Welcher Test ist geeignet?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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fiaia2288
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Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Hallo alle zusammen.
Ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit und hänge jetzt seit mehreren Wochen fest. Ich habe eine Untersuchung durchgeführt zu der (kurgefassten) Fragestellung, ob sich die Kinder nach einer Maßnahme verbessern. Die Studie habe ich an einer Schule durchgeführt, dafür habe ich die Stichprobe geteilt in Klassenstufe 1 und Klassenstufe 3 (bei drei hatte ich mehr Interventionszeit). Zu den Gruppen hatte ich jeweils eine Interventionsgruppe und eine Kontrollgruppe. also Klassenstufe 1 mit einer Gruppe ohne Intervention und einer mit Intervention, das gleiche in der 3.Klassenstufe.
Klasse 1 m.I.: n=11
Klasse 1 o.I.: n=17
Klasse 3 m.I.: n=17
Klasse 3 o.I.: n=18

Dann habe ich einen Messzeitpunkt für die Leistung vor und nach der Intervention.

Ich bin jetzt schon häufiger auf den gepaarten T-Test gestoßen, da kann ich aber nicht die unterschiedlichen Gruppen vergleichen oder? Weil an sich sind die Ergebnisse mit Intervention signifikant, aber da kann ich ja keinen vergleich ziehen oder?
Auch ANOVA wurde mir jetzt häufiger vorgeschlagen, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie ich meine Daten in SPSS so eingebe, dass ich herausbekomme was ich möchte.

Außerdem sind die Werte der Gruppe nicht normalverteilt, (innerhalb der einzelnen Gruppen ist eine Normalverteilung) aber vom Wilcoxon Test wurde im Internet immer wieder abgeraten.

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen. Das wäre super nett! Ich danke schon mal im Voraus.
dutchie
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von dutchie »

Hallo fiaia

Du hast drei Faktoren (Uvs) die auf deine AV (Leistung oder so was) einwirken.

UV1 ist Klasse mit zwei Stufen
UV2 ist die Intervention mit zwei Stufen
UV3 ist Zeit mit zwei Stufen vorher versus nachher

Das Verfahren der Wahl ist eine dreifaktorielle 2x2x2 ANOVA!
mit zwei between Faktoren (Gruppen) und einem within Faktor (zeit)

In SPSS klickst du das über allgemeines lineares Modell -->Messwiederholung
Zeit als Faktor angeben und 2 Stufen wählen, weiterlicken und die unabhängigen Gruppen
als zwischensubjekt Faktor dazu packen. Diagramme definieren und deskriptive Statistik!

Ziel ist eine signifikante zweifache Interaktion zwischen Intervention und Zeit
mit Intervention erhöhen sich die Werte, ohne Intervention bleiben sie konstant,
oder steigen nicht so stark!
Dies ist möglicherweise abhängig von der Klasse!

so weit so gut!
Es gibt jetzt aber ein paar Probleme:

1.Problem
Klasse 1 m.I
Klasse 3 m.I, wenn du sagst, die intervention bei Klasse 3 ist länger als bei Klasse 1
kann man das nicht unter einem Faktor zusammenfassen!

2.Problem
Normalverteilung, warum sind die nicht NV?
Was wurde da gemessen? Die Gruppengrößen sind nicht so groß, als dass man das
vernachlässigen könnte.

Also: erstmal Probleme igorieren und ganz normal ANOVA rechnen,
insbesondere sich die Mittelwert anschauen, was rauskommt!
die NV hat nur Einfuß auf die Berechnung der Signifikanz, wenn die Mittelwert
gleich sind spielt das z.B. keine Rolle.

Auf keinen Fall auf Ordinalniveau zurückgehen.
Man könnte neben der ANOVA noch eine H test machen zu Bestimmung der signifikanzen.
Bilde die Differenz zwischen vorher und nachher, damit lößt du die Messwiederholung auf,
und betrachte die zwei UVs als nur eine UV aber mit vier Stufen!
und teste mit H test auf Unterschiede in der Veränderung,
um die Ergebnisse der ANOVA zu bestätigen, oder auch nicht, das ist nötig wegen der fehlenden NV.

gruß
dutchie
fiaia2288
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Wow, danke für die Schnelle Antwort!
Irgendwie komme ich mit der Eingabe bei SPSS nicht ganz klar.
Meinen Datensatz habe ich wie folgt aufbereitet:

Variable Klassenstufe (Nominalsk.) jew. mit 2 Möglichkeiten
Variable Intervention (Nominalsk.) jew. mit 2 Möglichkeiten
Variable Leistung pre (Intervallsk.)
Variable Leistung post (Intervallsk.)


