Hallo,
ich brauche Argumente gegen meinen Prof. Er verlangt von mir, eine Standardabweichung anzugeben, die meiner Meinung nach hier nicht angegeben werden kann.
Ich untersuche verschiedene Zelltypen auf das Vorhandensein bestimmter Proteinkomplexe. Diese Komplexe fluoreszieren im Mikroskop und ich kann sie einfach zählen. Pro Zelltyp zähle ich etwa 50 Zellen aus, die Zahl der Komplexe pro Zelle schwankt dabei etwa zwischen 5 und 20 (in einem Zelltyp). Die Zellen stammen alle aus einer Präparation und wurden hintereinander weg ausgezählt.
Mein Prof hätte jetzt gerne das typische Balkendiagramm: ein Balken mit Fehlerbalken pro Zelltyp. Die Standardabweichung könne ich doch einfach in Excel ausrechnen. Meiner Meinung nach lässt sich hier aber höchstens angeben, wie stark die einzelnen Werte um den Mittelwert schwanken, oder? Wie kann ich ihn davon überzeugen?
Und was müsste ich tun, um doch eine Art Fehlerbalken angeben zu können? Würde es helfen, in drei unabhängigen Experimenten jeweils, sagen wir, 20 Zellen auszuzählen - könnte ich dann davon den Mittelwert der drei Mittelwerte +- Standardabweichung angeben?
Vielen Dank für jede Antwort!
Dummie-Frage: Standardabweichung nicht berechenbar, oder?
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re
Es ist ja nie ratsam, gegen den Prof. zu argumentieren und in diesem Fall auch nicht notwendig.
Wieviel Zelltypen du hast, konnte ich aus deiner Beschreibung nicht entnehmen, allerdings stellt sich das nach meinem Verständnis wie folgt dar (bitte korrigieren falls unkorrekt).
1. Du hast k Zelltypen (k mir unbekannt)
2. Je Zelltyp 5-20 Proteinkomplexe.
3. Je Zelltyp 50 Zellen untersucht.
Folglich hast du eine Variable "Anzahl Proteinkomplexe gefunden" die von 5-20 schwankt und eine weitere Variable, die den Zelltyp definiert.
Dann ließe sich je Zelltyp auch eine Standardabweichung der Anzahl der Proteinkomplexe berechnen (etwa zur Berechnung eines KI).
Da dies ein SPSS orientiertes (und kein Excel orientiertes) Forum ist wäre folgende Programmsyntax denkbar:
Fehlerbalken:
Tabelle der Werte:
In Excel wäre das allerdings ebenfalls sehr einfach berechenbar.
Wieviel Zelltypen du hast, konnte ich aus deiner Beschreibung nicht entnehmen, allerdings stellt sich das nach meinem Verständnis wie folgt dar (bitte korrigieren falls unkorrekt).
1. Du hast k Zelltypen (k mir unbekannt)
2. Je Zelltyp 5-20 Proteinkomplexe.
3. Je Zelltyp 50 Zellen untersucht.
Folglich hast du eine Variable "Anzahl Proteinkomplexe gefunden" die von 5-20 schwankt und eine weitere Variable, die den Zelltyp definiert.
Dann ließe sich je Zelltyp auch eine Standardabweichung der Anzahl der Proteinkomplexe berechnen (etwa zur Berechnung eines KI).
Da dies ein SPSS orientiertes (und kein Excel orientiertes) Forum ist wäre folgende Programmsyntax denkbar:
Fehlerbalken:
Code: Alles auswählen
GRAPH
/ERRORBAR(CI 95)=AnzahlProteinkomplexe BY Zelltyp.
Tabelle der Werte:
Code: Alles auswählen
MEANS TABLES=AnzahlProteinkomplexe BY Zelltyp
/CELLS MEAN COUNT STDDEV.
drfg2008
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Hallo drfg2008,
danke für die Antwort, ich habe mich doch unklar ausgedrückt. Ich habe keine Variable "Anzahl Zelltypen gefunden". Ich untersuche in einem Experiment ausschließlich einen Typ Zellen, davon nehme ich 50 Stück und zähle die Komplexe, deren Anzahl pro Zelle zwischen 5 und 20 schwankt. Kann ich davon eine Standardabweichung angeben? Dass ich auch noch weitere, andere Zelltypen genauso untersuche, ist erst mal zweitrangig.
danke für die Antwort, ich habe mich doch unklar ausgedrückt. Ich habe keine Variable "Anzahl Zelltypen gefunden". Ich untersuche in einem Experiment ausschließlich einen Typ Zellen, davon nehme ich 50 Stück und zähle die Komplexe, deren Anzahl pro Zelle zwischen 5 und 20 schwankt. Kann ich davon eine Standardabweichung angeben? Dass ich auch noch weitere, andere Zelltypen genauso untersuche, ist erst mal zweitrangig.
