Hallo ich habe eine Frage bezüglich der Gewichtung.
Ich untersuche in einer Stichprobe Unterschiede zwischen Männern und Frauen, bei denen die Verteilung in der Realtität bekannt ist. Folglich habe ich eine Gewichtung vorgenommen und diese zur Hypothesenprüfung beibehalten.
Nun frage ich mich allerdings, ob ich bei der Beschreibung der Sichprobe (soziodemographische Daten) auch die gewichteten Prozentwerte und Signifikanzen angeben soll oder die verzerrten Werte der Stichprobe.
Kann mir jemand helfen?
Gewichtung der Stichprobe
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Also nach wissenschaftlichen Kriterien sollte man immer die "reale" Verteilung innerhalb der eigenen Stichprobe angeben, dazu die gegebene Verteilung in der Grundgesamtheit und die aus diesem Verhältnis resultierenden Gewichtungsfaktoren. Und natürlich sollten auch seriöse Auftragsarbeiten in der Wirtschaft so aussehen bzw. sollten die Gewichtungsfaktoren dem Auftraggeber zumindest bekannt sein.
Dies allein aus dem Grund der Seriösität, da mit extrem hohen Gewichtungsfaktoren ja keine Repräsentativität mehr gegeben ist.
Wenn das dann beschrieben wurde, wird eigentlich nur noch die gewichtete Stichprobe benutzt und auch für die endgültige Ergebnisdarstellung herangezogen.
Dies allein aus dem Grund der Seriösität, da mit extrem hohen Gewichtungsfaktoren ja keine Repräsentativität mehr gegeben ist.
Wenn das dann beschrieben wurde, wird eigentlich nur noch die gewichtete Stichprobe benutzt und auch für die endgültige Ergebnisdarstellung herangezogen.
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Danke Guido für die schnelle Antwort.
Also bei mir ist das folgender Maßen.
Die Stichprobe wurde für den Raum Chemnitz erhoben, soll jedoch stellvertretende für Sachsen gelten. Dieser Aspekt wird von vorherein angeben.
Ich habe die Daten von Chemnitz nach der realen Verteilung in Sachsen gewichtet.
Nun möchte ich die Stichprobe beschreiben bin mir aber nicht sicher, ob ich die Stichprobe mit den gewichteten Daten vornehmen kann, wenn vorher darauf hingewiesen wurde.
Also bei mir ist das folgender Maßen.
Die Stichprobe wurde für den Raum Chemnitz erhoben, soll jedoch stellvertretende für Sachsen gelten. Dieser Aspekt wird von vorherein angeben.
Ich habe die Daten von Chemnitz nach der realen Verteilung in Sachsen gewichtet.
Nun möchte ich die Stichprobe beschreiben bin mir aber nicht sicher, ob ich die Stichprobe mit den gewichteten Daten vornehmen kann, wenn vorher darauf hingewiesen wurde.
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Genau und wenn dann die Stichprobe ausreichend gross ist und die Gewichtungsfaktoren nicht allzu derbe ausfallen, kannst Du möglicherweise auch von einer repräsentativen Erhebung für Sachsen ausgehen. (Hängt natürlich immer von der Fragestellung etc. ab. Problematisch könnten z.B. Unterschiede zwischen Stadt u. Land o.ä. sein)Die Stichprobe wurde für den Raum Chemnitz erhoben, soll jedoch stellvertretende für Sachsen gelten. Dieser Aspekt wird von vorherein angeben.
Ich habe die Daten von Chemnitz nach der realen Verteilung in Sachsen gewichtet.
Verstehe ich jetzt nicht. Wenn das Vorgehen inkl. Gewichtung so abgesprochen ist, ist doch optimal. Oder wo liegt genau das Problem?Nun möchte ich die Stichprobe beschreiben bin mir aber nicht sicher, ob ich die Stichprobe mit den gewichteten Daten vornehmen kann, wenn vorher darauf hingewiesen wurde.
Edit: Wenn Du meinst, dass eine Erhebung für Sachsen gefordert war und Du nur Chemnitz "gemacht" hast, könnte es natürlich Probleme geben.

Das hängt dann natürlich von vielen Faktorn ab: Ist die Gewichtung überhaupt zulässig? Ist möglicherweise (viel) Geld für eine großflächige Erhebung ausgegeben worden, etc...
