Einführung in die SPSS-Syntax Teil1
Warum?
Die Arbeit mit der SPSS-Syntax hat viele Vorteile: Etliche Aufgaben lassen sich schneller ausführen, wenn man einmal die grundlegende Arbeitsweise mit der Syntax verinnerlicht hat. Weiterhin eignet sich die Syntax zum Austausch und zur Demonstration einzelner Arbeitsschritte (etwa wenn mehrere Personen an einem Datensatz arbeiten), oder auch um mehrstufige, komplexe Transformationen eines Datensatzes zu einem späteren Zeitpunkt immer wieder nachvollziehen zu können.
So hat es sich bewährt, neben der aktuellen Arbeitsversion eines Datensatzes immer auch noch die unbearbeitete Ursprungsversion bereitzuhalten. Die einzelnen Arbeitsschritte werden dann in einer seperaten Syntax-Datei aufgezeichnet und der gesamte Arbeitsfortschritt lässt sich so jederzeit von Anfang bis Ende nachvollziehen oder auch mit veränderten Ausgangsdaten wiederholen.
Anmerkung: An dieser Stelle kann natürlich nur eine kleine Einführung in die SPSS-Programmsyntax gegeben werden, die jedoch ständig erweitert werden soll. Nicht umsonst wurden allein zu diesem Thema bereits etliche Bücher geschrieben.
Grundlegender Aufbau der Syntax
Eine Anweisung in der SPSS-Programmsyntax läßt sich in folgende Bestandteile aufgliedern:
* Die eigentliche zentrale Anweisung (manchmal auch Befehlsschlüsselwort genannt).
* Zusätzliche Anweisungen, die dem eigentlichen Befehl untergeordnet sind. Diese werden durch einen Schrägstrich "/" eingeleitet.
* Spezifikationen: Enthalten Angaben wie Variablennamen, arithmetische Operatoren und Zahlen.
* Weitere Schlüsselwörter und Anweisungen zur Vewendung im Zusammenhang mit den Spezifikationen.
Schaut man sich einmal die folgende Syntax an, werden einnige der grundlegenden Regeln deutlich:
* Jede Anweisung beginnt am Anfang einer Zeile. Ein Anweisung kann (muss aber nicht) dabei beliebig viele Zeilen umfassen, Folgezeilen, die
zur selben Anweisung gehören, müssen jedoch mit mindestens einem Leerzeichen eingerückt werden.
* Eine Anweisung endet mit einem Punkt.
* Anweisungen können durch ihren ersten drei Buchstaben abgekürzt werden. Variablennamen müssen dagegen immmer ausgeschrieben werden.
* Als Dezimaltrennzeichen in einer Anweisung wird immer der Punkt verwendet.
*Unterbefehle werden mit einem Schrägstrich "/" eingeleitet. Kommentare beginnen mit "**" und enden mit einem Punkt.
Arbeiten mit der SPSS-Syntax
Ein neues Syntax-Fenster wird über File->New->Syntax geöffnet. Zum Ausführen des Codes haben Sie die Möglichkeit über Run->All bzw. Run->Selection den gesamten oder nur den aktuell ausgewählten Codeabschnitt auszuführen. Sie können also auch problemlos einzelne Zeilen oder Abschnitte der Syntax seperat ausführen. Das "Play"-Symbol führt eine kompletten Anweisungsblock ab der aktuellen Cursorposition aus. Wollen Sie den gesamten Code mittels dieses Symbols ausführen, müssen Sie den Code vorher selektieren.
In SPSS kann zwischen Analyse-, Transformations- und Definitionsanweisungen unterschieden werden. Diese Einteilung der Anweisungen erfolgt analog zum SPSS-Hauptmenu (Analyse, Transform und Data) und den darin enthaltenen Befehlen.
Eine Besonderheit der Transformationsbefehle ist es, dass diese oftmals nicht sofort ausgeführt werden, sondern erst einmal "offengehalten" werden, bis ein seperater Befehl zum Ausführen der Transformation erfolgt. Der Sinn dieser Besonderheit liegt darin, unterschiedliche Transformationen auf einen identischen Urspungsdatensatz anwenden zu können, ohne dass jede Transformation automatisch die Ergebnisse der vorhergehenden Prozedur als Ausgangspunkt nimmt.
In einem solchen Fall wird der Befehl "Execute" beötigt, um die Transformation abzuschliessen. Da beim Lernen der Syntax sicherlich noch unklar ist, welche Anweisungen denn nun ein solches "Execute" benötigen, kann man diesen Befehl anfangs auch einfach an das Ende einer jeden Syntax schreiben (Den Punkt zum Abschließen des Anweisungsblocks nicht vergessen!). Auch wenn der Befehl nicht benötigt wird, schadet er auch nicht.