Corona und die Frage der Statistik

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Konkordanz
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Registriert: 25.03.2018, 17:56

Corona und die Frage der Statistik

Beitrag von Konkordanz »

Hallo Forum,

folgendes Anliegen: Seit Monaten wird über Corona gesprochen, seit Monaten fliegen Zahlen durch die Welt. Mal mehr, mal weniger sinnvoll. Naja, jedenfalls: In einer Diskussion habe ich vor einiger Zeit das Argument gehört, dass die seit Wochen wieder ansteigenden Infizierten-Zahlen mit den ebenfalls ansteigenden Testungen zusammenhängen. Darauf wusste ich erstmal nichts zu sagen. Google leite mich auf verschiedene Seiten, auf denen anhand von wochenweisen Daten und Linien-Grafiken erklärt wurde, dass dieser Zusammenhang nicht bestehe. Ich wollte mich selber auf die Spur begeben, weil ich taggenau und korrelativ testen wollte. Auf der Suche fand ich folgenden Datensatz, auf welchen ich mich beziehen möchte:

https://ourworldindata.org/coronavirus- ... PkyW7LBYjE

Ich bin gerade im Urlaub und habe kein SPSS zur Verfügung. Deshalb muss Excel herhalten. Für meinen Test nehme ich die Daten für Deutschland und hierfür folgende Spalten bzw. Variablen:

1. new_cases
2. new_tests_smoothed (hier bin ich mir nicht 100% sicher, was es bedeutet. Aber ich vermute, dass es - wie der NAme vermuten lässt - die geglättete Anzahl an Testungen für den jeweiligen Tag darstellt)

Ab dem 15.03.2020 gibt es Daten für new_tests_smoothed, weshalb ich ab diesem Tag bis zum 06.09.2020 prüfe. Dabei erhalte ich folgendes:

Für den gesamten Zeitraum (also 15.03.-06.09.2020): r= -.16
Für die erste Hälfte des Gesamtzeitraums (15.03.-10.06.2020): r= .07
Für die zweite Hälfte des Gesamtzeitraums bis "heute" (10.06.-06.09.2020): r = .73

Was haltet ihr davon? Also, vorausgesetzt die Zahlen sind korrekt, ich habe die korrekten Variablen für mein Vorhaben gewählt und auch die Teilung des Zeitraumes ist an sich praktikabel...teilt ihr folgende Interpretationen?

Am Anfang des Corona-Auftretens besteht kein statistischer Zusammenhang zwischen der Anzahl an neuen Testungen und der Anzahl an neu entdeckten Infizierten, wohingegen dies seit Anfang Juni durchaus der Fall ist. Seit Monaten also klettern die Infiziertenzahlen nach oben, (auch) weil die Zahl an Testungen massiv zugenommen hat.

Was meint ihr?
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