t-test: angabe der t-werte mit oder ohne minus-zeichen?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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steffik
Beiträge: 4
Registriert: 27.09.2013, 22:55

t-test: angabe der t-werte mit oder ohne minus-zeichen?

Beitrag von steffik »

hi, kurze, wahrsch einfache, frage, aber möchte auf nummer sicher gehen:

wenn ich in meiner arbeit t-werte angebe (sowohl im fließtext als auch in tabellen), gebe ich dann bei negativen werten das minus-zeichen mit an? ich habe gelesen, dass dies nicht der fall ist, also immer ein positiver wert anzugeben ist..was in meinen augen eig auch sinn macht. aber sicher bin ich nicht. möchte nicht als trottel in meiner masterarbeit dastehen ;-)

danke und liebe grüße,
steffi
drfg2008
Beiträge: 2391
Registriert: 06.02.2011, 19:58

re

Beitrag von drfg2008 »

Verbindliche Notation im Sinne einer DIN/ISO/oder IEEE Norm gibt es ohnehin nicht. Insofern eine Norm besteht, kann dies höchstens auf Gepflogenheiten des Wissenschaftsbereichs zurückgehen.

Beim t-Test ist es ja unerheblich, wie ich die Differenzen bilde, Minuend und Subtrahend sind vertauschbar, da die t-Verteilung symmetrisch ist. Man könnte höchstens über die Fragestellung argumentieren und etwa bei einem t-Test gegen eine Konstante dann (-> c - x ) eine Reihenfolge ableiten. Dann würde auch das Vorzeichen einen Sinn machen, obgleich dies keine Rolle bei der Berechnung des p-Wertes spielt. SPSS folgt dabei der Reihenfolge und gibt auch negative t-Werte aus. Wie wäre es, einfach den Betrag zu nehmen: |t| = 1,234, p > 0,05

Bei Rainer Schlittgen (WiWi) ist es wie folgt gelöst [1]:

zweiseitiger t-Test: H: µ(1) = µ(2); G: µ(1) <> µ(2)
+-tdf:1-a/2


wobei sich das hier nicht darstellen lässt. +- werden übereinander , df wird nach unten versetzt dargestellt und a ist natürlich das alpha-Zeichen, das sich hier auch nicht darstellen lässt.

Das Beste wäre, wenn du die Notation der jeweiligen Ko­ry­phäe deines Faches übernimmst und in der Einleitung deiner Arbeit darauf hinweist. Das sollte dann aber auch konsequent durchgehalten werden.

Ein Schlittgen oder Hartung wäre bspw. in den WiWi sinnvoll, ein Bortz in der Psychologie, ... .
Das gilt übrigens auch für die Darstellung der Hypothese.

Oder, wenn dein Prüfer selbst eine Ko­ry­phäe in der Statistik sein sollte, am besten seine Notation übernehmen. Das ist aber schon Psychologie ; -)

[1] Rainer Schlittgen: Einführung in die Statistik 5. Auflage München 1995 S.353
drfg2008
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