Einzelne Fälle den Antworten nach kategorisieren

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M4rtin
Beiträge: 2
Registriert: 07.04.2010, 16:32

Einzelne Fälle den Antworten nach kategorisieren

Beitrag von M4rtin »

Hallo SPSS Freunde,
Ich habe ein kleines Problem und wäre sehr froh, wenn mir jemand helfen könnte. Ich hoffe das von mir gewählte Thema trifft die Problemstellung. Zunächst einige Details zu meinem Vorhaben und bisherigen Vorgehen.
Und zwar habe ich eine Umfrage in der sechs Fragen im selben Format abgefragt wurden:
„Stimmen Sie den folgenden Aussagen eher zu oder eher nicht zu?“
Die drei Antwortmöglichkeiten sind: „Stimme eher zu“, „Stimme eher nicht zu“ und „Weiß nicht“

Nun möchte ich die Befragten ihrem Antwortverhalten nach in drei Kategorien einteilen, um diese Gruppen von Befragten auf die Verteilung bestimmter Merkmale hin zu untersuchen.

Dazu könnte ich den Antworten zunächst einen Wert zuweisen, um sie dann summieren zu können. D.h. die Antwort „Stimme eher zu“ bekommt den Wert 1 zugewiesen, die Antwort „Stimme eher nicht zu“ den Wert -1 und die Antwort „Weiß nicht“ den Wert 0. Wenn ich diese Werte nun summiere, erhalte ich eine Skala von -6 bis 6 und kann die Bereiche der Skala in die drei Kategorien „negativ“, „positiv“ und „neutral“ einordnen.

Nun habe ich zwar schon mit SPSS gearbeitet, allerdings ist das länger her und nun weiß ich nicht genau, wie ich das Vorhaben konkret umsetzen kann. Also genauer gesagt, wie SPSS die Lage der Fälle auf der Skala in Abhängigkeit vom Antwortverhalten auf die sechs Fragen automatisch berechnet und danach eine Einteilung in die von mir erwähnten drei Kategorien vornimmt.
In der Fachliteratur finde ich schon was dazu, wie ich Fälle auswählen kann und Bedingungen für die Auswahl definiere. Aber leider komme ich nicht drauf, wie ich die Bedingung genau definieren soll. Meine bisherigen Kenntnissen nach müsste ich doch zunächst die Antworten auf die sechs Fragen recodieren und so einen Wert zuweisen. Damit wären sie berechenbar. Danach über „Fälle auswählen: Falls“ eine Bedingung formulieren, welche die Werte summiert und die Ergebnisse einer Kategorie zuordnet. Danach hätte ich eine Stichprobe die in drei Gruppen eingeteilt ist und die einzeln auf die Häufigkeitsverteilung bestimmter Merkmale hin untersucht werden können.

Wäre daher sehr dankbar, wenn mir einer von euch einen Tipp geben könnte.
Tasso
Beiträge: 5
Registriert: 07.04.2010, 17:36

Beitrag von Tasso »

Ja, du musst vorher den Kategorien Werte zuweisen. Aber wenn du deine Daten in SPSS eingibst, musst du das ja so und so.
Also Variable mit SPSS erstellen. Labels dementsprechend verteilen.


Dann ab in die Syntax

compute index = sum.6(var1,var2,...,var6).

--> Dann hast du schon den Index gebildet. Das .6 bewirkt, dass nur die Befragten in den Index aufgenommen werden, die auch bei allen 6 Fragen geantwortet haben. Du kannst das natürlich auch runterschrauben auf .3 (bzw. so wie dus gerne hättest) oder es ganz weglassen.

Danach rekodierst du deinen Index einfach:
Befehl ist wie folgt:

recode index (-6 thru -2 = -1) (-1 thru 1 = 0) (2 thru 6 = 1) into index_kat.

Musst natürlich wissen, wo du deine Grenzen ziehen möchtest. Das ist dann ne inhaltliche Entscheidung.
Dann hast du eine Variable (mit dem Namen index_kat), in der für jeden Befragten ein Wert steht. Dann labelst du -1, 0 und 1 nach deinen drei Kategorien (also negativ, neutral, positiv).

Hoffe das hat dir geholfen!

LG
M4rtin
Beiträge: 2
Registriert: 07.04.2010, 16:32

Beitrag von M4rtin »

@ Tasso: Vielen Dank für deine Antwort. Ist wirklich nett, dass du dir die Zeit genommen hast! Sry für meine späte Antwort, aber hatte die Woche sehr viel zu tun.
Jetzt zu deiner Antwort: Die Umfrage ist schon in einem .sav Datensatz gespeichert und die drei Antwortmöglichkeiten haben folgende Werte zugewiesen bekommen: „Stimme eher zu“ = 1, „Stimme eher nicht zu“ = 2 und „Weiß nicht“ = 3

Wenn ich das jetzt richtig sehe, müsste ich zunächst wie folgend rekodieren. D.h. die Antwort „Stimme eher zu“ behält den Wert 1, die Antwort „Stimme eher nicht zu“ bekommt statt 2 den Wert -1 und die Antwort „Weiß nicht“ statt 3 den Wert 0.
Dann kann ich ja den Index über "compute index = sum.6(var1,var2,...,var6)." bilden. Der Index, der von -6 bis 6 reicht, spiegelt ja dann das Antwortverhalten des Befragten wieder. D.h. hat jemand 6mal mit „Stimme eher nicht zu“ geantwortet liegt er auf dem Index bei -6. Hat jemand 4mal mit „Stimme eher zu“ und 2mal mit „Stimme eher nicht zu“ geantwortet liegt er bei 2 (4-2).
Die Bereiche des Index möchte ich dann in drei Kategorien einteilen. D.h. -6 bis -1 ist "negativ", 0 ist "neutral" und 1-6 "positiv".
Dies erreiche ich über den Befehl:

recode index (-6 thru -1 = -1) (0 = 0) (1 thru 6 = 1) into index_kat.

Und danach index_kat wie gesagt umlabeln.

Hoffe ich hab dich also richtig verstanden und danke dir nochmal für deine ausführliche Anwort. Werde demnächst mal einen Testlauf starten. Noch eine Frage am Rande: Wenn ich eine Frage doppelt gewichten möchte, kann ich sie ja einfach doppelt in der Syntax nennen oder? D.h. bei sechs Anworten sieben Werte in den Index aufnehmen. Also etwa so:
compute index = sum.6(var1,var2, var2,...,var6).

Vielen Dank und LG
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