korrekte Schreibweise von statistischen Ergebnissen

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Image-Fit
Beiträge: 4
Registriert: 09.12.2010, 16:49

korrekte Schreibweise von statistischen Ergebnissen

Beitrag von Image-Fit »

Hallo zusammen,

ich habe ein paar Fragen bzgl. der korrekten (internationalen) Schreibweise von statistischen Ergebnissen, v.a. der Mittelwertvergleiche (t-Test und ANOVA).

1) Wie gibt man den t-Wert beim T-Test an? Nach dem Muster: t(Freiheitsgrade) = Wert ? (Bsp. „... unterscheidet sich Gruppe 1 (M = 109.4, SD = 10.4) von der Gruppe 2 (M = 117.2, SD = 12.5) signifikant,t(50) = 3.52, p < .01.“)

2) Wie gibt man den F-Wert bei der Varianzanalyse korrekt an? Ich habe dazu folgende Schreibweise gefunden: „... ist signifikant, F(1, 32) = 4.37, p < .05“ Welche Werte setzt man dabei in die Klammern nach dem F? Sind das ebenfalls die Freiheitsgrade?

Vielen Dank im Voraus!!
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

Hallo Image-Fit,

ich gebe mal die Antworten direkt in deinen Text. Ich hatte mal beim DIN recherchiert: Demnach scheint es keine DIN oder ISO-Normen für die Notation zu geben. Autoren machen das sehr eigenwillig. Eventuell gibt es fachspezifische Vorgaben. Generell sollten Abkürzungen wie M, SD, F, p, usw. immer in der Arbeit an zentraler Stelle erläutert werden (Anfang oder Ende). Bei meiner Promotion wurde sogar die Darstellung der Statistik gefordert (halte ich aber für nicht unbedint notwendig). Auch darauf hinweisen, dass die amerik. Notation 0.000 und nicht 0,000 gewählt wird.
1) Wie gibt man den t-Wert beim T-Test an? Nach dem Muster: t(Freiheitsgrade) = Wert ? (Bsp. „... unterscheidet sich Gruppe 1 (M = 109.4, SD = 10.4) von der Gruppe 2 (M = 117.2, SD = 12.5) signifikant,t(50) = 3.52, p < .01.“)
Hier ist schon das Problem. Was bedeutet SD, was bedeutet M. Das sollte eingangs klar als arithmetisches Mittel (und nicht etwa als Median, oder wie oft "Mittelwert" bezeichnet werden. Denn es gibt schon eine Menge 'Mittelwerte': winsorisiertes Mittel, gamma-getrimmte Mittel, Median, usw.). Ansonsten:

M = 117.2, SD = 12.5 , t(df:50) = 3.52, p < 0.01 (sig.)


(M = 109.4, SD = 10.4) von der Gruppe 2 (M = 117.2, SD = 12.5) signifikant,t(50) = 3.52, p < .01.“)
Die Schreibweise ist aber soweit o.k. Nur das p<.01 ist eine Ansichtssache, denn eigentlich ist p<0,01 oder p<0.01 oder p<1%. (Programmierer-Ästhetik: p<.01)

2) Wie gibt man den F-Wert bei der Varianzanalyse korrekt an? Ich habe dazu folgende Schreibweise gefunden: „... ist signifikant, F(1, 32) = 4.37, p < .05“ Welche Werte setzt man dabei in die Klammern nach dem F? Sind das ebenfalls die Freiheitsgrade?
Der emp. F-Wert ergibt sich als Quotient zweier Quadratsummen (QSI , QSZ) multipliziert mit dem Kehrwert der Freiheitsgrade. Die Freiheitsgrade gibt man am F-Wert (hier nicht darstellbar tiefergestellt) an und dann den empirisch gefundenen Wert F. Also
F(df/df)=123,45 ; p<0,01 (sig.). Erst Zähler-, dann Nenner-Freiheitsgrade eingeben

Aber wie gesagt, Fachbereich fragen. Keine Anerkennung einer Rechtspflicht.

Gruss
Image-Fit
Beiträge: 4
Registriert: 09.12.2010, 16:49

Beitrag von Image-Fit »

Hallo drfg2008,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich habe leider immer noch nicht richtig verstanden, was die Werte in den Klammern nach dem F darstellen.
Der emp. F-Wert ergibt sich als Quotient zweier Quadratsummen (QSI , QSZ) multipliziert mit dem Kehrwert der Freiheitsgrade. Die Freiheitsgrade gibt man am F-Wert (hier nicht darstellbar tiefergestellt) an und dann den empirisch gefundenen Wert F. Also
F(df/df)=123,45 ; p<0,01 (sig.). Erst Zähler-, dann Nenner-Freiheitsgrade eingeben
bei dem Levene-Test der Varianzanalyse werden ja zwei Freiheitsgrade ausgegeben df1 und df2... Beispiel aus dem SPSS-Output:

F = 1.182 | df1 = 10 | df2 = 1683 | Sig. = .298

würde ich das dann so angeben: F(10, 1683) = 1.182, p<.01 ?

Gruss
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

würde ich das dann so angeben: F(10, 1683) = 1.182, p<.01 ?
nein, denn der Wert ist nicht signifikant. Der p Wert beträgt 0,298205289
und ist damit über den konventionell gesetzten 5% oder 1% Grenzen

also:

F(10; 1683) = 1,182 p=0,298 (n.s.)
Image-Fit
Beiträge: 4
Registriert: 09.12.2010, 16:49

Beitrag von Image-Fit »

natürlich ist er nicht signifikant, mein fehler, sorry
Eileen
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Registriert: 06.11.2012, 16:36

korrekte Schreibweise von statistischen Ergebnissen

Beitrag von Eileen »

Hallo,

ich würde das Thema mit dem F-Wert und seinen Indizes gerne noch einmal aufgreifen. Welche Freiheitsgrade gebe ich bei dem globalen F-Wert einer MANOVA mit 3 aV und einer uV an und wo finde ich diese in der SPSS-Ausgabe?
Vielen Dank für eine Antwort!
Cornemuse
Beiträge: 2
Registriert: 13.06.2014, 11:40

Levene-Test beim t-Test

Beitrag von Cornemuse »

Hallo zusammen,

wie berichte ich denn das Ergebnis des Levene-Test beim t-Test? Ich habe einen t-Test für unabhängige Stichproben gerechnet und mein Levene-Test wurde signifikant. Jetzt sehe ich aber nur den F- und den p-Wert. Wie finde ich denn meinen zweiten Freiheitsgrad? Es ist ja nur einer angegeben, anders als bei der ANOVA:

F(??, 109) = 6.161, p = .015

Vielen lieben Dank für eure Hilfe! :-)
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