Hallo Leute,
ich habe im Fragebogen zwischen Online- und Printjournalisten unterschieden. (nominalskalierte Variable) In mehreren weiteren Fragen habe ich Journalisten zum Gebrauch von verschiedenen Mediensorten befragt, also wie häufig wird geschrieben, fotografiert, gefilmt, etc. (das sind alles intervallskalierte Variablen)
Nun möchte ich gerne prüfen, ob sich Online- und Printjournalisten signifikant unterscheiden, was grundsätzlich die Nutzung mehrerer Mediensorten angeht. (Deshalb kann ich nicht einfach die nominalskalierte Variable mit jeder einzelnen intervallskalierten Variable prüfen.)
Schaffe ich das mit der mehrfaktoriellen Varianzanalyse, oder welches Testverfahren muss ich da anwenden? Oder funktioniert das prinzipiell nicht?
Vielen herzlichen Dank.
Zwei Variablen in Bezug auf mehrere Variablen vergleichen
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Re: Zwei Variablen in Bezug auf mehrere Variablen vergleiche
Was soll das heißen? Anzahl genutzter Medien als neue abhängige Variable?Nun möchte ich gerne prüfen, ob sich Online- und Printjournalisten signifikant unterscheiden, was grundsätzlich die Nutzung mehrerer Mediensorten angeht.
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Hallo,
vielen Dank erst einmal für Deine Antwort. Beim Durchlesen komme ich drauf, dass meine Frage generell schwer zu versehen ist.
Ich werde es vielleicht versuchen an einem einfacheren Beispiel zu erklären.
Angenommen ich habe abgefragt ob ein Mensch blond oder schwarzhaarig ist. = Nominalskaliert, zwei Ausprägungen.
Nun habe ich auch intervallskaliert abgefragt:
"Wie oft nutzen Sie folgende Farben:
rot: nie -> regelmäßig
grün: nie -> regelmäßig
blau: nie -> regelmäßig usw. usf."
Jetzt könnte ich mich ja fragen, ob sich Schwarzhaarige und Blonde in der Farbnutzung unterscheiden und zwar eben nicht nur jeweils bezogen auf die Farbe rot, dann auf die Farbe grün, dann auf die Farbe blau ... Das wäre ja statistisch einfach möglich.
Ich möchte eben wissen, ob etwa Schwarzhaarige generell signifikant regelmäßiger Farben nutzen als Blonde? Weitere Frage: Ob Schwarzhaarige etwa signifikant regelmäßiger grün nutzen und Blonde dafür signifikant regelmäßiger rot usw.
Weißt Du welches Testverfahren ich da anwenden muss, oder ist das so gar nicht möglich?
vielen Dank erst einmal für Deine Antwort. Beim Durchlesen komme ich drauf, dass meine Frage generell schwer zu versehen ist.

Angenommen ich habe abgefragt ob ein Mensch blond oder schwarzhaarig ist. = Nominalskaliert, zwei Ausprägungen.
Nun habe ich auch intervallskaliert abgefragt:
"Wie oft nutzen Sie folgende Farben:
rot: nie -> regelmäßig
grün: nie -> regelmäßig
blau: nie -> regelmäßig usw. usf."
Jetzt könnte ich mich ja fragen, ob sich Schwarzhaarige und Blonde in der Farbnutzung unterscheiden und zwar eben nicht nur jeweils bezogen auf die Farbe rot, dann auf die Farbe grün, dann auf die Farbe blau ... Das wäre ja statistisch einfach möglich.
Ich möchte eben wissen, ob etwa Schwarzhaarige generell signifikant regelmäßiger Farben nutzen als Blonde? Weitere Frage: Ob Schwarzhaarige etwa signifikant regelmäßiger grün nutzen und Blonde dafür signifikant regelmäßiger rot usw.
Weißt Du welches Testverfahren ich da anwenden muss, oder ist das so gar nicht möglich?
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Ich weiß nicht, inwiefern es die Sache vereinfacht, wenn Du ein
ganz anderes Beispiel bringst, statt weiter Deine konkrete Studie zu
beschreiben.
Du hast 2 Gruppen Journalisten und sie auf einer Ordinalskala
(die in dem Beispiel genannte Skala ist zumindest eine) nach
ihrer Nutzungshäufigkeit diverser Mediensorten befragt.
Was nun die Frage angeht "Ich möchte eben wissen, ob etwa
Schwarzhaarige generell signifikant regelmäßiger Farben nutzen als
Blonde?", da könnte man einen Summenscore über alle Mediensorten
als abhängige Variable verwenden, und/oder die Anzahl der Medien,
welche mindestens "regelmäßig" verwendet werden.
In beiden Fällen Vergleich zwischen Gruppen mittels U-Test.
Solltest Du statt der von Dir angegebenen aber tatsächlich eine
intervallskalierte Messung haben, ginge es eventuell auch mit einer
Messwiederholungs-Varianzanalye, in der die "Medienart" der
Messwiederholungsfaktor wäre und "Gruppe" der Zwischensubjektfaktor.
