Standardisierung?? Wenn ja, mittels welchen Verfahrens??

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farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Standardisierung?? Wenn ja, mittels welchen Verfahrens??

Beitrag von farfalla »

Hallo Zusammen :)

Ich habe folgendes Problem:

In meiner Forschungsarbeit möchte ich u.a. zwei verschiedene Testverfahren miteinander vergleichen,
denen jedoch unterschiedliche Skalen zugrunde liegen.

Instrument 1 ist von 0-5 skaliert,
Instrument 2 von 0-15.

Zudem möchte ich zwei Gruppen miteinander vergleichen,
also eine Kontrollgruppe
mit einer Experimentalgruppe (und diese noch einmal unterteilt in 2 Subgruppen)
und jeweils die Diskrepanzen zwischen Instrument 1 und Instrument 2 erfassen,
denn beide Verfahren messen inhaltlich dasselbe Konstrukt, erfassen dies aber auf jeweils unterschiedlichen Ebenen.

Somit möchte ich untersuchen, ob sich die Gruppen in der Diskrepanz zwischen Testergebnis 1 und Testergebnis 2 unterscheiden.

(exemplarisch:
Instrument 1 misst das unbewusste Bedürfnis nach Nähe und Anschluss,
Instrument 2 misst das erklärte und bewusste Streben nach Anschluss.
Die maximale Differenz ergibt sich somit aus einem hohen Wert bei Instrument 1 und einem minimalen bei Instrument 2
bzw. einem minimalen Wert bei Instrument 1 und einem maximalen Wert bei Instrument 2.
Von Interesse ist die absolute Differenz.)


Es liegen bis dato leider keine Normwerte vor, aus denen sich T-Werte/Stanine/Prozentränge etc. ablesen ließen.

Wie kann ich also vorgehen, um möglichst wenig an Information zu verlieren?

Bei einer z-Standardisierung, Bilden von Prozenträngen und/oder Flächentransformation gehen recht viele Informationen verloren,
oder täusche ich mich da?

Vielleicht kann mir jemand von euch weiterhelfen???

Tausend Dank!!!
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

Instrument 1 ist von 0-5 skaliert,
Instrument 2 von 0-15.

ALM mit Meßwiederholung über die z-transformierten Skalen.

z-transformierte Skalen kennzeichnen dann die relative Position auf der Skala. Differenzenbildung bedeutet dann die Differenz der relativen Position.

relativ: unbewusste Bedürfnis nach Nähe und Anschluss
relativ: erklärte und bewusste Streben nach Anschluss

Gruß
drfg2008
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

@drfg2008:

Ganz lieben Dank für die schnelle Antwort!! :)
ALM mit Meßwiederholung über die z-transformierten Skalen
Wie/nach welchen Kriterien definiere ich dann die Faktoren?

Wie definiere ich:
  • - Innersubjektfaktor? Stufen? Messwertbezeichnung?
    - Innersubjektvariablen?
    - Zwischensubjektfaktor?
Sry, da kenn ich mich wirklich gar nicht mehr aus :oops: :(
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

The amount of motive-incongruent achievement orientation was calculated as the absolute difference between standardized explicit achievement orientation and standardized implicit achievement motives (n achievement), where higher scores indicate higher incongruence.
Also doch nur z-standardisierte Werte erstellen und jeweils die Beträge berechnen?
Doch dann liegt die maximale Differenz bei 2 (Differenz -1 und +1) und recht viel an Info geht verloren, oder nicht?
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

Alternativ: Spricht etwas dagegen, evtl. doch "nur" die Gruppenmittelwerte (ohne Standardisierung) zu berechnen?
Also exemplarisch für das Anschlussmotiv:

Absolute Differenz aus "KG Mittelwert Anschluss implizit & KG Mittelwert Anschluss explizit"
im Vergleich zur
absoluten Differenz aus "EG Mittelwert Anschluss implizit & EG Mittelwert Anschluss explizit"
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

ohne Kenntnis deiner Daten und ohne eine Einarbeitung in dein Thema ist das etwas schwierig zu beurteilen. Also mit aller Vorsicht folgende Info:

Wenn beide Konzepte das gleiche messen (wie du schreibst) und nur auf verschiedenen Skalen gemessen wurden (0-5 und 0-15), dann macht ein direkter Mittelwertvergleich zwischen den Skalen im Sinne einer Messwiederholung keinen Sinn. Dann bekommst du Skalen-bedingte (!) Unterschiede.

ALM mit MW: ‚Innersubjekt’ sind die MW, ‚Zwischensubjekt’ sind die Gruppen. Wechselwirkungen beachten

Gruß
drfg2008
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

Hallo :)
Ja, du hast Recht, ohne genauen Einblick in Thema, Instrumente und Daten ist es sicher schwer zu beurteilen und auch schwierig, den Sachverhalt exakt darzustellen.
Danke, dass du es dennnoch versuchst!!!

