U-Test oder t-Test?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Dago2011
Beiträge: 9
Registriert: 27.06.2011, 14:50

U-Test oder t-Test?

Beitrag von Dago2011 »

Hallo,

ich stehe vor folgendem Dilemma:
Im Rahmen einer Studie möchte ich einige 5-stufig likertskalierte, verbal verankerte Variablen auswerten, und zwar Gruppenvergleiche durchführen; die zu vergleichenden Gruppen sind in etwa gleich groß, das n (insgesamt) ist ausreichend hoch (n = ca. 700), Normalverteilung liegt nicht vor (was laut Wikipedia bei hohem n aber nicht ins Gewicht fallen soll).

Die Gruppen habe ich zunächst mittels U-Test verglichen, da ich davon ausgegangen bin, dass die verwendeten Variablen ordinalskaliert sind.
Allerdings habe ich auch erfahren, dass man bei gut gebauten, verbal verankerten Likertskalen Äquidistanz und somit Intervallskalierung annehmen kann, so dass dann ein t-Test erlaubt wäre. Dieser wurde mir sogar empfohlen, um die Ergebnisse "besser verallgemeinern zu können", wie es hieß.

Meine Fragen:
1. Sind Ergebnisse aus nichtparametrischen Tests wirklich weniger verallgemeinerbar als Ergebnisse aus parametrischen Tests?
2. Wofür würdet ihr euch in dieser Situation entscheiden (auch im Hinblick darauf, dass in den bisherigen Studien dieses Forschungsbereichs immer parametrische Tests auf Ordinalskalen angewandt worden sind)? Eher den U-Test verwenden und damit auf der sicheren Seite sein - oder eher den t-Test, auch wenn dessen Voraussetzungen eigentlich nicht erfüllt sind?

Wäre klasse, wenn ihr mir da weiterhelfen könntet!
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Re: U-Test oder t-Test?

Beitrag von Generalist »

Die Gruppen habe ich zunächst mittels U-Test verglichen, da ich davon ausgegangen bin, dass die verwendeten Variablen ordinalskaliert sind.
Dann spielt Normalverteilung sowieso keine Rolle, weil nur intervallskalierte Variablen entsprechend verteilt sein können.
Allerdings habe ich auch erfahren, dass man bei gut gebauten, verbal verankerten Likertskalen Äquidistanz und somit Intervallskalierung annehmen kann,
Du hast keine Likertstkala. Du hast allenfalls ein Likert-type ITEM. Erst die Summierung von (ordinalen) Likert-type Items bildet eine intervallskalierte Likert-SKALA.
so dass dann ein t-Test erlaubt wäre. Dieser wurde mir sogar empfohlen, um die Ergebnisse "besser verallgemeinern zu können", wie es hieß.
Schwachsinn. Verallgemeinerbar ist das eine wie das andere. Der t-Test ist sensitiver als der U-Test, aber Deine Stichprobe ist so groß, dass das nicht ins Gewicht fällt. Der U-Test ist im Zweifel eine gute Wahl, da robust, und Du musst Dich nicht mit Diskussionen herumplagen, ob die Messung nun Intervall oder Ordinal ist.
Dago2011
Beiträge: 9
Registriert: 27.06.2011, 14:50

Beitrag von Dago2011 »

Das ist doch mal eine Ansage. Vielen Dank für Deine Hilfe!
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