Innerhalb jeweils einer Gruppe? Also Frage: wird A stärker genutzt als B,
C, D und E? Das wäre über einen Friedman-Test für Messwiederholungen
anschließend ggfls. paarweisen Vergleichen der Medien mit dem Wilcoxon
Vorzeichenrangtest machbar.
ganz anderes Beispiel bringst, statt weiter Deine konkrete Studie zu
beschreiben.
Du hast 2 Gruppen Journalisten und sie auf einer Ordinalskala
(die in dem Beispiel genannte Skala ist zumindest eine) nach
ihrer Nutzungshäufigkeit diverser Mediensorten befragt.
Was nun die Frage angeht "Ich möchte eben wissen, ob etwa
Schwarzhaarige generell signifikant regelmäßiger Farben nutzen als
Blonde?", da könnte man einen Summenscore über alle Mediensorten
als abhängige Variable verwenden, und/oder die Anzahl der Medien,
welche mindestens "regelmäßig" verwendet werden.
In beiden Fällen Vergleich zwischen Gruppen mittels U-Test.
Solltest Du statt der von Dir angegebenen aber tatsächlich eine
intervallskalierte Messung haben, ginge es eventuell auch mit einer
Messwiederholungs-Varianzanalye, in der die "Medienart" der
Messwiederholungsfaktor wäre und "Gruppe" der Zwischensubjektfaktor.
RegelmäßigER relativ wozu? Zur anderen Gruppe? Das wäre ein U-Test.Ob Schwarzhaarige etwa signifikant regelmäßiger grün nutzen und Blonde dafür signifikant regelmäßiger rot usw.
Innerhalb jeweils einer Gruppe? Also Frage: wird A stärker genutzt als B,
C, D und E? Das wäre über einen Friedman-Test für Messwiederholungen
anschließend ggfls. paarweisen Vergleichen der Medien mit dem Wilcoxon
Vorzeichenrangtest machbar.
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Super, vielen Dank für Deine Antwort, das hilft mir schon sehr. Ich habe zwar noch keinen U-Test angewendet, werde mich da aber jetzt mit Hilfe von Büchern weiterhangeln können.
Was jetzt eh peinlich ist: Ich schrieb von intervallskaliert und Du von ordinalskaliert. Im Fragebogen steht bei den Fragen nur 1 = nie und 6 = regelmäßig und die Antwort selbst besteht aus 6 Radiobuttons. Laut einer Professorin ist das intervallskaliert, weil ja die Abstände zueinander gleich sind, im Gegensatz zu einer Ordinalskala wo beispielsweise 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend usw. steht.
Aber ist das tatsächlich so? Oder ist es doch ordinalskaliert?
Was jetzt eh peinlich ist: Ich schrieb von intervallskaliert und Du von ordinalskaliert. Im Fragebogen steht bei den Fragen nur 1 = nie und 6 = regelmäßig und die Antwort selbst besteht aus 6 Radiobuttons. Laut einer Professorin ist das intervallskaliert, weil ja die Abstände zueinander gleich sind, im Gegensatz zu einer Ordinalskala wo beispielsweise 1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = befriedigend usw. steht.
Aber ist das tatsächlich so? Oder ist es doch ordinalskaliert?
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Da gibt es oft unterschiedliche Auffassungen. Mit der
Annahme "ordinalskaliert" wäre man jedenfalls auf der
sicheren Seite und man kann auch nicht viel falsch
machen bei der Durchführung eines U-Tests. Aber wenn
Deine Betreuerin auf Intervallskala besteht und die
Stichprobengröße ausreicht (mindestens n > 20), kannst
Du einen t-Test statt U-Test rechnen.
Annahme "ordinalskaliert" wäre man jedenfalls auf der
sicheren Seite und man kann auch nicht viel falsch
machen bei der Durchführung eines U-Tests. Aber wenn
Deine Betreuerin auf Intervallskala besteht und die
Stichprobengröße ausreicht (mindestens n > 20), kannst
Du einen t-Test statt U-Test rechnen.
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Ja, aber bei einem t-Test kann ich die Mittelwerte überprüfen zwischen zwei Gruppen überprüfen. Also beispielsweise ob Online- oder Printjournalisten mehr audiovisuelle Beiträge erstellen. (oder um beim fiktiven Beispiel zu bleiben: ob Online- oder Printjournalisten mehr die Farbe rot nutzen)
Aber mit dem t-Test kann ich ja nicht sagen, ob Print- oder Onlinejournalisten mehrere verschiedene Mediensorten erstellen? (oder ob Schwarzhaarige oder Blonde mehrere verschiedene Farben nutzen?)
Aber mit dem t-Test kann ich ja nicht sagen, ob Print- oder Onlinejournalisten mehrere verschiedene Mediensorten erstellen? (oder ob Schwarzhaarige oder Blonde mehrere verschiedene Farben nutzen?)