Moderierte Mediation - Restriktionen und Implikationen

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Li_Ja11
Beiträge: 1
Registriert: 06.02.2012, 10:42

Moderierte Mediation - Restriktionen und Implikationen

Beitrag von Li_Ja11 »

Liebe Experten,

ich suchte vor kurzem für ein Forschungsprojekt an meinem Lehrstuhl eine bequeme Auflistung über die Restriktionen von Pfadmodellen und kam bei folgenden Fragen nicht weiter:

- die erste Frage ist etwas Grundsätzliches: Worin besteht der Unterschied zwischen Moderation und partieller Mediation?

- Wenn man eine moderierte Mediation des Typus A --> M --> B hat, wobei der Pfad M --> B moderiert sein soll durch eine weitere Variable, wie analysiert man dann diese Moderation? Ist es legitim, einfach einen Cut zu machen und A einfach außen vor zu lassen und dann ganz normal die Moderation des M --> A Pfades zu interpretieren, wie jede einfache Moderation auch? Oder hat A einen Einfluss auf den moderierten M --> B Pfad und muss deshalb mit berücksichtigt werden (bzw. stellt sich hier ja auch die Frage, ob der direkte Effekt zwischen A und B keinerlei Berücksichtigung finden muss bei der Interpretation des moderierten M --> B Pfades)? Wenn letzteres zutrifft: Wie wird das gemacht?

- Bezogen auf die dargestellte moderierte Mediation in Frage 2: Darf der Moderator des Pfades M --> B korrelieren mit dem Prädiktor/mit dem Mediator/ mit dem Kriterium? Oder ist dann eine Interpretation nur eingeschränkt möglich?

- wenn die Beziehung des Pfades M --> B in der oben dargestellten Mediation positiv ist, kann dann die Moderation dieses Pfades bewirken, dass die Beziehung zwischen M und B 0 oder sogar negativ wird?

- muss eigentlich generell eine signifikante Beziehung bestehen zwischen dem Mediator und dem Kriterium; oder reicht für das Pfadmodell eine Beziehung zwischen Prädiktor und Mediator und ein direkter Effekt zwischen Prädiktor und Kriterium für das Erreichen einer signifikanten Mediation/ein signifikantes Pfadmodell aus?

- ich habe mal gehört, dass der Mediator sich dadurch auszeichnet, dass er allein nicht auf das Kriterium wirkt, wenn er losgelöst vom Prädiktor in seiner Wirkung auf das Kriterium betrachtet wird. Muss das so sein? Oder kann die Beziehung M --> B auch ohne A signifikant bestehen? (bezieht sich wiederum auf meine zweite Frage oben)

- besteht eine signifikante Beziehung zwischen A --> M --> B nur im System/Modell, also gibt es in der Regel keine signifikanten Beziehungen, wenn man die Pfade losgelöst voneinander betrachtet?
- Wenn nun beide Pfade im Pfadmodell, also der Pfad A  M und der Pfad M  B jeweils von einer Variablen moderiert wird, passiert dann was in Bezug auf die Interpretierbarkeit der Moderation und der Mediation, wenn diese beiden moderierenden Variablen korrelieren?
- Gibt es vielleicht eine Auflistung zu Einschränkungen und Limitierungen, aber auch zu erlaubten Prozeduren und Interpretationen bei Moderation/Mediation/moderierter Mediation?
- Bei Beantwortung der Fragen würde ich mich freuen, wenn der Unterschied zwischen Theorie, also dessen, was in der Lehre gesagt wird und dessen, was tatsächlich in der angewandten Forschung, also in der Praxis gemacht wird, dargestellt werden würde.

Ich hoffe, die Fragen sind verständlich formuliert und würde mich sehr über Antworten freuen! Danke schon einmal im voraus!

Jana
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Dass Du so einen Riemen zeitgleich in 2 Statistik-Foren reindrückst, damit sich
wohlmeinende Leute parallel und in Unkenntnis voneinander für Dich daran
abarbeiten können, ist natürlich ausgesprochen erfreulich und ermunternd.
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