschneidet man sich bei möglichen Formulierungen doch ziemlich. Hinzu kommt, dass die Unterschiede meistens relativ gering sind, sofern die Stichprobe einigermaßen sauber gezogen wurde.

Gleiches dürfte für Konfidenzintervalle gelten, wobei ich persönlich kaum damit rechne.

Und nun dürfen die reinen Statistiker hier im Forum, mich gern auseinander nehmen. ;)
Wenn dir der Gewichtungskram wirklich soviele Sorgen bereitet, dann besprech das am besten mit deinem/deiner Betreuer/in.
AndreaB
Beiträge: 4
Registriert: 15.10.2011, 20:26

Beitrag von AndreaB »

Vielen Dank, das hilft mir schon mal sehr weiter!

Ich muss denke ich einfach bei dem Institut nochmal nachfragen, was diese Gewicht-Variable genau macht. Scheinbar nimmt sie auch Befragte raus, denn ich mit ihr rechne habe ich n=1000, ohne ihr ist n= 1031.

Ich hab die Häufigkeiten schon vorausgewertet bekommen, von daher habe ich eine gewisse Kontrolle und weiß, dass der Fehler nicht an mir liegt. Nur würd ichs jetzt schon auch gern verstehen.
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