Hallo ihr Lieben,
ich dachte, ich trage hier mal mein Anliegen vor, da ich echt verzweifelt bin. Es geht um eine Statistik-Hausarbeit, die ich schreiben muss. Ich studiere alles andere als das, nämlich eigentlich Journalistik - als Einführung in die Methoden der Kommunikationswissenschaft sollen wir jedoch jetzt eine Hausarbeit mit Hilfe von SPSS schreiben. SPSS an sich ist eigentlich nicht das Problem - nur diese ganzen statistischen Werte, da verstehe ich nur Bahnhof. habe mich auch schon durch Bücher und Foren gewälzt, aber auch da verstehe ich nur Bahnhof, weil ich iwie konkret für meinen Fall Antworten brauche.
Also: Wir haben einen Datensatz in SPSS zur Verfügung gestellt bekommen. Meine Forschungsfrage lautet (ziemlich platt, aber ist ja nur zu Übungszwecken), wie sich die Wertschätzung von Musik in unterschiedlichen Schulformen unterscheidet. Ich habe also vier Schulformen (Gym, RS, HS, IGS) und auf der anderen Seite immer ordinale Daten. Ich habe mich entschieden, es alles (wie der Prof meinte) zweckmäßig und einfach über Kreuztabellen darzustellen. Die habe ich auch schon erstellt, so weit ist alles in Ordnung. Die Tabellen selbst könnte ich vielleicht auch interpretieren, aber jetzt kommen diese ganzen Signifikanz-, Zusammenhangs und weißnicht-Werte ins Spiel.
Wenn ich also als unabhängige Variable immer die Schulform habe und als abhängige Variable immer Ordinaldaten (Abstufungen im Sinne "Wie sehr stimmst du der folgenden Aussage zu?"), was muss ich dann für Werte mit angeben lassen bzgl. der STÄRKE, der SICHERHEIT und der RICHTUNG des Zusammenhangs? Es gibt so viele und jeder, den ich frage, sagt mir was anderes: Mal Chi, mal Cramers-V, mal Lambda, Kendalls Tau-b, .... und dann wieder ganz anders, dass man es angeblich alles über pearsons-r machen kann.
Könnte mir vllt irgendjemand auf die Sprünge helfen? Es geht mir nur darum,
a) welche Werte ich am Besten mit angebe
b) wie diese Werte aussehen müssen (zahlenmäßig), damit man von großem/kleinen, starkem/schwachem Zusammenhang sprechen kann - also wie ich diese Werte interpretiere. Zum Beispiel wurde mir von jemandem gesagt, dass ein * bei pearsons-r für eine Signifikanz spricht, und dass der Zusammenhang größer ist, je näher der Wert an +1/-1 ist...was aber, wenn pearsons r = 0,0095 ist und die signifikanz **? Heißt das, dass es einen schwachen Zusammenhang gibt, die Wahrscheinlichkeit einer Täuschung sehr gering ist? Vielleicht verstehe ich auch die Signifikanz falsch?
Oh Gott, ihr merkt schon, ich bin eine totale Amateurin, die nur Bahnhof versteht. Dabei ist diese Arbeit ziemlich wichtig für mich - es wäre also unglaublich großartig, wenn ihr mir helfen könntet!!!
Vielen lieben Dank!
Brauche ganz dringend Hilfe :(
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Schonmal gar nicht so schlecht. Zur Sicherheit, ob überhaupt ein Zusammenhang in der Grundgesamtheit besteht (egal wie groß), gibt der Signifikanztest Auskunft (im vorliegenden Fall wohl am besten Chi²-Test).
Zur Stärke des Zusammenhangs wäre Cramers V eine solide Wahl. Lambda ist da schon etwas komplizierter. Begleitend oder alternativ kann man auch schauen, wie man sowas grafisch aufbereitet (so ala "%-Anteil derjenigen, die in der jewieligen Schulform Musikform XY mögen oder sehr mögen").
"Richtung" ist schwierig bei so einer Kreuztabelle, aber im vorliegenden Fall sind beide Variablen geordnet (Schulformen werden ja gemeinhin als aufsteigen in Richtung "höhere" Schulformen angesehen, und die Beurteilung ist ja sowieso geordnet von geringer bis hoher Zustimmung), da lässt sich der Testwert "Linear-by-linear" nutzen. Der testet, ob es einen Trend gibt.
Zur Stärke des Zusammenhangs wäre Cramers V eine solide Wahl. Lambda ist da schon etwas komplizierter. Begleitend oder alternativ kann man auch schauen, wie man sowas grafisch aufbereitet (so ala "%-Anteil derjenigen, die in der jewieligen Schulform Musikform XY mögen oder sehr mögen").
