Hilfe bei Chi-Quadrat-Test

Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
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Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Hilfe bei Chi-Quadrat-Test

Beitrag von Phia »

Hallo,

ich möchte eine Hypothese untersuchen und habe dazu den Chi-Quadrat-Test durchgeführt. Da ergab sich eine Signifikanz von 0,000. Unter dem Fenster stand, das 50% der Zellen eine Häufigkeit weniger als 5 haben. Dann soll man wohl einen Exakt-Test durchführen, leider funktioniert der nicht aufgrund zu wenig Arbeitsspeicher :(. Also hab ich den Monte-Carlo-Test gemacht. Hier bekomm ich aber keine Werte, alles steht bei 0,000. Kann mir bitte, bitte jemand helfen? Die Thesenprüfung ist Bestandteil meiner Bachelorarbeit und ich bin für jede Hilfestellung sehr dankbar!!!!

Viele Grüße

Phia
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

sehr unwahrscheinlich, dass der RAM zu klein sein sollte, aber offensichtlich liegt der p-Wert unter der konventionell gesetzten Grenze von 1% / 5% und damit ist ist das Ergebnis signifikant, die Nullhypothese (der Unabhängigkeit) kann verworfen werden.
drfg2008
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Hallo,

vielen Dank für die Antwort!!!

Ich habe es jetzt an drei verschiedenen PCs ausprobiert, überall kam die Nachricht, dass der Arbeitsspeicher zu klein ist. Allerdings arbeitet SPSS auch nur mit ca. 20% und ich weiß nicht, woran das liegt.

Jetzt hab ich noch kurz eine Frage:

Im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung habe ich Hypothesen aufgestellt und die Tests durchgeführt. Ich habe 271 auswertbare Fragebögen zurückerhalten. Dies habe ich als meine Stichprobe genommen. Ist das korrekt??
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

korrekt wofür?
drfg2008
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Bei n=271 mehr als 50% der Zellen mit zu niedrigen erwarteten (bitte sowas genau lesen, wenn die Software so freundlich ist, es eigens auszugeben) Häufigkeiten bedeutet sicher, dass entweder a) der Chi2 Test die falsche Wahl für die Daten ist oder b) unpassend, weil mit zu vielen Kategorien durchgeführt.

Was soll die Analyse denn überhaupt herausfinden und was wurde da erhoben und miteinander kreuztabelliert?
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

@drfg2008: korrekt für den Chi-Quadrat-Test, bzw. für die statistische Auswertung?

@Generalist: Meine Nullhypothese lautet: Es besteht kein Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Gesundheitszustand.

Die Kreuztabelle habe ich also mit Arbeitszufriedenheit*Gesundheitszustand durchgeführt und anschließend mit den gleichen Daten den Chi-Quadrat-Test gemacht.

Für mich ist das absolutes Neuland, ich habe noch nie mit SPSS gearbeitet und bin jetzt auch nicht in Statistik so bewandert :( .
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Okay, ich glaube, ich habe den Fehler!

Ich bin davon ausgegangen, dass 900 Leute meine Grundgesamtheit sind und die ausgefüllten, gültigen 271 Fragebögen meine Stichprobe. Die 271 Bögen entsprechen aber einer Vollerhebung und ich habe gar keine Stichprobe, richtig? Folglich ist die Voraussetzung für den Chi-Quadrat-Test nicht gegeben.... und ich weiß jetzt gar nicht, wie ich meine Hypothese testen soll?
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

@Generalist: Meine Nullhypothese lautet: Es besteht kein Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Gesundheitszustand.
Ich fragte: Was wurde da erhoben und miteinander kreuztabelliert? Sind das etwa ordinale Daten wie z.B. Ratingskalen? Sowohl Arbeitszufriedenheit als auch Gesundheitszustand werden normalerweise auf solchen Skalen erfaßt wie "ganz schlecht-schlecht-mittel-gut-sehr gut", oder ein Punktwert von 0 bis 7, oder ähnliches. Dann wäre Chi² unangebracht und wie man sieht auch undurchführbar.
Für mich ist das absolutes Neuland, ich habe noch nie mit SPSS gearbeitet und bin jetzt auch nicht in Statistik so bewandert
Du hast bisher kein SPSS-Problem, sondern es liegt anscheinend noch an den Statistikgrundlagen. Andy Field "Discovering Statistic using SPSS" wird sehr für Anfänger empfohlen.
Die 271 Bögen entsprechen aber einer Vollerhebung und ich habe gar keine Stichprobe, richtig?
Es kommt auf den Zweck an. Wenn das eine Studie ist, die Aussagen über die 271 erhobenen Fälle hinaus erlauben soll, zum Beispiel ob Zusamenhänge, die man vorfindet, wohl auch für andere Fälle außer den 271 gelten, oder aber vielleicht nur auf Zufall beruhten, dann braucht man einen Test. Deine Arbeitsypothese ist ja auch von vornherein allgemein formuliert.
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Es sind beide Ordinalskalen, wobei die Arbeitszufriedenheit Kategorien von "sehr zufrieden-zufrieden-teils, teils-wenig zufrieden-sehr unzufrieden" beinhaltet und Gesundheitszustand "ausgezeichnet-sehr gut-gut-weniger gut-schlecht".