Das inhaltliche Konstrukt, das erfasst wird, ist dasselbe, allerdings meine ich damit nicht, dass das eine dem anderen entspricht, darum möchte ich ja auch die Diskrepanz zwischen den beiden Testverfahren berechnen.
Instrument ein misst implizit, Instrument 2 explizit. Aber thematisch ists vergleichbar.

Ein weiterer Gedanke wäre, die Skalen vergleichbar zu machen, indem ich die Werte der 0-15-Skala jeweils durch 3 dividiere, somit erhielte ich auch da einen Skalenbereich von 0-5 und es ließen sich die Differenzwerte, also die Beträge, ermitteln. Oder ich fasse die Skala zu Ranges zusammen: 0-2, 3-5, 6-8 usw.
Allerdings weiß ich nicht, ob dies zulässig wäre.

Es geht auch tatsächlich um keine "tiefergehenden" Datenanalysen, sondern allein um die Ermittlung der Differenzen.
Eine hohe absolute Differenz entspricht einer fehlenden Kongruenz und damit einer höheren Konflikthaftigkeit.

Korrelationen, Interaktionen, Kausalzusammenhänge sind dabei keine relevanten Aspekte...
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

nein, das ist nicht das Gleiche.

hier einmal ein kleiner Monte-Carlo-Versuch bei N=1.000.000. Falls du einen stärken Rechner hast, vergrößere die Stp.


Dann vergleiche mal die beiden t-Tests. Du wirst sehen, dass der eine auf p=1,00 kommt, der andere irgendwo um die Sig.-Grenze. Obwohl beide 'Konzepte' identisch sind.

Gruß

Code: Alles auswählen

input program.
loop a =1 to 1000*1000 by 1.
end case.
end loop. 
end file.
end input program.
exe.


COMPUTE v_001=RV.UNIFORM(0,5).
EXECUTE.


COMPUTE v_002=RV.UNIFORM(0,15).
EXECUTE.


T-TEST PAIRS=v_001 WITH v_002 (PAIRED)
  /CRITERIA=CI(.9500)
  /MISSING=ANALYSIS.


COMPUTE v_003=v_002 / 3.
EXECUTE.



T-TEST PAIRS=v_001 WITH v_003 (PAIRED)
  /CRITERIA=CI(.9500)
  /MISSING=ANALYSIS.



DESCRIPTIVES VARIABLES=v_001 v_002
  /SAVE
  /STATISTICS=MEAN STDDEV MIN MAX.


T-TEST PAIRS=Zv_001 WITH Zv_002 (PAIRED)
  /CRITERIA=CI(.9500)
  /MISSING=ANALYSIS.
drfg2008
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

okay, also dann kein Angleichen der Skalen möglich, weder durch Ranges, noch durch Multiplikation oder Division, so dass die Skalenbereiche übereinstimmen!?
Die Syntax sagt mir leider nicht viel:?, aber wenn du mir das (s.o.) damit sagen wolltest, hab ichs verstanden :)
Leider bin ich in meinen Berechnungen noch immer nicht weiter...
Skalenangleichung hätte ich noch hinbekommen ;-)
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

doch, du kannst die Skalen angleichen, durch Transformation.

Entweder über die Menüs: Analysieren / Deskriptive / Deskriptive / standardisierte Werte als Variablen speichern


oder per Syntax:

Code: Alles auswählen

DESCRIPTIVES VARIABLES=v_001 
  /SAVE
  /STATISTICS=MEAN STDDEV MIN MAX. 

für v_001 musst du nur deine Variable eingeben.

Wie man mit Syntax umgeht:

http://www.youtube.com/watch?v=31nd73sphTA

Gruß
drfg2008
farfalla
Beiträge: 7
Registriert: 17.03.2011, 20:23

Beitrag von farfalla »

Entweder über die Menüs: Analysieren / Deskriptive / Deskriptive / standardisierte Werte als Variablen speichern
das habe ich schon getan...entspricht ja der z-Standardisierung.
Doch wie lassen sich aus diesen Werten dann die Differenzen (absolut) berechnen?
Und wenn ich dann wieder mittle, erhalte ich 0. Das ist korrekt so?

Denn ich möchte ja zwei Gruppen vergleichen...
ich standardisiere also erst über die Gesamtstichprobe und erhalte z-Werte.
Aus diesen berechne ich die Diskrepanz, definiert als absolute Differenz zwischen Testergebnisses 1 und 2.

Danach berechne ich einen Gruppenmittelwert und vergleiche somit die Gruppen??? Dieser Schritt funktioniert ja nicht, wenn ich durch Transformation auch die Mittelwerte angleiche und diese 0 werden!?!?

Wie ist es, wenn ich aus den z-stand. Werten Prozentränge bilde und diese voneinander subtrahiere?
Zulässig (denn die Verteilung wäre ja in der Mitte gestaucht und an den Enden gestreckt)?
Wenn ja, wie erstelle ich aus z-Werten Prozentränge?
Und müsste ich diese dann auch über die Gesamtstichprobe bilden?
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