Fragebogen, Skalenniveau der Variablen bei Mehrfachantworten

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Tobin
Beiträge: 2
Registriert: 09.02.2008, 12:50

Fragebogen, Skalenniveau der Variablen bei Mehrfachantworten

Beitrag von Tobin »

Ein Fragebogen enthalte folgende zwei Fragen:

1) Wird die Software X in ihrem Unternehmen angewendent?
a) Ja
b) Die Software wird getestet
c) Die Anwendung der Software ist in Planung
d) Die Software wurden in der Vergangenheit angewendet und wieder abgeschafft
e) Nein (weiter bei Frage 2))

2) Die Software X wird in ihrem Unternehmen nicht angewendet weil (mehrfachantwort möglich)
a) Die Software nicht bekannt ist
b) Die Anwendung nicht hinreichend diskutiert wurde
c) Andere Aufgaben eine höhere Priorität haben
d) Bisher nicht genügend Ressourcen zur Verfügung standen
e) Die Software nach Vorprüfung abgelehnt wurde

In der Auswertung wurde für 1) die Variable v1 definiert, die die werte a)=1; b)=2; c)=3 und e)=0 annimmt. Die Variable v1 ist meines Erachtens nach nominal skaliert.

Für 2) wurde für jede antwortmöglichkeit eine Variable definiert, die jeweils den wert 0 für nicht angekreuzt und den wert 1 für angekreuzt annimmt. Diese Variablen v2 bis v6 sind meines Erachtens nach ebenfalls nominal skaliert.

Bei der auswertung wurden nun Korellationskoeffizienten nach Pearson zwischen den Variablen der Frage 2 mit den Variablen der Frage 3), die ähnlich aufgebaut ist wie Frage 2), berechnet um Abhängigkeiten der entsprechenden Antworten nachzuweisen.

Die ist doch eigentlich falsch, da für nominal skalierte Variablen doch keine Korrelationskoeffizienten berechnet werden können.

Die Begründung für das vorgehen war, dass die Variablen dichotom seien, und deshalb als Intervallskaliert angesehen werden könnten. Die notwendige Voraussetzung gleichgroßer Abstände zwischen den einzelnen werten müsse nicht erfüllt werden, da ja als einziges Intervall eben [0,1] vorläge und dies die Bedingung des gleichen Abstandes erfülle. Ist diese Begründung nicht hinfällig, da es sich bei 0 und 1 lediglich um eine codierung handelt?
Noonen
Beiträge: 818
Registriert: 26.09.2006, 14:52

Beitrag von Noonen »

hallo
Die Variable v1 ist meines Erachtens nach nominal skaliert.
Diese Variablen v2 bis v6 sind meines Erachtens nach ebenfalls nominal skaliert.
2xja
Die ist doch eigentlich falsch, da für nominal skalierte Variablen doch keine Korrelationskoeffizienten berechnet werden können.
Doch. Als Mass des Zusammenhangs zwischen zwei dichotomen Variablen kann eine phi-Korrelation berechnet werden.
dass die Variablen dichotom seien, und deshalb als Intervallskaliert angesehen werden könnten.
Das würde ich nicht unterschreiben. Evt. zielt diese Argumentation in Richtung einer Verwendung der punkt-bisierialen Korrelation, wenn die eine Variable dichotom (und damit natürlich nominalskliert ist - nicht intervall) ist und die andere metrisch oder eben intervallskaliert. In SPSS verwendet man für punkt-bis. Korr. eine Pearsonkorr.

Gruss
patrick
Tobin
Beiträge: 2
Registriert: 09.02.2008, 12:50

Beitrag von Tobin »

Doch. Als Mass des Zusammenhangs zwischen zwei dichotomen Variablen kann eine phi-Korrelation berechnet werden.
Selbstverständlich... es wurde jedoch der nach Pearson für einen ähnlichen Fall und weitere solcher, ebenso skalierter Fragebogenvariablen, berechnet. Um lediglich abhängigkeiten aufzuzeigen hätte ich hier eher eine Kontingenztafel aufgestellt und die entsprechenden Tests durchgeführt...
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