Hallo,
ich stehe vor folgendem Dilemma:
Im Rahmen einer Studie möchte ich einige 5-stufig likertskalierte, verbal verankerte Variablen auswerten, und zwar Gruppenvergleiche durchführen; die zu vergleichenden Gruppen sind in etwa gleich groß, das n (insgesamt) ist ausreichend hoch (n = ca. 700), Normalverteilung liegt nicht vor (was laut Wikipedia bei hohem n aber nicht ins Gewicht fallen soll).
Die Gruppen habe ich zunächst mittels U-Test verglichen, da ich davon ausgegangen bin, dass die verwendeten Variablen ordinalskaliert sind.
Allerdings habe ich auch erfahren, dass man bei gut gebauten, verbal verankerten Likertskalen Äquidistanz und somit Intervallskalierung annehmen kann, so dass dann ein t-Test erlaubt wäre. Dieser wurde mir sogar empfohlen, um die Ergebnisse "besser verallgemeinern zu können", wie es hieß.
Meine Fragen:
1. Sind Ergebnisse aus nichtparametrischen Tests wirklich weniger verallgemeinerbar als Ergebnisse aus parametrischen Tests?
2. Wofür würdet ihr euch in dieser Situation entscheiden (auch im Hinblick darauf, dass in den bisherigen Studien dieses Forschungsbereichs immer parametrische Tests auf Ordinalskalen angewandt worden sind)? Eher den U-Test verwenden und damit auf der sicheren Seite sein - oder eher den t-Test, auch wenn dessen Voraussetzungen eigentlich nicht erfüllt sind?
Wäre klasse, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet!
U-Test oder t-Test?
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Re: U-Test oder t-Test?
Dann spielt Normalverteilung sowieso keine Rolle, weil nur intervallskalierte Variablen entsprechend verteilt sein können.Die Gruppen habe ich zunächst mittels U-Test verglichen, da ich davon ausgegangen bin, dass die verwendeten Variablen ordinalskaliert sind.
Du hast keine Likertstkala. Du hast allenfalls ein Likert-type ITEM. Erst die Summierung von (ordinalen) Likert-type Items bildet eine intervallskalierte Likert-SKALA.Allerdings habe ich auch erfahren, dass man bei gut gebauten, verbal verankerten Likertskalen Äquidistanz und somit Intervallskalierung annehmen kann,
Schwachsinn. Verallgemeinerbar ist das eine wie das andere. Der t-Test ist sensitiver als der U-Test, aber Deine Stichprobe ist so groß, dass das nicht ins Gewicht fällt. Der U-Test ist im Zweifel eine gute Wahl, da robust, und Du musst Dich nicht mit Diskussionen herumplagen, ob die Messung nun Intervall oder Ordinal ist.so dass dann ein t-Test erlaubt wäre. Dieser wurde mir sogar empfohlen, um die Ergebnisse "besser verallgemeinern zu können", wie es hieß.