signifikanter Unterschied von 2 Gruppen bezüglich 1 Variable

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hocktobbi
Beiträge: 6
Registriert: 02.09.2007, 21:25

signifikanter Unterschied von 2 Gruppen bezüglich 1 Variable

Beitrag von hocktobbi »

Hallo, ich weiß nicht, ob das schon irgendwo behandelt wurde. Bin aber im Stress, wie das so ist, wenn man am Freitag die Diplomarbeit ebgeben will...

Meine Frage: Ich habe ein Fingertasten-Experiment mit Pianisten gemacht. Hierbei ist aufgefallen, dass Probanden, die zusätzlich das Tippen im Zehn-Finger-System beherrschen zu drei verschiedenen Messzeitpunkten deutlich mehr korrekte Sequenzen produzierten als diehenigen die das System nicht beherrschen.

Ich kann die Gruppe ja ganz simpel aufteilen in "Tipper" und "Nicht-Tipper", stehe aber irgendwie auf dem Schlauch, wie ich berechne, ob der Unterschied in der Leistung überzufällig ist. Kann mir jemand weiterhelfen? Berechne das ja auch für jeden Messzeitpunkt seperat, aber wie... Meine erste Idee war ein t-Test, aber eine gepaarte Stichprobe ist es doch nicht, weil ich ja zwei Gruppen an einem Zeitpunkt vergleichen möchte und unabhängige Stichproben sind es doch nicht, weil die Gruppen nicht zufällig gebildet wurden, oder?

Ich will hierbei auch keinen Kausalzusammenhang herstellen und behaupten, dass die eine Gruppe besser ist weil sie Tippen. Ich möchte lediglich die Forderung aufstellen, dass in einer Folgestudie ausschließlich Tipper getestet werden sollen. Die Intention war nämlich, Experten in der zu erfüllenden Aufgabe zu untersuchen und ich glaube, dass die Tipper einen höheren Spezialisierungsgrad aufweisen als Nicht-Tipper. Das könnte ich mit einem signifikanten Unterschied in der Leistung doch untermauern. Verstanden? Kann mit jemand helfen?

Tobias
Noonen
Beiträge: 818
Registriert: 26.09.2006, 14:52

Beitrag von Noonen »

hallo

wenn das experiment als vorstudie gedacht ist, dann benötigst du ja evt. nicht die auswertung aller drei messzeitpunkte - es reicht dann evt. schon zeitpunkt 1 und 3 zu vergleichen?!?
somit kannst du mit einem t-test für abhä. stichproben die veränderung von 1 zu 3 messen (innerhalb der beiden gruppen 'tipper' 'nicht-tipper') und in einer zweiten auswertung die beiden gruppen zu den jeweiligen messzeitpunkte vergleichen mit einem t-test für unabh. stichproben:
mittelwerte messzeitpunkt 1 'tipper' vs. 'nicht-tipper' und messzeitpunkt 3 'tipper' vs. 'nicht-tipper'.

tönt spannend, dieses untersuchung. wie kommt dieser spezialisierungsgrad zu stande? untersuchst du die patienten auch bzgl. der hirnaktivitäten (fmri)?

gruss
patrick
KarinJ
Beiträge: 939
Registriert: 13.05.2008, 10:52

Beitrag von KarinJ »

ich würde (falls die voraussetzungen gegeben sind) eine varianzanalyse mit messwiederholungsfaktor rechnen, zwischensubjektfaktor tipper vs. nicht-tipper. dann wie von noonen beschrieben die anschlusstests, das mit bonferroni-adjustierung, d.h. signifikanzniveau für diese anschlusstests wäre .05 / anzahl der anschlusstests.

einfacher wäre es, die differenz 3-1 zu bilden, und dann mit einem t-test für unabhängige tipper und nicht-tipper bezüglich der differenz zu vergleichen. es kann dan eine aussage gemacht werden, ob tipper oder nicht-tipper unterschiedlichen fähigkeitszuwachs haben. es könnte aber sein, dass tipper von vorneherein besser sind als nicht-tipper. also bräuchte man noch einen 2. vergleich, d.h. die werte zum 1. zeitpunkt.
hocktobbi
Beiträge: 6
Registriert: 02.09.2007, 21:25

Merci schon mal

Beitrag von hocktobbi »

Hallo, es geht um schlafabhängige Lernprozesse. Die eine Gruppe hat vor der 1. Wiederholung geschlafen, die andere vor der zweiten. Wann sich die einzelnen Gruppen signifikant verbessern oder nicht, weiß ich bereits. Da es in dem Test darum geht, ob sich auch Experten im Schlaf noch verbessern (Anfänger tun das auf jeden Fall), wollte ich für eine Nachfolgestudien einfach einen Probandenpool vorschlagen, der in Bezug auf die Aufgabe ein höheres Ausgangsniveau hat und dafür nachweisen, dass die Tipper bei exakt diesem Test eine bessere Vorbildung haben. Sie sind die Tastatur und deren Tiefgang eher gewöhnt als Pianisten und außerdem geht es beim Tippen mehr um die Geschwindigkeit als bei Musikstücken. Hier gibt der Takt und der Rhythmus des jeweiligen Stücks den sprichwörtlichen Ton an.

Ich hab die Tipper und nicht-Tipper jetzt mal mit dem t-Test und dem U-Test verglichen, aber keine signifikante Unterschiede feststellen können. Ich werde aber dennoch die Forderung nach einer Studie mit Tippern stellen. Vielleicht war meine Stichprobe mit n=24 auch zu klein für eine statistische Nachweisbarkeit.

Für ein Schlaflabor und die Untersuchung der Hirnströme fehlten leider die Mittel...

Danke für die Antworten, Tobias
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