Gut, dann habe ich das schon mal falsch gemacht.

Ich wollte es eigentlich schon gern auf die 900 Leute beziehen.

Wenn ich also den Zusammenhang zwischen zwei ordinalen Variablen prüfen möchte, kann ich den Spearmans Rangkorrelationskoeffizient nutzen?
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Ja, passend ist der Spearman-Korrelationskoeffizient rho (den kann man in SPSS unter Korrelationen per Häkchen anfordern).
Ich wollte es eigentlich schon gern auf die 900 Leute beziehen.
Wenn nur ein Drittel antwortet, sind die Antworten wohl nur bedingt repräsentativ auch für die anderen 2/3. Jedenfalls kann man es nicht beweisen, dass die Antworten und Zusammenhänge genauso für alle gelten. Das kann auch ein Signifikanztest nicht. Der generalisiert auf fiktive Grundgesamtheiten, beseitigt aber nicht das Problem, dass (z.B.) vielleicht in erster Linie Leute mitgemacht haben, die zufrieden mit ihrer Arbeit sind.
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Hallo,

also, ich habe jetzt aus meinen 271 Bögen eine Zufallsstichprobe (25%) gezogen und dann den Spearman durchgeführt.

Ich möchte mich nur versichern, dass das der richtige Weg war (also Stichprobe ziehen und nicht von allen 271 Bögen auszugehen)?
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Es gibt keinen Grund, nicht die 271 Bögen zu verwenden. Je größer die Stichprobe, desto geringer der Standardfehler der Schätzung. Nur ob womöglich Deine Ergebnsse stark dadurch beeinflusst sind, dass die 271 sich markant unterscheiden von den ca. 629, die nicht geantwortet haben, das lässt sich schwer abschätzen. Vielleicht hast Du Angaben zur Gesamtgruppe und zu den 271, die Du miteinander vergleichen kannst (Geschlecht, Alter, Betriebszugörigkeit Abteilung oder dergleichen).
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Ich möchte abschließend nochmal eine Verständnisfrage stellen:

Das Spearmans Rho liegt ja in einem Wertebereich zwischen -1 und 1. Hierbei sagt ja der Absolutbetrag etwas über die Stärke des Zusammenhangs aus und das Vorzeichen über die "Richtung", richtig?

Für die richtige Einstellung wollte ich nur nochmal sichergehen, das n=900 meine Grundgesamtheit ist und die Anzahl der zurückgekommenen Fragebögen (271) die Stichprobe ist.

Ganz, ganz, ganz herzlichen Dank für die hilfreichen Ratschläge!!!
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Wieso sollten die 900 die Grundgesamtheit sein? Über Zusammenhänge will man doch normalerweise allgemeine Aussagen treffen, nicht nur über die vergleichweise wenigen Leute, die man in seiner Studie hat.
Phia
Beiträge: 8
Registriert: 07.08.2013, 17:40

Beitrag von Phia »

Ich muss meine Befragung in der Bachelorarbeit beschreiben. Also muss ich auch eine Grundgesamtheit festlegen. In diesem Fall habe ich eine Mitarbeiterbefragung in dem Unternehmen mit 900 Mitarbeitern durchgeführt. Da die 900 Leute die Menge sind, für die meine Aussage gelten soll, ist es eine Vollerhebung. Von den 900 Leuten (sicherlich haben nicht alle den Bogen bekommen, Krankheit, Urlaub, Verweigerung, etc.) habe ich 271 Bögen zurückerhalten.

Die 271 Bögen sind ja keine Stichprobe, weil ich vorher nicht ausgewählt habe, wen ich nach welchen Merkmalen in der Grundgesamtheit befragt habe, richtig?

Meine Frage ist nun schlicht und einfach, ob ich aus den 271 Bögen noch eine Stichprobe ziehen müsste, um den Spearman durchführen zu können oder ob ich mit den 271 Bögen den Test durchführen "darf"?

Danke für die Mühen!!!
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