ANOV mit Messwiederholung-3 MZP wann Vorraussetzung prüfen?

[Mari]

Hallo zusammen,
ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit, und habe eine sehr dringende Frage, die mir zunächst einfach erschien, mittlerweile aber doch Kopfzerbrechen bereitet. Also folgendes Problem:

Insgesamt handelt es sich um eine Erhebung mit 3 Messzeitpunkten, die Intervention fand zwischen t1 und t2 statt. t3 ist das Follow-up 6 Monate später. Ich möchte langfristige Effekte untersuchen, also mögliche Veränderungen zwischen t2 und t3 erfassen.Die Veränderungen von t1 zu t2 wurden bereits in einer anderen Arbeit evaluiert.
Zu t1 und t3 wurden soziodemographische Daten erhoben und zu allen 3 Messzeitpunkten wurde das gleiche Fragebogenpaket von allen Patienten ausgefüllt.
Nun möchte ich mir 1. (bestehende) Unterschiede zwischen Interventions- und Kontrollgruppe anschauen (bezogen auf soziodemographische Variabelen und bezogen auf Skalenmittelwerte bzw. - summenscores) und 2. die Vorraussetzungen der Normalverteilung und Varianzhomogenität prüfen.
Meine Frage ist jetzt: zu welchem Messzeitpunkt schaue ich mir dies an? Lediglich zu t1? Meine ANOVA möchte ich ja aber für t2-t3 rechnen. Würde es dann Sinn machen, die Vorraussetzungsprüfung für t2 zu rechnen? Allerdings sind die Daten zu t2 ja möglicherweise durch die Intervention verändert.
Mögliche Unterschiede in soziodemographische könnte ich mir andererseits eh nur zu t1 oder zu t3 anschauen. T3 macht meiner Meinung nach nicht so viel Sinn, aber andererseits wurden sie ja dort erhoben?
An dieser Stelle kommme ich einfach nicht weiter.
Wenn mir jemand weiterhelfen könnten, wäre ich wirklich sehr dankbar!

Viele Grüße,
Mari

[Generalist]

Ich wünschte ehrlich, ich würde verstehen, was Du meinst.

[Mari]

ok, dann versuche ich es nochmal:

Also, Psychotherapiepatienten sollten entweder über 4 Wochen ein Tagebuch führen oder nicht. Tagebuchführen war also die Intervention. Diese fand zwischen dem 1. und 2. Messzeitpunkt statt. Zu einem 3. Messzeitpunkt 6 Monate später wurden die selben Variablen erfasst wie zu den ersten beiden Messzeitpunkten (z.B. Depressivität, Stimmung, Symptombelastung etc.).
Die Kontrollgruppe erhielt keine Intervention, füllte aber die gleichen Fragebogen aus. Zum 1. und 3. Messzeitpunkt wurden außerdem soziodemographische Variablen wie z.B. Alter, Bildung, Einkommen etc. erfasst.
Die Veränderungen vom 1. zum 2. Messzeitpunkt wurden bereits in einer Diplomarbeit erfasst.
Ich möchte nun mögliche langfristige Veränderungen untersuchen, und befasse mich daher mit Veränderungen zwischen dem 2. und 3. Messzeitpunkt.
Dafür möchte ich eine einfaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung rechnen.
Meine Frage betrifft nun die Vorraussetzungsprüfung der Varianzhomogenität und der Normalverteilung.
Zu welchem Messzeitpunkt müssen diese gegeben sein? Lediglich zum 1.? Allerdings möchte ich meine ANOVA ja nur für Veränderungen vom 2. zum 3. Messzeitpunkt rechnen. Also müssen die Vorraussetzungen zum 2. Messzeitpunkt erfüllt sein? Allerdings sind die daten aufgrund der vorherigen Intervention dann ja evtl. verändert?
Oder müssen die Vorraussetzungen zu jedem Messzeitpunkt erfüllt sein?
Ich habe auch mal - was die Normalverteilungssannahme betrifft - gelesen, dass die Differenz der Messwerte normalverteilt sein muss? Aber bei 3 Zeitpunkten macht das ja keinen Sinn? Oder geht es eigentlich um die Normalverteilung der Residuen?
Ich konnte dazu bisher keine eindeutige Antwort finden.

Meine andere Frage betrifft eventuelle (bestehende) Unterschiede zwischen den beiden Gruppen (Interventions- und Kontrollgruppe), die ja auch immer mit erfasst werden sollen. Diese Unterschiede können die soziodemographischen Variablen sowie die Fragebogenwerte (Skalenmittelwerte) betreffen. Aber soll ich diese nun zum 1. oder 3. Messzeitpunkt untersuchen? Zum 2. wurden ja die soziodemographischen Variablen nicht erhoben, sondern lediglich die Fragebogenwerte.

Ich hoffe, ich konnte mich etwas klarer ausdrücken und deutlich machen, wo mein Problem liegt?

Ich bin dankbar für jede Hilfe!!

Mari

[Generalist]

Meine Frage betrifft nun die Vorraussetzungsprüfung der Varianzhomogenität und der Normalverteilung.
Zu welchem Messzeitpunkt müssen diese gegeben sein?

Solche Überlegungen betreffen die Daten, welche in die Analyse
einbezogen werden. Wieso sollte die Verteilung von Daten von
Interesse sein, welche nicht in die Analyse einbezogen werden?

Aber soll ich diese nun zum 1. oder 3. Messzeitpunkt untersuchen?

Ob jemand ein Mann ist oder welches Alter (in etwa) jemand hat, ändert
sich ja nicht groß.

[Mari]

Vielen, vielen Dank schonmal für deine Antwort!

Zitat:
Meine Frage betrifft nun die Vorraussetzungsprüfung der Varianzhomogenität und der Normalverteilung.
Zu welchem Messzeitpunkt müssen diese gegeben sein?

Solche Überlegungen betreffen die Daten, welche in die Analyse
einbezogen werden. Wieso sollte die Verteilung von Daten von
Interesse sein, welche nicht in die Analyse einbezogen werden?

Ja, das stimmt. Ich dachte nur, dass der 1. MZP wichtig sein könnte, da er ja derjenige ist, zu dem die Ausprägungen noch nicht durch die Intervention verändert wurden.
Also sollte die Normalverteilung (und Varianzhomogenität) zum 2. MZP vorliegen? Oder zu beiden? Oder bzgl. der Normalverteilung für die Differenzvariable? Oder für die Residuen? Ich habe da schon unterschiedliche Angaben gelesen und keine eindeutige Antwort gefunden...

Ob jemand ein Mann ist oder welches Alter (in etwa) jemand hat, ändert
sich ja nicht groß.

Nein, Alter und Geschlecht ändern sich nicht, aber z.B. Einkommen, Beschäftigungsstatus, Beziehungsstatus können sich ja schon ändern.

Danke für deine Hilfe,

lg, mari