Hallo,
ich habe eine Frage und finde leider im Internet und in der Literatur keinen hinweis. Daher würde ich mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte:
Es geht um den Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten. Wenn ich beides zum gleichen Zeitpunkt messe, gibt es dann eine Möglichkeit, statistisch (und nicht theoriegeleitet) zu bestimmen, was die abhängige und was die unabhängige Variable ist?
Beispiel: Politisches Interesse (Einstellungsvariable) und polisches Beteiligungsverhalten (Verhaltensvariable) bedingen sich gegenseitig. Theoretisch lässt sich ja bei einem Messzeitpunkt nicht bestimmen, inwiefern sich das Interesse aufgrund der Beteiligung oder umgedreht entwickelt hat...
Ist das jedoch statistisch lösbar? Ich glaube ja nicht, aber irgendwie habe ich im Kopf, dass es doch geht. Bin auch dankbar über einen Literaturhinweis und hoffe, die Frage ist nicht zu simpel.
Danke!
Einstellungen vs. Verhalten: Was war zuerst da?
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Ich glaube auch nicht, dass das möglich ist. Wie du schon sagst brauchst du streng genommen wirklich zwei Messzeitpunkte. Du kannst allerdings sagen, dass die Korrelation zwischen Einstellung und Verhalten eine Voraussetzung für einen kausalen Zusammenhang zwischen Ihnen ist. Den kannst du ja überprüfen und als ersten Falsifkationstest des kausalen Zusammenhangs darstellen.
Das erinnert mich irgendwie an die Probleme der Medienwirkungsforschung. Da weiß man auch nicht, ob Personen mit best. Einstellungen ein best. Medium häufiger nutzen, oder ob die Kausalität andersrum liegt. Dieses Henne-Ei-Problem umgehen die mittlerweile durch die Auffassung, dass es Voreinstellungen gibt, die durch entsprechende Mediennutzung verstärkt werden. Aber dir geht es ja um ne statistische Lösung.
Das erinnert mich irgendwie an die Probleme der Medienwirkungsforschung. Da weiß man auch nicht, ob Personen mit best. Einstellungen ein best. Medium häufiger nutzen, oder ob die Kausalität andersrum liegt. Dieses Henne-Ei-Problem umgehen die mittlerweile durch die Auffassung, dass es Voreinstellungen gibt, die durch entsprechende Mediennutzung verstärkt werden. Aber dir geht es ja um ne statistische Lösung.
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Wenn es solch ein Verfahren geben würde, dass dir die Kausalitätsrichtung angibt, dann würde es diese ganzen Wirkungsrichtungsdebatten (Pol. Interesse/Wahlverhalten/Wirtschaftslage/Kandidateneffekte etc.) nicht geben.
Alles wesentliche zur Wahlbeteilung bietet u.a, dieses Buch.
http://www.amazon.de/Turnout-Germany-Ma ... 054&sr=8-1
Ansonsten wie immer: Handbuch Wahlforschung.
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Danke
Hallo ihr beiden,
danke für die Antworten. Genau so würde ich das ganze auch sehen, da es für mich eher auch eine Frage der theoretischen Konzeption ist. Ich wurde nur darauf hingewiesen, dass es solche Verfahren (angeblich) geben soll.
@Skuz: Danke für die Literaturhinweise. Da bin einigermaßen gut drin, tatsächlich war bzw. ging es für mich zunächst um ein (mögliches) statistisches Verfahren...aber wenn das niemand kennt, umso besser
danke für die Antworten. Genau so würde ich das ganze auch sehen, da es für mich eher auch eine Frage der theoretischen Konzeption ist. Ich wurde nur darauf hingewiesen, dass es solche Verfahren (angeblich) geben soll.
@Skuz: Danke für die Literaturhinweise. Da bin einigermaßen gut drin, tatsächlich war bzw. ging es für mich zunächst um ein (mögliches) statistisches Verfahren...aber wenn das niemand kennt, umso besser