Das bedeutet mein Intersubjektfakrot ist Leistung mit 2 Stufen Leistung pre und Leistung post und mein Zwischenfaktor ist was genau ?

Man kann ja von vornherein die Daten Aufteilen, dass ist aber nicht der Richtige Weg oder? Vielleicht muss ich grundsätzlich trennen, weil ich in der älteren Klasse pro Woche etwas mehr gemacht habe, aber die sind ja auch älter und brauchen mehr? Also die Intervention ging 2 x in der Woche 10 Minuten in der 1. Klasse und in der 3. Klasse 1x 10 Minuten und 1x 20 Minuten.
Muss ich zwei unterschiedliche Untersuchungen daraus machen und kann nur gucken, ob die Intervention in den jeweiligen Gruppen etwas gebracht hat.

Die Version mit dem H-Test hört sich auch gut an. Wie wäre da der Weg. Ich mache trotzdem zuerst den ANOVA Test und abschließend noch den Signifikanztest mit dem H Test?

Danke danke danke du hast mir auf jeden Fall schon wieder etwas mut gemacht, bin momentan sehr am verzweifeln.
dutchie
Beiträge: 2647
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von dutchie »

Hallo fiaia
fiaia2288 hat geschrieben:Das bedeutet mein Intersubjektfakrot ist Leistung mit 2 Stufen Leistung pre und Leistung post
Das ist ein Innersubjekt Faktor, Unterschiede innerhalb von Personen pre und post ist ein Unterschied derselben Personen,
oder within factor: Zeit
innerhalb = inner = within = Messwiederholung

Variable Leistung pre (Intervallsk.)
Variable Leistung post (Intervallsk.)
Der Faktor wird durch zwei Spalten beschrieben, taucht quasi nur als Variablenname auf.
fiaia2288 hat geschrieben:und mein Zwischenfaktor ist was genau ?
du hast zwei zwischen = intersubjekt = between factors.
Variable Klassenstufe (Nominalsk.) jew. mit 2 Möglichkeiten
Variable Intervention (Nominalsk.) jew. mit 2 Möglichkeiten
Die Faktoren erscheinen als 1-0 Variable (Möglichkeiten)

Bezüglich Intervention würde ich erstmal ignorieren, könnte als Wechselwirkung
sichtbar werden, indem die Leistungssteigerung in der dritten Klasse stärker ist,
Problem ist dass die Faktoren nun aber konfundiert sind!
Man kann als Erklärung nicht sagen, ob es an der Klasse liegt oder on der stärkeren Interaktion!

Es besteht die möglichkeit die 2x2x2 ANOVA zu 4x2 umzuwandeln!
indem die 2 Interfaktoren zu einem mit 4 stufen wird.

Also es gibt einige Möglichkeiten drei parametrische:
2x2x2 dreifaktorielle ANOVA
4x2 zweifaktorielle ANOVA
Differenzenbilden zwischen pre und post:
4stufige einfaktorielle ANOVA oder 2x2 ANOVA

und einen nonparametrisch:
Differenzenbilden zwischen pre und post:
4stufige Kruskall Wallis H Test

Wichtig ist, dass eigentlich nur die Wechselwirkung interessiert und keine Haupteffekte!
die 4er ANOVA und der H Test testen nur die Wechselwirkungen.
Ich würde all drei Dinger ausrechnen und vergleichen, vieles wird gleich sein!

Man kann auch zwei getrennte ANOVAs berechnen eine für 1. Klasse und eine für 3.
Man müsste sich auch die Varianzen mal anschauen wegen Varianzhomogentität,dann wird die Stichprobe
noch kleiner :( , aber das Problem wird durch die 4er Gruppierung aufgefangen, wäre aber möglich, da jede Klasse
eine eigene Kontrollgruppe hat.

Und sind denn die Leistungstest vergleichbar???

