AN(C)OVA: UV oder Kovariate?

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Bennet
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Registriert: 30.12.2014, 13:36

AN(C)OVA: UV oder Kovariate?

Beitrag von Bennet »

Hallo zusammen,
ich sitze gerade mit einem Knoten im Kopf an meiner Master-Arbeit und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Ich möchte untersuchen, ob die Art von Intelligenzaufgaben (konventionelle oder alltagsnahe, "spielerische" Aufgaben) einen Einfluss auf die Ängstlichkeit in der Testsituation und damit auf das Testergebnis hat. Die Idee ist, dass Personen mit hoher Trait-Ängstlichkeit (Persönlichkeitseigenschaft) in der Testsituation eine hohe State-Ängstlichkeit (Zustand) zeigen, dadurch in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind und schlechtere Leistungen erzielen, als Personen mit niedriger Trait-Ängstlichkeit.

Die erhobenen relevanten Variablen sind:
- Art der gestellten Aufgaben, kategorial mit den Ausprägungen konventionell vs. alltsgsnah
- Trait-Ängstlichkeit, intervallskaliert (Likert-Skala, also eigentlich ordinal)
- State-Ängstlichkeit während der Bearbeitung der konventionellen Aufgaben, intervallskaliert (s.o.)
- State-Ängstlichkeit während der Bearbeitung der alltagsnahen Aufgaben, intervallskaliert (s.o.)
- kognitive Leistungsfähigkeit bei konventionellen Aufgaben, intervallskaliert (Z-Werte, Normdaten liegen nicht vor)
- kognitive Leistungsfähigkeit bei alltagsnahen Aufgaben, intervallskaliert (s.o.)
- Alter

Die Stichprobengröße beträgt 51, alle Probanden haben sowohl alltagsnahe als auch konventionelle Aufgaben bearbeitet, ich habe also abhängige Stichproben.

Zunächst würde ich untersuchen, ob State-Ängstlichkeit negativ mit Leistung korreliert und ob die Trait-Ängstlichkeit positiv mit der State-Ängstlichkeit korreliert.
Dann würde ich mit einem t-Test überprüfen, ob die Art der gestellten Aufgaben tatsächlich einen Einfluss auf die State-Ängstlichkeit hat, konkret ob die State-Ängstlichkeit bei alltagsnahen Aufgaben geringer ist, als bei konventionellen.

Und dann sitze ich da... eigentlich würde ich jetzt gerne wissen, ob es eine Interaktion zwischen der Trait-Ängstlichkeit und der Art der gestellten Aufgaben hinsichtlich der State-Ängstlichkeit gibt. Ob also die Trait-Ängstlichkeit besonders bei konventionellen Aufgaben zu hoher State-Ängstlichkeit führt und bei alltagsnahen weniger. Oder anders, ob bei alltsgsnahen Aufgabe weniger State-Ängstlichkeit ausgelöst wird, als bei konventionellen Aufgaben und dieser Effekt besonders bei Probanden mit hoher Trait-Ängstlichkeit auftritt.
Und in einem nächsten Schritt das gleiche nur mit Testleistung statt State-Ängstlichkeit.

Mein ursprünglicher Plan war, die Probanden nach Trait-Ängstlichkeit in zwei oder drei Gruppen aufzuteilen und dann eine ANOVA zu rechnen mit den UVs Trait-Ängstlichkeit und Aufgabenart, sowie der AV State-Ängstlichkeit. Mein Professor hat mich dann vor den Weihnachtsferien mit dem Vorschlag entlassen, die Trait-Ängstlichkeit stattdessen als Kovariate einer ANCOVA einzusetzen, die Einteilung in Gruppen sei nicht nötig. Geht ja auch mit einer Varianzeinschränkung einher, das ist schon logisch.
Jetzt grübele ich seit den Feiertagen, ob ich dann wirklich das testen kann, was ich testen will, denn eine ANCOVA untersucht doch den Zusammenhang zwischen UV und AV, wenn vorher der Einfluss der Kovariate herausgerechnet wird. Mich interessiert aber ja der Einfluss der Kovariate, insbesondere in Interaktion mit der UV und das kann ich mit der ANCOVA nicht erfassen, oder doch? Ich wollte eigentlich dieses Jahr mit den Berechnungen noch fertig werden (oder zumindest wissen, was genau ich rechnen will ;) ) und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könnt. Vielleicht hat auch noch jemand eine ganz andere Idee, wie ich das überprüfen kann, was ich überprüfen will.

Auf jeden Fall vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
Bennet
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