"Richtung" ist schwierig bei so einer Kreuztabelle, aber im vorliegenden Fall sind beide Variablen geordnet (Schulformen werden ja gemeinhin als aufsteigen in Richtung "höhere" Schulformen angesehen, und die Beurteilung ist ja sowieso geordnet von geringer bis hoher Zustimmung), da lässt sich der Testwert "Linear-by-linear" nutzen. Der testet, ob es einen Trend gibt.
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Oh super, das hilft mir schonmal sehr - also kann ich mich auf chi-Quadrat und Cramers-V beschränken und den ganzen Pearsons-r-Krams weglassen? Das würde die Sache natürlich gleich viiieeel übersichtlicher machen!
Lambda habe ich glaube ich verstanden, kann man ja zwischendurch mal einbringen, ein bisschen posen und so tun, als hätte ich was verstanden
Wenn du mir jetzt noch kurz sagen könntest, wie man chi-Quadrat und Cramers-V interpretiert (wie müssen die Werte da sein, damit man von sicherem bzw. starkem/schwachem Zusammenhang spricht?), wäre das absolut genial und würde mir stundenlanges Suchen mit wahrscheinlich 100 verschiedenen Antworten ersparen
Vielen Dank für die schnelle Antwort!!
Lambda habe ich glaube ich verstanden, kann man ja zwischendurch mal einbringen, ein bisschen posen und so tun, als hätte ich was verstanden

Wenn du mir jetzt noch kurz sagen könntest, wie man chi-Quadrat und Cramers-V interpretiert (wie müssen die Werte da sein, damit man von sicherem bzw. starkem/schwachem Zusammenhang spricht?), wäre das absolut genial und würde mir stundenlanges Suchen mit wahrscheinlich 100 verschiedenen Antworten ersparen

Vielen Dank für die schnelle Antwort!!
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Was Du mit Pearsons Korrelationskoeffizient vohattest, weiß ich nicht. Der ist nicht für nominale oder ordinale Daten wie die vorliegenden. Außerdem hast Du die Vorgabe bekommen, eine Kreuztabelle zu erstellen, dachte ich.
Ein im Signifikanztest (hier vermutlich Chi Quadrat Test) ermittelter 2seitiger p-Wert (oder auch genannt Signifikanzwert) von < 0,05 wird üblicherweise als Grundlage genommen, die Nullhypothese (salopp gesprochen: "kein Zusammenhang") abzulehnen.
Zur Interpretation von "Cramers V" brauchst Du keine Stunden zu recherchieren, das ist sogar in der deutschsprachigen Wikipedia drin. Wobei in Wikipedia nachzusehen bösen Stimmen zufolge ja auch den Großteil der zeitgenössischen Recherchekunst von Journalisten ausmachen soll, das ist dann gleich mal eine Übung.
Ein im Signifikanztest (hier vermutlich Chi Quadrat Test) ermittelter 2seitiger p-Wert (oder auch genannt Signifikanzwert) von < 0,05 wird üblicherweise als Grundlage genommen, die Nullhypothese (salopp gesprochen: "kein Zusammenhang") abzulehnen.
Zur Interpretation von "Cramers V" brauchst Du keine Stunden zu recherchieren, das ist sogar in der deutschsprachigen Wikipedia drin. Wobei in Wikipedia nachzusehen bösen Stimmen zufolge ja auch den Großteil der zeitgenössischen Recherchekunst von Journalisten ausmachen soll, das ist dann gleich mal eine Übung.
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Ach Leute, wisst ihr...ich bin euch ja sehr dankbar für eure Hilfe, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum es in solchen Foren immer so blöde Kommentare geben muss. Das mit dem Posen war NATÜRLICH Ironie, weil ich sehr wohl weiß, dass ich keine Ahnung von dem Krams habe. Und NATÜRLICH habe ich auch bei Wiki nachgeschaut und auch überall anders (man glaube es kaum, ich habe sogar BÜCHER gelesen!), aber wie ich schon sagte: Man findet immer unterschiedliche Werte und ich wollte nur wissen, wie es denn in der Praxis nun wirklich gemacht wird.
Also danke für eure Hilfe, aber fühlt euch nicht immer selbst so geil, aus welchen Gründen auch immer...Ob ihr noch Diplom studiert habt oder was auch immer...Also ich leiste als Master-Studentin schon weitaus mehr als mein Mitbewohner, der noch auf Diplom studiert. Nur mal so nebenbei. Diese blöden Kommentare in solchen Foren wie hier, das erweckt in mir immer ein leichtes Gefühl von Nerdtum... Trotzdem danke.
Also danke für eure Hilfe, aber fühlt euch nicht immer selbst so geil, aus welchen Gründen auch immer...Ob ihr noch Diplom studiert habt oder was auch immer...Also ich leiste als Master-Studentin schon weitaus mehr als mein Mitbewohner, der noch auf Diplom studiert. Nur mal so nebenbei. Diese blöden Kommentare in solchen Foren wie hier, das erweckt in mir immer ein leichtes Gefühl von Nerdtum... Trotzdem danke.
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