Mehrfachantworten-Sets: Prozentuierung
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Mehrfachantworten-Sets: Prozentuierung
Hallo zusammen!
ich analysiere mit SPSS 21 eine Reihe von Mehrfachantworten im Rahmen einer Untersuchung zur Kulturnutzung Jugendlicher. Die befragten Jugendlichen sollten angeben, ob sie bestimmte TV-Sender, Buch-Genre, Kinohäuser, etc. besuchen bzw. nutzen oder nicht. Ich habe als Daten nun Dichotomien, deren Codierung 0 für Nein/nicht ausgewählt und 1 für Ja/ausgewählt lautet.
Nun habe ich Hinweise und Anleitungen bezüglich der Mehrfachantworten-Sets befolgt - so, wie es in dem dicken SPSS-Buch von Achim Bühl und in dem schlanken SPSS für Dummies steht. Bis auf eines funktioniert das alles wunderbar...:
Was ich aber als Ergebnis brauche und nicht bekomme ist, "die auf die Gesamtzahl der befragten Jugendlichen bezogene Prozentuierung" - sprich: Wieviel Prozent der Befragten schauen RTL2?
SPSS gibt leider diesen Wert nur bezogen auf die Gesamtzahl der Antworten und nicht auf die Gesamtzahl der Befragten!
Zwar bietet das dicke Buch die Lösung mit einer Hilfsvariablen an, nach der jeder Befragte jeden Sender schaut, damit dies (so vermute ich) in die Kumulierung einfließt und die Prozent der Fälle damit auf 100 limitiert, jedoch erhalte ich nicht das vergleiche Ergebnis wie im Beispiel des Buches. Und ich kann den Fehler nicht finden....
Weiß jemand Rat?
In dankbarer Erwartung Eurer Tips
Kilian
ich analysiere mit SPSS 21 eine Reihe von Mehrfachantworten im Rahmen einer Untersuchung zur Kulturnutzung Jugendlicher. Die befragten Jugendlichen sollten angeben, ob sie bestimmte TV-Sender, Buch-Genre, Kinohäuser, etc. besuchen bzw. nutzen oder nicht. Ich habe als Daten nun Dichotomien, deren Codierung 0 für Nein/nicht ausgewählt und 1 für Ja/ausgewählt lautet.
Nun habe ich Hinweise und Anleitungen bezüglich der Mehrfachantworten-Sets befolgt - so, wie es in dem dicken SPSS-Buch von Achim Bühl und in dem schlanken SPSS für Dummies steht. Bis auf eines funktioniert das alles wunderbar...:
Was ich aber als Ergebnis brauche und nicht bekomme ist, "die auf die Gesamtzahl der befragten Jugendlichen bezogene Prozentuierung" - sprich: Wieviel Prozent der Befragten schauen RTL2?
SPSS gibt leider diesen Wert nur bezogen auf die Gesamtzahl der Antworten und nicht auf die Gesamtzahl der Befragten!
Zwar bietet das dicke Buch die Lösung mit einer Hilfsvariablen an, nach der jeder Befragte jeden Sender schaut, damit dies (so vermute ich) in die Kumulierung einfließt und die Prozent der Fälle damit auf 100 limitiert, jedoch erhalte ich nicht das vergleiche Ergebnis wie im Beispiel des Buches. Und ich kann den Fehler nicht finden....
Weiß jemand Rat?
In dankbarer Erwartung Eurer Tips
Kilian
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Hallo Frido,
leider ist das eben nicht so: Es werden in der zweiten Spalte nicht die Prozent der Befragten angegeben. Es stehen dort vielmehr die Prozent der Fälle, die mindestens eine Antwort auf eine der Variablen des Variablen-Sets gegeben haben. Andernfalls müßte die Summe der Prozent der Fälle stets 100 Prozentpunkte ergeben.
Zudem würde es sonst in Achim Bühls Buch zu SPSS (Kapitel: Analyse von Mehrfachantworten - Dichotome Methode) nicht den Hinweis geben, dass "die auf die Gesamtzahl der Jugendlichen bezogene Prozentuierung" ... "fehlt".