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1074 Fälle umfasst die StichprobeGenau und wenn dann die Stichprobe ausreichend gross ist und die Gewichtungsfaktoren nicht allzu derbe ausfallen, kannst Du möglicherweise auch von einer repräsentativen Erhebung für Sachsen ausgehen. (Hängt natürlich immer von der Fragestellung etc. ab. Problematisch könnte z.B. Unterschiede zwischen Stadt u. Land o.ä. sein)
Verteilung Sachen: 20,4 Männer / 79,6 Frauen
Verteilung Stichprobe: 13,8 Männer / 86,2 Frauen
Gewicht: 1,48 Männer/ 0,92 Frauen
Konkrete Fragestellung: Es sollen Unterschiede zwischen Lehrerinnen und Lehrer herausgefunden werden. Ich denke mal, dass ein Stadt/Land Gefälle zu vernachlässigen ist.
Meinst du die Stichprobe ist ausreichend gross und der Gewichtungsfaktor ist ok, so dass ich von einer repäsentativen Erhebung für Sachsen ausgehen kann?
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Ja. Das liegt absolut im Rahmen, womit meiner Erfahrung nach in der Wirtschaft gearbeitet wird. Da braucht man sich auch nicht zu verstecken, denn es gibt wohl kein Institut, das absolut passende Zahlen liefert. Wenn Ihr jetzt nur Lehrer befragt habt, dürfte ein N von >1000 sogar ziemlich gut sein.Meinst du die Stichprobe ist ausreichend gross und der Gewichtungsfaktor ist ok, so dass ich von einer repäsentativen Erhebung für Sachsen ausgehen kann?
Aber wie gesagt: Der Auftraggeber sollte auf jeden Fall darüber informiert sein (versteht sich eigentlich von selbst, oder?) und Probleme kann es höchstens dann geben, wenn eben was anderes vereinbart wurde.
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ok, aber ich übernehme keine Gewähr für die gemachten Angaben 

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Ich würde mich gerne einmal an die Frage "dran hängen"...:
Wie ist das mit der Angabe von N bei einer gewichteten Stichprobe?
Ich habe im Moment das Problem...in meiner Stichprobe sind Personen mit Abitur leicht überrepräsentiert, daher habe ich einen entsprechenden Gewichtungsfaktor für die Angaben einbezogen.
So, nun sagen (gewichtet) beispielsweise 89% der Personen "A". Vorher habe ich natürlich erwähnt, dass meine Gesamtstichprobe aus N = 100 Leuten besteht. "Normalerweise" würde man ja jetzt sagen, dass n = 89 Personen A gesagt haben. Tatsächlich waren es aber beispielsweise nur 70...Was gebe ich nun an? Das tatsächliche n (70) oder das n was nach "Rückrechnung" durch die gewichtete Prozentzahl zustande kommt (in diesem Fall n=89)?
Hmm..ist mein Problem deutlich?
Ich fasse nochmal zusammen:
-Im Methodenteil steht "N = 100" (Beispiel)
- Im Ergebnisteil steht "89% sagen "A" ,n = ???"
(89% ist durch Gewichtung zustande gekommen, das entsprechende n wäre logischerweise 89, das tatsächliche n ist aber 70)
Wie ist das mit der Angabe von N bei einer gewichteten Stichprobe?
Ich habe im Moment das Problem...in meiner Stichprobe sind Personen mit Abitur leicht überrepräsentiert, daher habe ich einen entsprechenden Gewichtungsfaktor für die Angaben einbezogen.
So, nun sagen (gewichtet) beispielsweise 89% der Personen "A". Vorher habe ich natürlich erwähnt, dass meine Gesamtstichprobe aus N = 100 Leuten besteht. "Normalerweise" würde man ja jetzt sagen, dass n = 89 Personen A gesagt haben. Tatsächlich waren es aber beispielsweise nur 70...Was gebe ich nun an? Das tatsächliche n (70) oder das n was nach "Rückrechnung" durch die gewichtete Prozentzahl zustande kommt (in diesem Fall n=89)?
Hmm..ist mein Problem deutlich?
Ich fasse nochmal zusammen:
-Im Methodenteil steht "N = 100" (Beispiel)
- Im Ergebnisteil steht "89% sagen "A" ,n = ???"
(89% ist durch Gewichtung zustande gekommen, das entsprechende n wäre logischerweise 89, das tatsächliche n ist aber 70)