Friedman - Post-Hoc

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Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Friedman - Post-Hoc

Beitrag von Isokinetik »

Hallo liebes Forum,
kann mir jemand helfen und sagen wie man in SPSS den Wilcoxon-Test im Post-Hoc mit Bonferroni durchlaufen lässt? Kann ich dort die Bonferroni-Korrektur nicht irgendwo eingeben? :?

Zur Erläuterung:
Ich möchte in meinen kleinen Stichproben -getrennt nach Männern (N=7) und Frauen (N=19)- auf Unterschiede zwischen den Kraftwerten eines Tests mit 6 Stufen prüfen. Also ob die Unterschiede zwischen den Kraftwerten von Stufe 1 ein Unterschied zu Stufe 2, Stufe 2 zu 3 usw. zufällig sind oder nicht.
Da die Stichprobe klein ist und auch keine Normalverteilung besteht, habe ich von der Anova Abstand genommen und den Friedman-Test genommen. Der sagt mir jetzt, dass ein signifikanter Unterschied besteht. Jetzt möchte ich aber gerne den Wilcoxon-Test als Post-Hoc durchlaufen lassen, damit ich sehe wo die Sig. auftaucht.

Viele Grüße
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Re: Friedman - Post-Hoc

Beitrag von Generalist »

Durchlaufen lassen geht meines Wissen nicht.

Das müsstest Du also mit einzeln durchgeführten Wilcoxons von Hand einrichten.

Bei 6 Stufen wären das 15 paarweise Vergleiche.

Geht im Syntax-Fenster mit Copy&Paste und Überschreiben aber schnell.
Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Beitrag von Isokinetik »

ohje, ich habe es befürchtet.
vielen dank!
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

Copy&Paste

das geht kürzer mit einem Makro.
drfg2008
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Das geht noch viel kürzer in R . Nur nützt das dem Fragesteller vermutlich nichts.
Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Beitrag von Isokinetik »

Nur nützt das dem Fragesteller vermutlich nichts
Wohl wahr :wink:
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

drfg2008
Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Beitrag von Isokinetik »

Hallo,
danke für den Link... aber ich vermute bei mir gibts da eher ein grundlegendes Problem.
Ich hab mich da jetzt soweit es geht durchgegoogled, aber wo kann ich denn im Syntax das Signifikanz-Niveau nach Bonferroni denn eintippen??
Im Prinzip häng ich bei

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NPAR TESTS
  /WILCOXON=F1 F2 F3 F4 F5 WITH F2 F3 F4 F5 F6 (PAIRED)
  /MISSING ANALYSIS.
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

das tippt man nicht ein, sondern dividiert das angestrebte Signifikanzniveau (p) durch die Anzahl der Tests. Um das Gesamtniveau einzuhalten wäre ein einzelnen Test nur dann als signifikant zu bezeichnen, wenn es dieses p/n nicht überschreitet. Bonferoni ist auch nur für relativ wenige Testwiederholungen geeignet, ansonsten müsste die exakte Korrektur berücksichtigt werden.
drfg2008
Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Beitrag von Isokinetik »

also rechne ich dich "Wilcoxons" ganz normal, sage aber nur das die signifikant sind, wenn ich bei 5 Tests ein p von 0,01 habe?

Die Exakte Korrektur wäre die Monte-Carlo-Korrektur? An der habe ich auch schon mal rumgegrübelt, halt die aber für meine Berechnungen nicht für notwendig.
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

also rechne ich dich "Wilcoxons" ganz normal
nein, ich bin unberechenbar ; -)
Die Exakte Korrektur wäre die Monte-Carlo-Korrektur? An der habe ich auch schon mal rumgegrübelt.
Nein. Die exakte Korrektur geht davon aus, dass eine Fehlerkumulation durch Mehrfachtests entsteht. Denke dir das Russisch Roulette Spiel (nicht zu empfehlen [1]). Überlebt wird nur, wenn niemals, also nicht ein einziges Mal die Kugel abgefeuert wird. Das Ergebnis ist ein Bernoulli-Prozess darstellbar als Entscheidungsbaum mit p für Peng und die Gegenwahrscheinlichkeite 1-p. Bei stochastischer Unabhängigkeit ist die Wahrscheinlichkeit zweier Ereignisse gleich dem Produkt der Wahrscheinlichkeiten. Also die Wkt für das Überleben (1-p) ist gleich dem Produkt dieser Wahrscheinlichkeiten, bei k Versuchen also:

(1-p)**k, wobei ** entsprechend Notation von SPSS der Potenz entspricht. Die Gegenwahrscheinlichkeit von (1-p)**k beschreibt das Ereignis, dass es mindestens einmal knallt: 1-(1-p)**k.

So, und jetzt muss nur noch diese Wahrscheinlichkeit gleich dem Gesamt Fehler (alpha) gesetzt werden:

1-(1-p)**k != alpha

und nach p (also der Wahrscheinlichkeit pro Schuss) aufgelöst werden.

p(korrigiert) = 1-(1-alpha)**(1/k)


PS Beim echten Russisch Roulette wird allerdings die Trommel nicht erneut gedreht und das entspräche dann natürlich nicht dem Bernoulli Prozess (siehe Hypergeometrische Verteilung).

PPS Die Korrektur ist dann sinnvoll, wenn ich der Berücksichtigung des Fehlers erster Ordnung (alpha) den Vorrang vor der Teststärke (1-beta) gebe.


http://de.wikipedia.org/wiki/Russisch_Roulette
drfg2008
Isokinetik
Beiträge: 22
Registriert: 18.04.2012, 19:36

Beitrag von Isokinetik »

nein, ich bin unberechenbar ; -)
Nen Versuch wars Wert ;)

Danke!
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