Welche Auswertung?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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simon415
Beiträge: 20
Registriert: 25.06.2010, 12:18

Welche Auswertung?

Beitrag von simon415 »

Hallo zusammen,

ich melde mich nochmal, weil ich langsam echt am verzweifeln bin. Ich versuch mal mein Problem darzustellen und wäre über Hilfe enormst dankbar.

Also: Ich möchte untersuchen, ob die Höhe der Trainingsintensität Einfluss auf die Höhe des Abweichens von einem Sollwert der Trainingsbelastung (2,0 mmol/l Laktat) hat.
Anders ausgedrückt heisst die Hypothese: Je höher die Trainingsempfehlung ist, desto mehr weicht der dabei gemessene Laktatwert von dem Sollwert (2mmol/l laktat) ab.

Ich habe einen großen Stichprobenumfang, die alle einen Test gemacht haben, bei dem für die verschiedenen Traiingsintesnitäten der Laktatwert ermittelt wurde.

Jetzt habe ich über SPSS für jede Trainingsintensität die Abweichung von dem Sollwert bestimmt (Sollwert- x). UNd jetzt möchte ich vergleichen wie die Abweichung vom Sollwert für die erste Trainingsintensität höher/niedriger ist als für die zweite,dritte etc.

Als Laie würde ich einfach die Differenz aufzeigen und daran erkennt man ja, was mehr abweicht, aber das ist ja wenig wissenschaftlich.

Und wenn ich einen Mittelwertvergleich nehme, erkenne ich ja nicht die Abweichung zu dem Sollwert, sondern nur die Unterschiede innerhalb der variablen. Zumal keine Normalverteilung vorliegt.
....

Also man sieht, die Länge dieser Nachricht spiegelt in etwa meine Ratlosigkeit wieder....

Vielen Dank für eure Hilfe simon415
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

Wenn ich das richtig verstehe, hast du sämtliche Probanden eine bestimmte Anzahl von Trainingseinheiten (steigender) Trainingsintensität unterzogen.

Also z.B.

Zeitpunkt 1 - Trainingsintensität 1
Zeitpunkt 2 - Trainingsintensität 2
Zeitpunkt 3 - Trainingsintensität 3
... usw.

wobei Trainingsintensität T1 < T2 < T3 gilt und
Zeitpunkt t1 <t2 <t3 usw. gilt.


Du hast die Daten also nicht sozusagen kontinuierlich abgegriffen / gemessen, etwa indem die Probanden auf einem Fahrradergometer sitzen und die Wattzahl kontinuierlich erhöht wird.

Demnach zusammengefasst:

(1) jede Person wird mehrfach getestet
(2) nicht-kontinuierlich sondern zu k Zeitpunkten mit steigenden Intensitäten T1<T2<T3

Ist das richtig?


Das vorausgesetzt, würde ich in der ersten Überlegung die Differenzen rechnen. D.h. die Differenzen des empirisch gefundenen Wertes des jeweiligen Zeitpunktes und dem jeweiligen Sollwert des Zeitpunktes für jede Person. Damit hätte man eine Voraussetzung für die Varianzanalyse mit Messwiederholungen. Zudem könnte man dann einen Trend berechnen.

Soweit ein erster spontaner Gedanke ohne Kenntnis der Daten und ohne Prüfung der Ausgangsvoraussetzungen.

(und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht ;-) )))

P.S. Und was die Normalverteilung anbelangt, siehe

http://www.statistik-tutorial.de/forum/ftopic4171.html

Gruß
drfg2008
simon415
Beiträge: 20
Registriert: 25.06.2010, 12:18

Beitrag von simon415 »

hey,
also ich habe nur einen test pro person gemacht, daraus habe ich dann aber die laktatkonzentrationen bei der jeweiligen stufe der trainingsintensität(9 Stufen) errechnet.

ich muss jetzt "nur" nachweisen, bei welcher stufe, die abweichung von dem sollwert am geringsten bzw. am hösten ist. das muss aber statistisch belegt sein und ich kann nicht einfach sagen a ist am bestenm da geringste differenz zu sollwert etc.

vielen dank!
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

ja, ungenau beschrieben. Und was sind "große Datensätze". Umfang ist schon eine relevante Frage.

Kann ich nur auf die Problematik der sog. "Hybridregressionen" (Sprent) verweisen, siehe auch Büning in einem Beispiel, (1994 S.269ff) und würde in diesem Kontext die im ALM entwickelten Regressionsansätze nutzen. Setzt voraus, dass die Probanden über die Stufen zufällig verteilt sind.

Besser, vor der Datenerhebung mit einem Statistiker sprechen.

Büning, H.: NP stat. Meth. 1994
siehe auch: Sprent P. Nonparametric Regression (JRSS S.182-191)

P.S.
Als Laie würde ich einfach die Differenz aufzeigen und daran erkennt man ja, was mehr abweicht, aber das ist ja wenig wissenschaftlich.
In der EbM schon lange nicht mehr akzeptiert.
drfg2008
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