Aber bedenke die Mittelwerte die man auf so vielfälige Weise testen kann sind immer die gleichen!!
fiaia2288 hat geschrieben: Ich mache trotzdem zuerst den ANOVA Test und abschließend noch den Signifikanztest mit dem H Test?
ja!

mit Zeitfaktor:
a) 2x2x 2(within) dreifaktorielle ANOVA
b) 4x 2(within) zweifaktorielle ANOVA
c) zwei getrennte 2x 2(within) ANOVAs

ohne Zeitfaktor AV = Differenz post-pre:
d) 2x2 ANOVA
e) 4stufige einfaktorielle ANOVA
f) zwei getrennte 2stufige ANOVAs
g) 4stufige Kruskall Wallis H Test

h) und man müsste die vier gruppen zum pre Zeitpunkt testen, ob die Ausgangslage gleich war.

Auch wenn das alles kompliziert klingt ist alles begründet und beschreibbar!
Gerade die Möglichkeiten und Probleme sollten beschrieben werden, dass es dann nicht so aussieht
man hat das Verfahren gewählt bei dems dann sig wird.

Aber e, g und h würden genügen, um über die Interaktion zu entscheiden.
Die anderen testen Hypos die eigentlich nicht interessieren! z.B. die Hauptwirkungen von a.
Man müsste dann aber noch Kontraste rechnen!

Noch ein problem: Wenn die interaktion nicht wirkt ist man schnell fertig,
wenn sie aber wirkt muss man noch beschreiben wie!

also lange Rede kurzer Sinn: :shock:

e! :D

4 Gruppen:
1. Klasse 1 m.I.
2. Klasse 1 o.I.
3. Klasse 3 m.I.
4. Klasse 3 o.I.

AV : Differenz Post-pre: Leistungssteigerung nicht Leistung!!

Kontraste (Einzelvergleiche)
vergleich 1 mit 2, Intervention wirkt in Klasse 1
vergleich 3 mit 4, Intervention wirkt in Klasse 3
vergleich 1 mit 3, Intervention wirkt in den Klassen gleich.

g) plus H Test für die signifikanzen (neues problem.. :( )
h) plus testen von pre Unterscheiden (wegen Ausgangswerte usw..
kann sein, dass die in der 3ten schon zu gut war für die intervention...)

Das kannst du in SPSS klicken über [Mittelwerte vergleichen]--> einfaktorielle Varianzanlyse
plus Konstraste z.B 1 -1 0 0 , für den ersten...
plus unter Optionen Welch...

gruß
dutchie
fiaia2288
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Hallo dutchie,

danke dass du mir so großartig weiterhilfst (auch in dem anderen Thema), ich komme schon viel besser voran und mache Fortschritte.

Also zu meinem Vorgehen - Habe mich da an eine Anleitung aus dem Internet (StatistikGuru) gehalten.
Mit der Differenz des 1. und 2. Messzeitpunktes bin ich wie folgt vorgegangen.
1. Test explorative Datenanalyse -> doch normalverteilt (habe ich falsch gelesen), leichte und starke Ausreißer, die ich aber drin lassen möchte und keine Varianzhomogenität
2. Mittelwert vergleichen -> einfaktorielle Varianzanalyse -> der welch-Test sagt es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen, der Games howell post-hoc Test zeigt sig. Unterschiede zwischen den Gruppen 1 und 2, zwischen 3 und 4 und zwischen 1 und 3. Zur Überprüfung der Ergebnisse habe ich noch die Kontrastanalyse gemacht und auch einen signifikanten Unterschied zwischen den einzelnen Gruppen festgestellt.
aus den ergebnissen schlussfolgere ich, dass ich meine H0 verwerfen kann und meine H1 annehmen kann. Ich habe auch noch die Effektstärke berechnet mit omega Quadrat und habe einen starken Effekt.

zweiter Wert (anderes Maß mit dem ich die Leistung gemessen habe): der gleiche Weg, nur unterschiedliche Werte in der Signifikanz von der Gruppe 3 -> Ich benenne also beides und schlussfolgere was genau ?

Zur Ausgangslage: In den 1. Klassen ist die Interventionsgruppe schlechter als die Kontrollgruppe, wird dann aber besser. In den 3. Klassen ist die Kontrollgruppe schlechter als die Interventionsgruppe, bleibt aber auch schlechter.

Muss ich jetzt auch noch den H-Test machen eigentlich nicht, weil es das gleiche ist wie der Games howell test (oder besagt der etwas anderes)?

und dann zu dem Punkt, wenn sie wirkt muss man noch beschreiben wie... Ist das wie, die ganzen Werte aufzuschreiben, die ich aus den momentanen Tests schon habe oder muss ich noch weitere Analysen machen?

