Mittelwert bei invididuellem Ausgangswert

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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campari
Beiträge: 8
Registriert: 25.02.2011, 17:51

Mittelwert bei invididuellem Ausgangswert

Beitrag von campari »

Mir ist unklar, wie man einen Mittelwertvergleich macht, wenn die einzelnen Probanden einen individuellen Ausgangswert haben? Da kann man doch nicht einfach alle Daten in einen Topf werfen und einen U-Test zaubern.

Szenario:
Dem Probanden werden 2x10 Bilder von weiblichen Gesichtern gezeigt, einmal mit, einmal ohne Brille.
Über eine drucksensitive Fläche, die zwischen den Lippen des Probanden liegt, wird mit 30 Hertz die Tätigkeit des Lippenmuskel gemessen, bei 3.5 sec pro Bild ordentlich Daten. n=104

Jeder Proband hat aber natürlich eine unterschiedliche Muskelspannung als Basis. Also müsste man doch idealerweise die Relation der Bilder mit Brille zu den Bildern ohne Bildern berechnen. Dann diese Relationen in Ihren Mittelwerten zu vergleichen würde meiner Meinung nach Sinn machen. Aber gibts da eine Möglichkeit mit SPSS das auszurechnen? Holzweg?

Wär super, wenn jemand einen Tip zu einem Verfahren abgeben könnte.
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Was willst Du da mit einem U-Test, der ist zum Vergleich von 2 Gruppen. Hier hast Du anscheinend nur 1 Gruppe von Individuen, die alle jeweils unter 2 Bedingungen gemessen wurden. In dem Fall handelt es sich um abhängige bzw. gepaarte Messungen. Falls unter jeder der beiden Bedingungen jeweils 1 Wert zur Auswertung herangezogen wird, kommen Wilcoxons Signed Rank Test oder der gepaarte t-Test in Frage.
campari
Beiträge: 8
Registriert: 25.02.2011, 17:51

Beitrag von campari »

Erscheint mir nicht eindeutig, dass die Stichproben abhängig sind.
Es interessiert ja gerade, ob der Parameter "Brille" beeinflusst oder nicht, insofern kann man den Druckwert von "Bild mit Brille" zu Druckwert "Bild keine Brille" ja eben nicht zuordnen!..?
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Erscheint mir nicht eindeutig, dass die Stichproben abhängig sind.
Ich bezog mich auf die Beschreibung des Erhebungsdesigns "Dem Probanden werden 2x10 Bilder von weiblichen Gesichtern gezeigt, einmal mit, einmal ohne Brille." Den Rest Deiner Ausführungen verstehe ich leider nicht.
campari
Beiträge: 8
Registriert: 25.02.2011, 17:51

Beitrag von campari »

Sorry, habs undeutlich erklärt: die Brille ist auf dem Bild drauf, das vom Probanden betrachtet wird. Also die Frau auf dem Bild hat einmal ne Brille auf, das andermal nicht.

Also ist die Brille der Parameter, der die Lippenaktivität beeinflusst. Damit kann ja der eine Wert (Frau mit Brille) dem anderen (Frau ohne Brille) nicht eindeutig zugeordnet werden, oder denk ich falsch?

Aber welches Verfahren auch immer angewendet wird, ob U- oder Wilcoxons Test, man erhält ja für jeden Probanden einen Signifikanzwert. Wie kann man nun diese ganzen Einzel-Signifikanzen zusammenrechnen, bzw wie kann man alle Probanden in einen Topf werfen? Ich kapier die Vorgehensweise irgendwie nicht.

Tausend Dank!
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Wenn Du die Reaktionen auf Stimulustyp1 mit den Reaktuionen auf Stimulustyp 2 vergleichst, wobei beide Typen denselben Probanden vorgelegt werden, handelt es sich um abhängige Messungen.

Inferenzstatistische Tests werden nicht individuell für jeden Probanden durchgeführt, sondern immer für eine Gruppe von Probanden.

Bitte besorge Dir ein einführendes Buch zur Statistik oder konsultiere entsprechende Seiten im Netz. Ich schätze, eine zusammenhängende Einführung bringt Dich erstmal weiter als das hier.
campari
Beiträge: 8
Registriert: 25.02.2011, 17:51

Beitrag von campari »

Gut, habe Weiterbildung betrieben. Und sehe auch ein, dass die Stichproben verbunden sind.

Finde allerdings nirgends einen Weg, wie mit den Messdaten zu verfahren ist:
In den Beispielen der Lehrbücher hat jeder Proband exakt 2 Messswerte, einmal zum Zeitpunkt A, andermal zum Zeitpunkt B.
Bei meiner Anordnung entstehen pro Proband aber 2.1k Messwerte. Muss ich die Masse an Daten irgendwie reduzieren?

Da sich zudem bei Proband X die Messdaten von 2.3 - 2.7, bei Proband Y von 4.1 - 4.3 bewegen, sind die Werte meiner Ansicht nicht vergleichbar. Eine Differenz von 2.3 - 2.7 unter Berücksichtigung von Basiswert 2.3 wäre vergleichbar mit der Differenz von 4.1 - 4.3 unter Berücksichtigung seines Basiswert von 4.3. Aber die Absolutwerte kann ich meinem Verständnis nach nicht vergleichen.

Sorry, blicks einfach nicht.
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