So detailliert wollte ich eigentlich nicht drauf eingehen (in meiner Arbeit ist das natürlich ausführlich beschrieben), da mein Thema sehr exotisch ist. Aber gut, dient ja dem Zweck, dass man auf meine Fragen antworten kann. Danke, dass du dir die Zeit nimmst!
Kurz zum Ausgangsmaterial: ich hab unterschiedliche Kunststoffe. Von jedem Kunststoff gibt es 5 Plättchen/Proben mit jeweils einer anderen Oberflächenstruktur (Hochglanz, Leder, Gitter, Holz, Abdruck einer Orange). Jeder Kunststoff ist also mit 5 Plättchen vertreten.
Ich habe insgesamt 61 Sensoriktests (in denen jeweils 2 Kunststoffe à 5 Strukturen (immer gleiche Strukturen) gegenübergestellt wurden) à 24 Probanden durchgeführt. Kein Proband kam doppelt dran, es waren also 1464 verschiedene Probanden, die jeweils 5 verschiedene Kunststoffpärchen "getestet" haben. Drei Proben (2 identische, 1 abweichende) wurden den Probanden im Dreieck angeordnet vorgelegt. Bei diesem Test gibt es 6 Kombinationen (AAB, ABA, BAA, BBA, BAB, ABB), weshalb jede Kombination 4mal vorlag (24 Probanden -> 6 Kombinationen -> jede Kombi muss laut DIN-Norm gleich oft vorliegen, also 4mal). Jeder Proband hat also 5 von 6 möglichen Kombinationen vorgelegt bekommen, wobei immer verschiedene Kombinationen genommen wurden, keine kam doppelt vor. Welche, das war Zufall. Die Probanden haben blind gefühlt (es geht um haptische Wahrnehmung) und sollten die abweichende Probe benennen. So kam Tabelle 1 zustande:
Test 1:
Struktur 1: 12/24 richtig
Struktur 2: 3/24 richtig
Struktur 3: 5/24 richtig
Struktur 4: 18/24 richtig
Struktur 5: 1/24 richtig
Und das für 61 Tests.
Um sagen zu können, dass ein sensorisch feststellbarer Unterschied zu konstatieren ist, müssen mindestens 13 von 24 Probanden die richtige (also abweichende) Probe finden. Steht so in der DIN-Norm und in meiner Arbeit hab ich auch hergeleitet, wie man auf die Mindestzahl von 13 kommt.
Beim Betrachten der Tabelle fiel mir dann auf, dass besonders die Proben ohne Struktur (also Hochglanzproben) oft haptisch unterscheidbar waren. Die vier anderen Strukturen folgen mit großem Abstand.
Da kam mir dann die Idee, dass der Glanzgrad und die Trefferquote zusammenhängen könnten.
Danach hab ich von jeder Hochglanzprobe den Glanzgrad gemessen und pärchenweise die Differenz gebildet, woraus Tabelle 2 mit 61 Glanzgraddifferenzen entstanden ist.
Die Tabellen hab ich zu einer vereint, sodass Glanzgraddifferenz und Trefferquoten gegenübergestellt sind.
Ich wollte jetzt eben schauen, ob ein Zusammenhang zwischen Glanzgraddifferenz und Trefferquote besteht (es ist eine experimentelle Sache, da Glanz ja ein optischer Effekt ist). Im Idealfall in der Form, dass man sagen kann: je höher die Glanzgraddifferenz, desto höher die Trefferquote, weil Glanz sich vielleicht auch haptisch bemerkbar macht.
Die Fragestellung ist nur ein Teil meiner Arbeit, das eigentliche Ziel ist ein anderes (hier aber nicht wichtig). Ich wollte aber eben diese Auffälligkeit bei den Hochglanzproben aufgreifen.
Respekt, wenn du's bis hierher geschafft hast