Danke schon mal im voraus :)

Liebe Grüße

fiaia
dutchie
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von dutchie »

hallo fiaia

klingt gut! :D

der H test ersetzt die Varianzanalyse, würde ich noch machen!
wegen der kleinen stichprobe.

das "wie" meint: die mittelwerte
der zuwachs muß in der interventionsgruppe größer sein
1 (intervention) mit 2 ist sig
und
3 (intervention) mit 4 ist sig

das kommt auch so raus, und m1 > m2 und m3 > m4
wenn m = diff post minus pre

zweite AV, wenn dasselbe rauskommt interwention wirkt auf beide maß!
kommt drauf am was da gemessen wurde..insofern kann ich dazu nichts näheres äußern.

1 (intervention) mit 3 (intervention) wenn nicht sig sagt das ja,
dass die intervention hier wie dort gleich wirkt, auch kein problem.

so weit so gut, aber mit Ausreißen und ohne Varianzhomogenität
ist das ganze doch problematisch!

Wenn die wirkung durch einen Ausreißen bedingt ist, kann du das ganze
nicht verallgemeinern trotz signifikanz, was ist das jetzt für ein Ausreißen?
Der einzige Schüler bei dem die intervention angekommen ist?

Warum bei dem und den anderen nicht? auch ein "wie"

das problem kriegts du mit statistik auch nicht weg, muß diskutiert werden.
also auf jeden fall noch ohne ausreißer rechnen, und vielleicht einzelfallanalytisch
vorgehen, für jeden einzelnen schüler die sig berechne und zählen, wieviel einen sig effekt hatten
und wieviel nicht.

gruß
dutchie


gruß
dutchie
fiaia2288
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Danke für das Feedback.

Der H-Test ist auch signifikant - soll ich den dann auch in der Masterarbeit beschreiben oder ist das nur für mich zur Überprüfung gedacht?

Bei dem zweiten Test ist die Kontrastanalyse und der H-Test für die 3.Klassen zwischen Intervention und nicht Intervention signifikant, aber nicht der Games Howell Test ... d.h. ich nehme dann trotzdem an, dass das Ergebnis nicht signifikant ist?

Im Internet stand, dass die Ausreißer nicht ganz so schlimm sind, weil die Anova z.b. relativ robust ist, auch die Varianzhomogenität muss nicht gegeben sein, wenn man mit Kontrasten oder dem Games Howell Test arbeitet.
Die meisten Ausreißer sind relativ gut zu erklären, das wäre dann aber erst in der Diskussion fällig oder?

Wie berechne ich denn für jeden einzelnen Schüler die Signifikanz? (Ich hoffe das war jetzt keine dumme Frage :s )

Liebe Grüße

fiaia
dutchie
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von dutchie »

hallo fiaia

Den H test berichtest du auch!
fiaia2288 hat geschrieben:Bei dem zweiten Test ist die Kontrastanalyse und der H-Test für die 3.Klassen zwischen Intervention und nicht Intervention signifikant, aber nicht der Games Howell Test ... d.h. ich nehme dann trotzdem an, dass das Ergebnis nicht signifikant ist?
Das ist mir jetzt nicht klar, ich hab nicht im Kopft was wie signifikant war,
Du bist wissenschaftlich dazu verpflichtet konservativ vorzugehen, du darfst nichts tun
was "deine" Hypothesen bevorzugt! wenn Zweifel an der sig bestehn müssen die berichtet werden.

Du machst den H Test für alle 4 Gruppen!

Der H Test oder nonparametischen Vorgehen empfiehlt sich wegen Ausreißen, keine NV und Varianzhetero.
Die drei dinger hängen aber vermutlich zusammen!
wenn du die Ausreißer eliminierst, sind die Gruppen eventuell repräsentativer? und die Vorrausetzungen passen!
Wie machst du die Kontrast nach dem H test? Weil zu viel testen ist auch nicht gut!

Mir scheint du willst die Ausreißer drin lassen, damit deine Ergebnisse signifikant werden?
Der Eindruck darf nicht entstehen!!
fiaia2288 hat geschrieben:Im Internet stand, dass die Ausreißer nicht ganz so schlimm sind, weil die Anova z.b. relativ robust ist, auch die Varianzhomogenität muss nicht gegeben sein, wenn man mit Kontrasten oder dem Games Howell Test arbeitet.
Ausreißer sind schlimm und haben einen großen Einfluß wenn die Stichprobe klein ist!
Games Howell Test das sind Notfallmaßnamen um die ANOVA zu retten! Du hast bei SPSS ja noch
weitere Möglichkeiten gegeben die Varianzhetero auszugleichen, d.h nichts von dem ist optimal!
Gäbe es das optimale verfaren, würden nicht so viel Alternativen bei dem post hoc Zeugs angeboten!
..aber das ist eigentlich nicht das Problem. Es ist immer alles spekulativ, auch der signifikanztest!!

