Ordinalskala zu Intervallskala umwandeln

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cybersepp
Beiträge: 20
Registriert: 12.12.2011, 18:36

Ordinalskala zu Intervallskala umwandeln

Beitrag von cybersepp »

Hallo zusammen,

ich hänge gerade an der Auswertung meiner Diplomarbeit fest.

Ich habe einen Fragebogen zu meiner Arbeit (über Sterss im Berufsleben) von einem von einem Institut bekommen (jedenfalls den Großteil meiner Fragen). Dort wurden die einzelnen Items schon Skalen zugeordnet.

Es handelt sich dabei meist um Fragen die auf einer fünfstufigen und einmal auf einer vierstufigen Likert-Skala zu beantworten sind.

Beispiel:
Arbeitsbezogene Stress Skala beinhaltet 8 Items die wie folgt beantwortet werden können: "in sehr hohem Maß", "in hohem Maß", "zum Teil", "in geringem Maß", "in sehr geringem Maß".

So wie ich die Literatur verstehe, wäre das bisher eine Ordinalskala und ich habe in der Literatur gelesen, dass man für T-Tests, Regressionen und Faktorenanalyse eine Intervallskala braucht.

Kann ich die Werte nun wie folgt abändern:
"in sehr hohem Maß" = 100,
"in hohem Maß" = 75
"zum Teil" = 50
"in geringem Maß" = 25
"in sehr geringem Maß" = 0

Die vierstufigen-Skalen würde ich dann wie folgt ändern:

"sehr zufrieden" = 100
"zufrieden" = 67
"unzufrieden" = 33
"sehr unzufrieden" = 0

Wäre das erlaubt, sinnvoll, oder sogar unabdingbar wenn ich meine Hypothesen über T-Tests, Regressionen und Faktorenanalyse rechnen möchte?

Und wenn ja, wie ändere ich es dann auf die Werte um?

Ich wäre für jeden Tipp sehr dankbar! Wie man die Werte umändert versuche ich jetzt selbst mal rauszubekommen.
cybersepp
Beiträge: 20
Registriert: 12.12.2011, 18:36

Beitrag von cybersepp »

ich bin gerade etwas am verzweielft... Ist meine Idee (aus den Werten überhaupt sinnvoll / zielführend?

Also zuvor habe ich alles wie folgt eingegeben:
"in sehr hohem Maß" = 1
"in hohem Maß" = 2
"zum Teil" = 3
"in geringem Maß" = 4
"in sehr geringem Maß" = 5

Nun wollte ich ja alles wie folgt umwandeln:

"in sehr hohem Maß" = 100,
"in hohem Maß" = 75
"zum Teil" = 50
"in geringem Maß" = 25
"in sehr geringem Maß" = 0

Aber erstens weiß ich nicht mal so recht, ob mir das überhaupt was bringt (ich hab die Vorgehensweise in einem Buch entdeckt) und ich finde einfahc nicht die richtige Transformations-Funktion in SPSS.

Muss ich dann alles wieder manuel eingeben, also für jedes einzelne Item: "in sehr hohem Maß" = 100,...etc.

Ziel ist es meine Hypothesen danach per T-Tests, Regressionen und Faktorenanalyse zu überprüfen? Und da stellt sich mir die Frage ob so eine Umwandlung sinnvoll ist und vor allem wie ich das (wenn möglich ohne alles manuel noch mal einzugeben) in SPSS hinbekomme??? :cry:
cybersepp
Beiträge: 20
Registriert: 12.12.2011, 18:36

Beitrag von cybersepp »

Ich bin jetzt soweit, dass ich mir relativ sicher bin, dass es keinen Sinn macht, die Eingaben:
"in sehr hohem Maß" = 1
"in hohem Maß" = 2
"zum Teil" = 3
"in geringem Maß" = 4
"in sehr geringem Maß" = 5

wie folgt umzukodieren:

"in sehr hohem Maß" = 100,
"in hohem Maß" = 75
"zum Teil" = 50
"in geringem Maß" = 25
"in sehr geringem Maß" = 0


Ich glaube das hätte nur Sinn, wenn ich eine fünfstufige Likertskala mit einer vierstufigen Likertskala (als eine Skala) "zusammenfassen" will.

Ich hoffe mich kann jemand bestätigen, oder mich korrigieren
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

In der Tat ist es unsinnig. Die Zahlen, welche die Stufen einer Ordinalskala benennen, sind nur Orientierungshilfen. Ordinal heißt: kleinste Ausprägung, größere Ausprägung, noch größere Ausprägung etc.. Man kann das hilfsweise 0 1 2 3 nennen oder im Grunde auch 17- 999 - 10000 - 1818829292 -- Hauptsache, es bleibt die "größer"-Beziehung erhalten. Für sich bedeuten die Zahlen nichts.

Noch ärger ist es dann übrigens bei kategorialen Variablen. Mann kann (zum Beispiel in Statistkprogrammen), "blond"=1 und "braun"=2 "schwarzhaarig"= 3 definieren, aber die Zahlen bedeuten hier überhaupt nichts mehr, nichtmal "groß-größer-noch größer", und man kann mit ihnen nicht rechnen.

Worin allerdings Dein grundsätzliches Problem liegt, ist nicht ersichtlich. Wenn Du 8 Likert-typ Items zur Messung von "Stress" hast, werden diese gemeinhin summiert und der Summenscore als Operationalisierung von "Stress" verwendet. Und viele halten die Behandlung dieser Summenscores (Likert-Skala) als intervallskaliert für gerechtfertigt.

Und recht eigentlich sollte Dir doch derjenige, der die Messinstrumente zur Verfügung gestellt hat, auch Auswertungsanweisungen oder zumindest Referenzen für die Verwendung des Instrumentes zur Verfügung gestellt haben.
cybersepp
Beiträge: 20
Registriert: 12.12.2011, 18:36

Beitrag von cybersepp »

In der Tat ist es unsinnig
:D freut mich zu hören, da hab ich mich selbst sehr verwirrt
Und recht eigentlich sollte Dir doch derjenige, der die Messinstrumente zur Verfügung gestellt hat, auch Auswertungsanweisungen oder zumindest Referenzen für die Verwendung des Instrumentes zur Verfügung gestellt haben.
Ich war zu der Zeit als ich mir die Messinstrumente besorgt habe noch nicht sehr bewandert was Statistik und SPSS betrifft, deswegen bin ich auch nicht auf die Idee gekommen zu fragen. Und ich habe die zur Verfügung gestellten Messinstrumente auch mit anderen mir zur Verfügung gestellten Messinstrumente zusammengeschmissen, also nicht die einzelnen Items, nur eben mehrere Skalen und die da möchte ich nun auch die Skalen untereinander zusammenfügen.

Vielen lieben Dank für deine Antwort! ich werde mir jetzt noch einige Seiten durchlesen und mir paar Videos anschauen um einen besseren Überblick in die verzwickte Welt der Statistik zu bekommen!
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