Allgmeine Frage zu einer Aufgabe (Wilcoxon Rangsummentest)

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Windi
Beiträge: 8
Registriert: 01.10.2009, 17:39

Allgmeine Frage zu einer Aufgabe (Wilcoxon Rangsummentest)

Beitrag von Windi »

Hallo!

Ich habe eine allgemine Frage und eine Frage, die sich auf eine Aufgabe bezieht, die ich gleich schreiben werde.

Zur ersten Frage: Kann mir ein mit einfachen Worten sagen, was man genau unter einer "Variablen" versteht. Ich habe immer das Problem bei einer Aufgabe, dass ich nicht weiß, was die jeweiligen Variablen sind.

Verstehe ich das richtig, dass es nominale (z.B. "Mann oder Frau"), ordinale (z.B. "gut, fast gut, sehr gut") und metrische Variablen (z.B. gewöhnliche Zahlen, also 1,2,3,4...) gibt???

Zur konkreten Aufgabe:

Punktezahlen von weiblichen und männlichen Teilnehmern in einer Klausur. Test um festzustellen, ob weibliche oder männliche Teilnehmer in der Klausur besser abschneiden.


--> So jetzt sind doch die Variablen einmal die männlichen und weiblichen Teilnehmer, stimmts? Wenn nicht, was sind denn die Variablen und gibt es eine Regel, wie man sie leicht "erkennen" kann???

In der Musterlösung steht, dass man zu erst überprüfen müsse, ob die Punktezahlen normalverteilt sind. Wenn dies der Fall ist, kann man den T-Test anwenden.

Dann steht noch in der Musterlösung, falls keine Normalverteilung vorliegt, ist der Wilcoxon Rangsummentest zu verwenden.

Dieser Test hat doch die Voraussetzung um ihn anwenden zu können, dass die Variablen ordinal sind. Das wäre ja hier nicht der Fall, oder??? Somit verstehe ich das nicht!

Wäre nett, wenn mir jemand helfen könnte! Vielen Dank!
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

variablen ist ein begriff für merkmale, die mehrere ausprägungen haben können, das merkmal ist also variabel oder variiert bzw. sagst du statt merkmal variable. so ist geschlecht eine variable mit den möglichen ausprägungen weiblich und männlich. punktezahl ist die nächste variable: die punktezahl (variable) kann von x bis y punkte variieren.

einen test, der ein niedriges skalenniveau voraussetzt, kann man auf daten mit einem höheren skalenniveau anwenden. man verliert dabei zwar information, aber es ist trotzdem ok. davon abgesehen ist deine punktezahl wahrscheinlich ordinal, da man nicht auf gleichabständigkeit des zugrundeliegenden merkmals, was eine fähigkeit sein wird, hoffen darf.
Windi
Beiträge: 8
Registriert: 01.10.2009, 17:39

Beitrag von Windi »

Danke erstmal für die Antwort!

Also ist das Geschlecht in der von mir gestellten Aufgabe die Variabel, richtig?

Zur Aufgabe:

Es wird doch in der Aufgabe gesagt, dass es um "Punktezahlen" geht. Ich nehme an 1 - 15 Punkte. Daher kann man doch Abstände definieren! Und es liegt somit eine metrische und nicht eine ordinale Skallierung vor. Und der Wilcoxon Rangsummentest darf ja nur bei einer ordinalen Skallierung verwendet werden - und deswegen verstehe ich die Lösung nicht!
guido
Moderator
Beiträge: 304
Registriert: 17.01.2006, 19:20

Beitrag von guido »

Bei Schulnoten etc. nimmt man in der Regel ein ordinales Skalenniveau an.

Der Abstand zwischen 2 und 4 Punkten ist niemals exakt genauso gross wie der zwischen 4 und 6 etc. Vielmehr handelt es sich dabei um "Klassen" bzw. ein Kategoriensystem.

Eine Note oder das Punktesystem ist also lediglich ein "Container" für die konkrete Leistung, die eigentlich zu messen wäre.
Windi
Beiträge: 8
Registriert: 01.10.2009, 17:39

Beitrag von Windi »

Danke für die Antwort!!

Ich habe eben gesehen, dass ich die Aufgabe ja nur halb aufgeschrieben habe. Also hier die komplette Aufgabe (dürfte sich aber trotzdem nichts daran ändern):

editiert -> Forenregeln.

Also, die Musterlösung sagt, wenn die Punktezahlen normalverteilt sind, kann ich den T-Test anwenden.
Falls keine Normalverteilung vorliegt, ist der Wilcoxon Rangsummentest zu verwenden.

Und wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist dieser anzuwenden, weil die "Punkte" in diesem Fall ordinal sind und somit die Voraussetzung für die Anwendung des Testes erfüllt ist. Richtig?

-------------------------------------------------------------------------------------

Dann habe ich noch eine letzte Frage zu einer anderen Aufgabe, die wie folgt lautet:

"Sie wollen den Zusammenhang zwischen einer metrischen, normalverteilten und einer nominalen Variablen mit zwei Ausprägungen untersuchen. Diskutieren Sie für jede der folgenden Methoden, ob diese anwendbar ist:

a) t-Test
b) Wilcoxon Vorzeichenrangtest


Eine kleine Verständnisfrage von mir: Sind jetzt hier 2 Variablen gemeint? Also die eine ist metrisch und gleichzeitig normalverteilt und die andere ist nominal und hat zwei Ausprägungen? Verstehe ich das richtig??

Laut Musterlösung ist a) anwendbar genauso wie b), allerdings setzt der Wilcoxon Vorzeichenrangtest doch voraus, dass eine ordinale Variable vorliegen muss, aber wir vergleichen doch auch eine metrische! Bedeutet dies nur, dass dieser Test nicht die erste Wahl währe, weil Informationen verloren gehen??

Vielen Dank für die Mühe!!
Blackmail
Beiträge: 38
Registriert: 21.09.2009, 19:10

Beitrag von Blackmail »

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