Warum besteht denn diese Varianzhetero?? Erklärung? Das ist nicht nur einen Vorausetzung für irgendeinen Test, sondern auch teil deiner
Vorstellung der Wirklichkeit, deiner Theorie!

Auf jeden fall schauen was passiert wem die Ausreißer ausgeschlossen werden,
Nun, bei kleinen Stichproben ist alles etwas komplizierter.
Wenn das nicht sig wird kannst du die Ergebnisse nicht verallgemeinern, mußt aber nun versuchen zu klären
wieso das bei den Ausreißern wirkt, oder ob der effekt nur zufällig ist?
fiaia2288 hat geschrieben:Wie berechne ich denn für jeden einzelnen Schüler die Signifikanz? (Ich hoffe das war jetzt keine dumme Frage :s )
Ist keine dumme Frage, hat deine AV eine Reliabiltät? Die kannst du nutzen
und damit um jede VP ein Vertrauenintervall legen! Das mußt du aber selber ausrechen, kann SPSS nicht.
Dann kannst du für jeden schüler entscheiden ob die intervention gewirkt hat,
dies aber nicht auf andere schüler übertragen...

Zu alle dem ... gibt es da noch andere veruchsplanerische probleme!!
Hat die intervention gewirkt oder, lassen es die Kinder nur so erscheinen,
weil sei gemerkt haben was verlangt wird?
Werden die Kinder ohne intervation schlechter? Die sollten konstant bleiben!

gruß
dutchie
fiaia2288
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Hallo

Danke für die wieder sehr schnelle Antwort!
Das ist mir jetzt nicht klar, ich hab nicht im Kopft was wie signifikant war,
Du bist wissenschaftlich dazu verpflichtet konservativ vorzugehen, du darfst nichts tun
was "deine" Hypothesen bevorzugt! wenn Zweifel an der sig bestehen müssen die berichtet werden.
Entschuldige für die Verwirrung, alsooo. In meinem zweiten Wert für die Ausdauerleistung (ich habe die Leistung genommen und sie durch einen schon vorhandenen Test in Werte umrechnen lassen, die Alters und Geschlechtsabhängig sind und wollte jetzt nur zusätzlich gucken, ob sich die Ausdauerleistung gemessen an diesen Werten (nicht nur die einfache Leistung in Metern) vom ersten Test auch signifikant verbessern. Vorgegangen bi ich wie beim ersten Test und habe das ergebnis wie folgt: im H test, im Games Howell Test und im Kontrastest Gruppe 1 und 2 sind signifikant, bei Gruppe 3 und 4 sind nur der h Test und der Kontrastest signifikant. Zwischen 1 und 3 gibt es keine signifikanz, was ja auch gut ist.
Wie machst du die Kontrast nach dem H test? Weil zu viel testen ist auch nicht gut!
Ich bin über Mittelwerte vergleichen-einfaktorielle VA und dann Kontraste gegangen - da konnte einsetzen welche Gruppen ich vergleichen möchte und hatte dann die Ergebnisse. Ich habe auch das gefühl, dass das viele Test sind, aber ich weiß nicht, welchen ich nicht brauche :?
Mir scheint du willst die Ausreißer drin lassen, damit deine Ergebnisse signifikant werden?
Der Eindruck darf nicht entstehen!!