Mein Problem ist im Grund nur, dass der von Bühl empfohlene Trick bei meinen Daten nicht funktioniert und ich Rat brauche, wo der Fehler zu finden ist.
leider ist das eben nicht so: Es werden in der zweiten Spalte nicht die Prozent der Befragten angegeben. Es stehen dort vielmehr die Prozent der Fälle, die mindestens eine Antwort auf eine der Variablen des Variablen-Sets gegeben haben. Andernfalls müßte die Summe der Prozent der Fälle stets 100 Prozentpunkte ergeben.
Zudem würde es sonst in Achim Bühls Buch zu SPSS (Kapitel: Analyse von Mehrfachantworten - Dichotome Methode) nicht den Hinweis geben, dass "die auf die Gesamtzahl der Jugendlichen bezogene Prozentuierung" ... "fehlt".
Mein Problem ist im Grund nur, dass der von Bühl empfohlene Trick bei meinen Daten nicht funktioniert und ich Rat brauche, wo der Fehler zu finden ist.
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Achsooo, na dann musst du dir doch einfach eine Hilfsvariable basteln, in der diejenigen Befragten drin stehen, die keine Antwort gegeben haben. Anschließend erstellst du das Mehrfachantwortenset neu (inclu. der neuen Variablen) und auch die Tabellen.
Oder du berechnest es per Hand - musst ja nur die andere Basis verwenden.
Oder du berechnest es per Hand - musst ja nur die andere Basis verwenden.
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Mehrfachantworten
Vielleicht ein Missverständnis? Mehrfachantworten sind ein Thema, das schon sehr viele irregeführt hat (mich eingeschlossen).
Meines Erachtens addieren sich die Prozent der Antworten auf 100, die Prozent der Fälle auf über 100. Es müssten die Befragten eingeschlossen sein, die keinem Item zugestimmt haben. Voraussetzung: die entsprechenden Antworten sind mit "0" codiert (gültige Antwort) und nicht mit Fehlwert. Wer durchgängig Fehlwerte aufweist, wird nicht mitgezählt.
Über der Mehrfachantworten-Tabelle sollte eine "Fallzusammenfassung" stehen, aus der die Anzahl der Befragten ersichtlich ist.
Vgl. hier:
Mehrfachantworten
http://statistik-dresden.de/archives/435
Meines Erachtens addieren sich die Prozent der Antworten auf 100, die Prozent der Fälle auf über 100. Es müssten die Befragten eingeschlossen sein, die keinem Item zugestimmt haben. Voraussetzung: die entsprechenden Antworten sind mit "0" codiert (gültige Antwort) und nicht mit Fehlwert. Wer durchgängig Fehlwerte aufweist, wird nicht mitgezählt.
Über der Mehrfachantworten-Tabelle sollte eine "Fallzusammenfassung" stehen, aus der die Anzahl der Befragten ersichtlich ist.
Vgl. hier:
Mehrfachantworten
http://statistik-dresden.de/archives/435
"Wieso interpretieren? Das Ergebnis steht doch schon da!"
"Die Zahlen sprechen nicht für sich selbst ..."
"Die Zahlen sprechen nicht für sich selbst ..."
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Lieber Wolf Riepl!
Vielen Dank für die Antwort.
Zunächst: Glücklicherweise gibt es bei mir keinerlei Fehlwerte, da ich eine Nichtbeantwortung von Frage technisch unterbunden hatte; es musste eine Antwort gegeben werden, außer bei Fragen zu Geld und Gehalt.
Dann: Die Mehrfachantworten-Sets, die ich erstellte, zählen nur den positive Wert (Code=1) der Dichotomien aus.
Wenn ich die erstellte Häufigkeitstabellen also annehme und verwende, wie es das Beispiel in Deinem Link schön erläutert, dann bleibt aber die Frage, wie Achim Bühl in seinem Buch zu der Aussage kommt, dass "die auf die Gesamtzahl der befragten Jugendlichen bezogenen Prozentierung" fehlt? (z. B. in Bühl: PASW 18 und Bühl: SPSS 20 in den Kapiteln zur Analyse von Mehrfachanatworten).
