Guten Abend miteinander
Ich bin statistisch nicht so bewandert. Ich habe versucht, eine Antwort auf meine Frage im Archiv zu finden, doch wenn ich Foreneinträge hier lese, verstehe ich oft nur Bahnhof. Folgende Frage dürfte manch einen „Wow, was für n Dilettant“ denken lassen. Ich hoffe, aber, dass sich ihr trotzdem jemand annimmt, wäre echt klasse und würde mir enorm weiterhelfen.
In meiner Arbeit geht es um die Medienvielfalt, die unter anderem via die Themenvielfalt definiert ist. Meine Hypothese lautet wie folgt: Die Themenvielfalt nimmt in Medium X von 1950 bis 2000 ab.
Ich habe ich eine quantitative Inhaltsanalyse von Beiträgen gemacht – und für die Beantwortung oben stehender Hypothese die Analyseeinheiten mit den Variablen Erscheinungsjahr (Code 1=1950/2=2000) und Themenbereich (Code 1=Politik Inland/Code 2=Politik Ausland/Code 3=Wirtschaft/Code 4= Soziales/Code 5=Kultur ........ Code 10 = Sport) versehen. Nun habe ich zwei Häufigkeitstabellen, die vereinfacht so aussehen:
Häufigkeit im Jahr 1950 (n=100)
1= 100
2= 0
3= 0
4= 0
5= 0
6= 0
7= 0
8= 0
9= 0
10= 0
Häufigkeit im Jahr 2000 (n=100)
1= 10
2= 10
3= 10
4= 10
5= 10
6= 10
7= 10
8= 10
9= 10
10= 10
Es ist offensichtlich, dass die Berichterstattung im Jahr 2000 vielfältiger ist, da regelmässiger auf die einzelnen Bereiche verteilt (oder nicht? sehe ich was grunsätzlich falsch) Doch wie lässt sich das statistisch ausdrücken, resp. mit SPSS errechnen, um die Hypothese zu veri-/falsifizieren? Geht das überhaupt oder ist meine Hypothese untauglich?
Vielen Dank für die allfällige (möglichst dilettantenfreundliche) Beantwortung.
Andreas.
Messung einer Veränderung bei der Themenvielfalt
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 19.10.2010, 19:22
-
- Beiträge: 1733
- Registriert: 11.03.2010, 22:28
Das ist nicht so einfach. Man bräuchte ein Maß, das die Variabilität zu den
beiden Zeitpunkten wiedergibt. Sowas ist für nominale (kategoriale)
Messungen soweit ich weiß nicht weit entwickelt bzw. getestet, geschweige
denn, dass es verbreitete Tests gibt, um den Unterschied zwischen 2 solchen
Variabilitäten zu vergleichen.
Was mit auf Anhieb einfiele, wären erstmal 2 Tests ("Chi-Quadrat-Tests für 1
Stichprobe"), ob die Verteilungen 1950 bzw. 2000 von einer Gleichverteilung
(=maximale Themenvielfalt) abweichen. Das werden sie vermutlich beide.
Was aber dann interessieren würde, ob die Abweichung von einer maximalen
Themenvielfalt im Jahr 1950 größer war als 2000. Das ließe sich über einen
Vergleich der in den beiden Tests ermittelten Chi-Quadrat-Werte. Ob der
Unterschied signifikant ist, wäre zu testen mit Formel (19) in
http://tinyurl.com/2ce7aft . Aber da bräuchtest Du vermutlich jemanden vom Fach.
beiden Zeitpunkten wiedergibt. Sowas ist für nominale (kategoriale)
Messungen soweit ich weiß nicht weit entwickelt bzw. getestet, geschweige
denn, dass es verbreitete Tests gibt, um den Unterschied zwischen 2 solchen
Variabilitäten zu vergleichen.
Was mit auf Anhieb einfiele, wären erstmal 2 Tests ("Chi-Quadrat-Tests für 1
Stichprobe"), ob die Verteilungen 1950 bzw. 2000 von einer Gleichverteilung
(=maximale Themenvielfalt) abweichen. Das werden sie vermutlich beide.
Was aber dann interessieren würde, ob die Abweichung von einer maximalen
Themenvielfalt im Jahr 1950 größer war als 2000. Das ließe sich über einen
Vergleich der in den beiden Tests ermittelten Chi-Quadrat-Werte. Ob der
Unterschied signifikant ist, wäre zu testen mit Formel (19) in
http://tinyurl.com/2ce7aft . Aber da bräuchtest Du vermutlich jemanden vom Fach.