Mehrere Zeilen pro Fall oder umkodieren?Wenn umkodieren-wie?

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Kratze
Beiträge: 3
Registriert: 07.02.2011, 12:30

Mehrere Zeilen pro Fall oder umkodieren?Wenn umkodieren-wie?

Beitrag von Kratze »

Hallo liebes Statistik-Forum!

Ich hab schon die Forensuche bemüht, aber nicht wirklich eine Antwort gefunden.
Grundsätzlich heißt es ja bei SPSS: "Eine Zeile pro Fall".
Und ich frage mich gerade, ob ich eine seltene Ausnahmen hier habe, oder aber einfach nur zu betriebsblind zum umkodieren bin.

Bei meinen Daten ist es so, dass jede Person 6 Durchgänge eines Experiments mitmacht. Da sind zwei verschiedene Arten von Stimuli und 3 verschiedene Arten von Interferenz dabei.
Also
Durchgang a: Stimulusart 1, Interferenz 1
Durchgang b: Stimulusart 1, Interferenz 2
Durchgang c: Stimulusart 1, Interferenz 3
Durchgang d: Stimulusart 2, interferenz 1
Durchgang e: Stimulusart 2, interferenz 2
Durchgang f: Stimulusart 2, Interferenz 3

Die zeitliche Abfolge der Durchgänge wird variiert.
Es gibt insgesamt 4 Altersgruppen.

Momentan ist das ganze so kodiert, dass ich pro Person eine Zeile habe und dann als Variablen die Nummer der Versuchsperson, die Altersgruppe und die Durchgänge a,b,c,d,e und f. Bei a-f steht dann die jeweilige Anzahl richtiger Antworten der Person in diesem Durchgang.

Mich interessieren der Einfluss des Alters, der Stimulusart, der Interferenz (und eventuelle Interaktionen) auf die Anzahl der richtigen Antworten.

Ich kann das perfekt bei "Varianzanalyse -Messwiederholung" so eingeben, wie ich es brauche, sonst aber nirgends. Mir wurde allerdings gesagt, wenn es mir nicht um einen Lerneffekt ginge, dürfe ich "Messwiederholung" nicht verwenden.

Für eine normale Varianzanalyse bräuchte ich aber meiner Meinung nach 6 Zeilen pro Person, damit ich "Stimulusart" und "Interferenz" extra kodieren kann.
Wenn ich auch hier nur eine Zeile pro Fall nehmen darf und "Messwiederholung" nicht in Frage kommt, wie kann ich denn dann umkodieren? Ich stehe völlig auf dem Schlauch!

Vielen lieben Dank,

die Kratze :?:
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

RE

Beitrag von drfg2008 »

du kombinierst 2 Stimuli mit 3 Interferenzen. Das ergibt 2x3=6 <<<Kombinationen>> für jede einzelne Person.

Es ist korrekt, die Daten als einzeilig zu betrachten.

Das ist natürlich nicht mehr über eine "normale Varianzanalyse", also du meinst bestimmt die einfaktoriell ANOVA, lösbar. Statt dessen benötigst du eine multivariate ANOVA nach dem ALM. Wie das geht ist bei Bortz theoretisch beschrieben und bei Bühl [1] für Umsetzung in SPSS.

Gruß

[1]

http://www.amazon.de/gp/product/3868940 ... 3868940286
drfg2008
Kratze
Beiträge: 3
Registriert: 07.02.2011, 12:30

Beitrag von Kratze »

Ja, klar müsste die ANOVA multivariat sein. Schlampige Ausdrucksweise meinerseits :oops: Sowas kann ich mit anderen Daten auch normalerweise problemlos berechenn.
Aber die normale Vorgehensweise hilft mir da nicht, da ja jede "Kombination" eben zwei verschiedene Faktoren, die ich aber getrennt voneinander untersuchen will, beinhaltet. Die abhängige Variable "richtige Antworten" hat also quasi noch die unabhängigen Variablen mit drin. Also sowohl "Stimulusart" als auch "Interferenz". (Bei der Messwiederholung kann man das eben so schön mit den Innersubjektfaktoren lösen.)

Da wüsste ich nicht, wo das im Bortz zu finden wäre und wär dankbar um Tipps. Der Link zu dem anderen Buch klappt übrigens nicht, kannst Du bitte den Titel ausschreiben? Dann suche ich es so.

Danke schonmal sagt die

Kratze
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Kannst Du einmal sagen, wer "Mir wurde allerdings gesagt, wenn es mir nicht um einen Lerneffekt ginge, dürfe ich "Messwiederholung" nicht verwenden." zu verantworten hat? Das ist nämlich ausgemachter Blödsinn. Kann natürlich sein, dass es Dein Betreuer gesagt hat, dann ist es aber immer noch ausgemachter Blödsinn. Du hast ein stinknormales Mixed ANOVA Design mit 2 Messwiederholungsfaktoren und einem Zwischensubjektfaktor. Und damit testest Du eben die Haupt- und Wechselwirkungseffekte, die Dich interessieren. Das einzige Problem, das ich auf Anhieb sehe (es mögen noch mehr auftauchen) ist eine Zählvariable als AV, aber vielleicht geht es in jedem Durchgang um sehr viele (richtige) Antworten und nicht nur um beispielsweise 0 bis 2.
Kratze
Beiträge: 3
Registriert: 07.02.2011, 12:30

Beitrag von Kratze »

Generalist, das wäre ja toll! Wurde mir von mehreren Seiten in so einem Tonfall der Überzeugung erklärt, dass ich es tatsächlich einfach hingenommen habe. Jetzt fühl ich mich auf jeden Fall besser und nicht mehr wie der totale Trottel! (nur noch menschlich wegen "einfach hingenommen", aber ich habe ja immerhin hier nochmal gefragt :wink: )
Es geht in jedem Durchgang um 10 mögliche Antworten. Mehr war nicht drin, weil das Experiment sonst zu lang geworden wäre.
Danke auf jeden Fall schon einmal!

die Kratze
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