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re
Das war falsch formuliert von mir (ist oben geändert). Richtig wäre gewesen:
"Anzahl Proteinkomplexe gefunden"
Du hast 50 Zellen, in denen die Anzahl der Proteinkomplexe zufällig schwankt. Folglich ist die Anzahl der Proteinkomplexe eine Zufallsvariable. Natürlich lässt sich daraus eine Standardabweichung berechnen, auch ein KI, insofern die 50 Zellen eine Stichprobe aus einer GG darstellen.
Problematisch ist höchstens, dass die ZV nicht normalverteilt sein könnte, folglich in der Stichprobe nicht t-verteilt. Dann ließe sich, streng genommen, nicht die Formel einsetzen, die standardmäßig bei Excel oder IBM-SPSS festgelegt ist.
Oder weshalb meinst du, dass keine Standardabweichung berechenbar sein soll?
"Anzahl Proteinkomplexe gefunden"
Du hast 50 Zellen, in denen die Anzahl der Proteinkomplexe zufällig schwankt. Folglich ist die Anzahl der Proteinkomplexe eine Zufallsvariable. Natürlich lässt sich daraus eine Standardabweichung berechnen, auch ein KI, insofern die 50 Zellen eine Stichprobe aus einer GG darstellen.
Problematisch ist höchstens, dass die ZV nicht normalverteilt sein könnte, folglich in der Stichprobe nicht t-verteilt. Dann ließe sich, streng genommen, nicht die Formel einsetzen, die standardmäßig bei Excel oder IBM-SPSS festgelegt ist.
Oder weshalb meinst du, dass keine Standardabweichung berechenbar sein soll?
drfg2008
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Re: re
Hallo drfg2008,
obwohl es wahrscheinlich keiner mehr liest, will ich doch noch antworten. Sorry für die späte Antwort.
Um ehrlich zu sein, berechne ich Standardabweichungen bisher nach folgender Formel (mit der Hilfe von Excel, aber nicht mit der dort vorgegebenen Funktion), so gut wie möglich ohne Formelzeichen gesetzt:
Stdabw = Wurzel aus (Summe (Wert - Mittelwert)^2 /F)
mit F = Freiheitsgrade des Mittelwerts = n-1
und dafür brauche ich mehrere Meßreihen.
Ist das so falsch?
obwohl es wahrscheinlich keiner mehr liest, will ich doch noch antworten. Sorry für die späte Antwort.
Mit der Normalverteilung, das lassen wir mal weg, ok? Bei uns ist alles per definitionem normalverteiltdrfg2008 hat geschrieben: Problematisch ist höchstens, dass die ZV nicht normalverteilt sein könnte, folglich in der Stichprobe nicht t-verteilt. Dann ließe sich, streng genommen, nicht die Formel einsetzen, die standardmäßig bei Excel oder IBM-SPSS festgelegt ist.
Oder weshalb meinst du, dass keine Standardabweichung berechenbar sein soll?

Um ehrlich zu sein, berechne ich Standardabweichungen bisher nach folgender Formel (mit der Hilfe von Excel, aber nicht mit der dort vorgegebenen Funktion), so gut wie möglich ohne Formelzeichen gesetzt:
Stdabw = Wurzel aus (Summe (Wert - Mittelwert)^2 /F)
mit F = Freiheitsgrade des Mittelwerts = n-1
und dafür brauche ich mehrere Meßreihen.
Ist das so falsch?
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Re: re
Auf das "immer" verlass ich mich mal jetzt.drfg2008 hat geschrieben:wird immer gelesen.
Ja, richtig.

wie, richtig? Wenn ich mehrere Meßreihen brauche, kann ich meinen o.g. Ansatz doch nicht durchführen. Da habe ich nur eine Meßreihe pro Ansatz. Oder habe ich da einen Denkfehler?