Das war auch eigentlich nicht meine Intension. Vielmehr dachte ich, dass meine Stichprobe nicht noch kleiner werden soll und dass ein Ausschluss ja auch immer bedeutet reale Werte auszuschließen und sie dadurch zu verändern. Da die Kinder ja auch außerhalb der Schule Sport machen z.B. kann es ja schon passieren, dass sie sich auch daraus entwickeln. Oder mit den anderen Kindern habe ich ja auch weiter normalen Schulsport gemacht. Wodurch sich die Leistung natürlich auch verbessern kann. Die Ausreißer sind vor allem in den Kontrollgruppen und dann auch eher positiv als negativ. Aber ich kann sie auch rausnehmen.
Ausreißer sind schlimm und haben einen großen Einfluß wenn die Stichprobe klein ist!
Games Howell Test das sind Notfallmaßnamen um die ANOVA zu retten! Du hast bei SPSS ja noch
weitere Möglichkeiten gegeben die Varianzhetero auszugleichen, d.h nichts von dem ist optimal!
Gäbe es das optimale verfaren, würden nicht so viel Alternativen bei dem post hoc Zeugs angeboten!
..aber das ist eigentlich nicht das Problem. Es ist immer alles spekulativ, auch der signifikanztest!!
Ja ich merke schon ... ich hatte mir das alles etwas leichter vorgestellt. Im Internet steht, dass die Kontrastanalyse auch eine Alternative zum Post-Hoc-Test ist. Ich kann den Test auch weglassen, wenn der sowieso nicht so gut ist... Ich kann das nicht einschätzen. Ich hatte bis jetzt erst ein kleines Statistik-Seminar...
Warum besteht denn diese Varianzhetero?? Erklärung? Das ist nicht nur einen Vorausetzung für irgendeinen Test, sondern auch teil deiner
Vorstellung der Wirklichkeit, deiner Theorie!
Gute Frage, also was schließe ich da jetzt raus?

Ist keine dumme Frage, hat deine AV eine Reliabiltät? Die kannst du nutzen
und damit um jede VP ein Vertrauenintervall legen! Das mußt du aber selber ausrechen, kann SPSS nicht.
Dann kannst du für jeden schüler entscheiden ob die intervention gewirkt hat,
dies aber nicht auf andere schüler übertragen...
Wenn das Notwendig ist kann ich das noch machen. Dafür findet man im Internet sicherlich auch eine Anleitung. Ich gehe mal auf die Suche.
Zu alle dem ... gibt es da noch andere veruchsplanerische probleme!!
Hat die Intervention gewirkt oder, lassen es die Kinder nur so erscheinen,
weil sei gemerkt haben was verlangt wird?
Werden die Kinder ohne Intervention schlechter? Die sollten konstant bleiben!
Das habe ich eigentlich versucht zu vermeiden, indem beide Test auch gleichzeitig wettkampforientiert waren. Die Kinder ohne Intervention werden nicht schlechter. Die zeigen auch Verbesserung (hatten ja auch Sportunterricht ;)

Danke danke danke!!!!

Liebe Grüße

fiaia
dutchie
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Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von dutchie »

hallo
fiaia2288 hat geschrieben:Im Internet steht, dass die Kontrastanalyse auch eine Alternative zum Post-Hoc-Test ist
nee, das ist inhaltlich dasselbe, klickt sich nur anders, ist eher ein SPSS Programmierungs Ding.
Kontraste testet der Games Howell Test auch!
mach nur eines von den Dingern, unter "kontraste" kannst du nur noch speziellere Mittelwertesvergleich selber programmieren
die das Post Hoc zeugs automatisch macht oder dort nicht enthalten ist, wobei unter kontraste die Varianzen nicht berücksichtigt werden...
mach nur den Games Howell Test.
fiaia2288 hat geschrieben:Wenn das Notwendig ist kann ich das noch machen
ach nee, und wenn schau lieber in ein buch, dass du dann auch zitieren kannst!
fiaia2288 hat geschrieben:Die Ausreißer sind vor allem in den Kontrollgruppen und dann auch eher positiv als negativ
na siehst, das ist schlecht, weil vielleicht erscheint die intervention nur deshalb erfolgreich im vergleich zur Kontrollgruppe
weil dort zufällig einige irgendwas verpennt haben!!! entgegen der Erwartung, dass sich in der Kontrollgruppe auch die Leistung steigert.
fiaia2288 hat geschrieben:Die zeigen auch Verbesserung (hatten ja auch Sportunterricht
und weil sie sich ärgern nicht in der interventiongruppe gewesen zu sein?
Das sind die Probleme und weniger statistische.

gruß
dutchie
fiaia2288
Beiträge: 8
Registriert: 05.06.2020, 13:57

Re: Welcher Test ist geeignet?

Beitrag von fiaia2288 »

Danke für die Antwort. Das mit den Büchern ist so eine Sache . Ich habe zwar welche , aber die konnten mir nicht weiterhelfen.
Meine nächsten Schritte :

- ich schmeiße den Kontrasttest raus
- habe den h-Test und den Games Howell Test
- mache das alles auch noch einmal ohne Ausreißer (oder mache es grundsätzlich nur ohne Ausreißer)

Ist das so richtig ?

Liebe Grüße
fiaia
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