Irrt er einfach nur?
Kilian
Vielen Dank für die Antwort.
Zunächst: Glücklicherweise gibt es bei mir keinerlei Fehlwerte, da ich eine Nichtbeantwortung von Frage technisch unterbunden hatte; es musste eine Antwort gegeben werden, außer bei Fragen zu Geld und Gehalt.
Dann: Die Mehrfachantworten-Sets, die ich erstellte, zählen nur den positive Wert (Code=1) der Dichotomien aus.
Wenn ich die erstellte Häufigkeitstabellen also annehme und verwende, wie es das Beispiel in Deinem Link schön erläutert, dann bleibt aber die Frage, wie Achim Bühl in seinem Buch zu der Aussage kommt, dass "die auf die Gesamtzahl der befragten Jugendlichen bezogenen Prozentierung" fehlt? (z. B. in Bühl: PASW 18 und Bühl: SPSS 20 in den Kapiteln zur Analyse von Mehrfachanatworten).
Irrt er einfach nur?
Kilian
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Vielleicht ist im Beispieldatensatz vom Bühl nicht jeder Fall mit einem Wert versehen, so dass in der Tabelle dann einige fehlen.
Bei den Tabellen für die Mehrfachnennungen werden nur diejenigen Fälle berücksichtigt, die in mindestens einer der Variablen einen Wert stehen haben, der für die Dichotomie berücksichtigt werden soll (meistens eine 1). Das kann man auch an der Tabelle "Fallzusammenfassung" erkennen, die über der Häufigkeitstabelle steht.
Bei den Tabellen für die Mehrfachnennungen werden nur diejenigen Fälle berücksichtigt, die in mindestens einer der Variablen einen Wert stehen haben, der für die Dichotomie berücksichtigt werden soll (meistens eine 1). Das kann man auch an der Tabelle "Fallzusammenfassung" erkennen, die über der Häufigkeitstabelle steht.
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Mehrfachantworten
Sorry, Frido hat Recht, danke für die Klärung. Die Bühl-Bücher liegen mir nicht vor; es mag wohl daran liegen, dass er Befragte ohne "1"-Antwort meint. Wenn man diese Art Prozentuierung sinnvoll findet und verwenden möchte, kann man entweder "keine Antwort" als zusätzliche Variable anlegen und in das Set aufnehmen, wie von Frido schön beschrieben ("Hilfsvariable") oder die Prozentuierung anhand der Gesamt-Fallzahl selbst ausrechnen.
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Die Anregung mit der Hilfsvariablen habe ich ausprobiert: Hilfsvariable codiert mit 0 für keine Antwort bzw. nicht ausgewählt erstellt. Diese habe ich dem Set hinzugefügt. Allerdings ist dies im Ergebnis nutzlos, denn man gibt bei der dichotomen Berechnung ja den Wert 1 für ausgewählt an, da diese Angaben ja ausgezählt werden sollen. Werte mit 0 werden dabei natürlich außen vor gelassen. Folglich kann die Hilfsvariable die Brechnung nicht entsprechend determinieren.
Sollte ich die Anregung aber nun gar falsch verstanden haben?
Sollte ich die Anregung aber nun gar falsch verstanden haben?
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Hilfsvariable
Hilfsvariable "keine Antwort"; Wert 1 (nicht 0!) zuweisen, wenn keines der anderen Items eine 1 aufweist.
Wie sieht das aus?
Anhand der Fallzahlen oberhalb der Ergebnistabelle müsste sich die Änderung (mit Hilfsvariable versus ohne) gut nachvollziehen lassen.
Viel Erfolg!
Wie sieht das aus?
Anhand der Fallzahlen oberhalb der Ergebnistabelle müsste sich die Änderung (mit Hilfsvariable versus ohne) gut nachvollziehen lassen.
Viel Erfolg!
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