Skalen Vergleich

Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
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Djukica
Beiträge: 3
Registriert: 04.01.2012, 13:29

Skalen Vergleich

Beitrag von Djukica »

Hallo,
ich bemühe mich meine Daten auszuwerten, die ich für meine Masterarbeit erhoben habe und genauso wie viele andere Fragesteller hier, habe ich nicht viel Ahnung vom Statistik.
Über mein Problem: Ich habe eine Umfrage gemacht, an den verschieden Bilder, insgesamt 10, bewertet werden sollen, anhand eines 5-Stufiges Skala. Jedes Bild ist eine Variable. Wegen viele Abbrüchen habe ich nur 65 Teilnehmer, die bis zur Ende an Umfrage gemacht haben. Ich schließe aus Auswertung alle Fälle aus, die die Umfrage nicht bis zu Ende gemacht haben.
Für die Auswertung meine erste Hypothese bilde ich nach bestimmten Merkmalen zwei Gruppen von jeweils 5 Bilder. Faktorenanalyse deutet darauf an, dass ein Faktor bevorzugt eine von beiden Gruppen. Ich will prüfen, inwiefern die Bewertungen für die Gruppen sich unterscheiden, meine Hypothese sagt ja. Ich habe gedacht die Überprüfung durch T-Test zu machen, der die Signifikanz von Unterschieden auch zeigen soll. Meine Idee war zwei Skalen zu bilden, was ich auch gemacht habe, aber es zeigen sich dabei die Werte, die aus meiner Sicht nicht stimmen können. Z.b bei Reliabilitätsanalyse von beiden Gruppen der Variablen bekomme ich Mittelwerte 2,886 bzw 3,00. Diese sind für mich plausibel, wenn ich weiß, dass Mittelwerte von allen Variable zwischen 3,26 und 2,68 sind. Wenn ich die Skala bilde nach den Formeln:
scale_zivil = ((v_73 + v_75 + v_79 + v_80 + v_81 - 5)/20 )*5.
scale_Bund = ((v_64 + v_74 + v_76 + v_78 + v_82 - 5)/20 )*5
bekomme ich die Mittelwerte 2,5 bzw. 2,37. Da diese niedriger sind, als ich erwarte, traue ich mich nicht diese zwei Skalen für einen T-Test zu verwenden, weil ich einfach glaube, dass etwas hier nicht stimmt. Wenn ich Descriptive für beide Skalen mache, die durch obere Formeln gebildet wurden, sehe ich, dass einigen Werten sogar unter 1 sind. Wie kann das sein, wenn der niedrigste Wert auf Fragebogenskala 1 ist??? Ich gehe von aus, dass ich etwas über Skalierung nicht weiß und das ich dabei etwas Falsches mache.
Für meine zweite Hypothese ich bilde 5 Paaren von Bildern nach meinen theoretischen Kriterien und soll die Unterschiede zwischen denen berechnen. Ich habe dazu einen gepaarten T-Test durchgeführt und habe gesehen, dass Signifikanz sehr hoch ist bei allen Paaren, zwischen ,066 und 1 und ich will in meinem Bericht sagen, dass keine signifikante Unterschiede existieren. Außerdem schließt das Konfidenzintervall der Differenzen bei allen Paaren 0 ein. Bin ich hier richtig? Bringt etwas, wenn ich in solche Situation von gemessenen Mittelwertsunterschieden in meinem Bericht weiter schreibe, oder ist das völlig egal??
Welche Analyse könnte ich noch verwenden?

Vielen Dank
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Zunächst einmal ist zweifelhaft, ob Deine 5-stufige Skala überhaupt
intervallskaliert ist. Die Bildung von Mittelwerten und Vergleiche von
Mittelwerten sind da durchaus fraglich. Der repäsentative Wert für
5 Bilder wäre die mediane Bewertung. Eventuell könnte man aber auch
einfach den Summenscore über die Bilder ermitteln.

Wenn man aber dennoch annimmt, dass die Messungen intervallskaliert
sind, wäre für die erste Hypothese eine Messwiederholungs-Varianzanalyse
denkbar, mit den beiden Faktoren "Bildtyp" (2-stufig) und "Bildreihenfolge"
(5stufig). Von Interesse ist der Haupteffekt von Bildtyp.
Djukica
Beiträge: 3
Registriert: 04.01.2012, 13:29

Beitrag von Djukica »

Hi,
rießen Dank für deine schnelle Antwort. Eigentlich hast du recht, bei mir geht es eher um eine ordinale Skala, obwohl ich nie darüber nachgedacht habe. Ich habe als Antwortmöglichkeiten in meiner Skala niedrig, eher niedrig, teils/teils, hoch und sehr hoch als Werte angegeben. Obwohl ich in meiner Auswertung später das als Zahlen haben wollte, scheint das theoretisch sehr schwer zu unterstützen. Ist das dan so dass ich auf T-Test, Reliabilitätsanalyse und eventuell auf Korrelation eigentlich vergessen kann?? Welche Faustregeln gelten für Ordinalskalen, was muss man alles machen, bevor man sie vernünftig auswerten darf. Der Medianwert habe ich berechnet und bei allen Variablen beträgt er 3. Also mittlerer wert auf meiner Skala. Das natürlich bedeutet es geben keinen Unterschieden zwischen meinen Variablen. Was könnte ich noch machen, dass sich doch ein paar Unterschieden zeigen können? Die Summenscore wollte ich berechnen, und dort sind ein paar unterschiede zu sehen, aber ich habe das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich die nicht vollständigen Antworten aus der Auswertung komplett ausschließen kann. Wenn ich die Summe berechnen will, habe ich bei ersten zwei Variablen ein paar Teilnehmer mehr, als bei den anderen Variablen, weil sie bis dann die Umfrage gemacht haben. Ich finde nirgendwo die Option, wo ich die Fehlende Werte listenweise ausschließen kann. Bleibt mir was übrig, außer die Fälle komplett aus dem Datensatz zu löschen???

Nochmal vielen Dank
Djukica
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Das sind Likert-type Items mit 5 Stufen, das wird sehr oft als ausreichend
nahe einer Intervallskala angesehen. Summieren geht natürlich nur mit
vollständigen Daten. Du kannst im Variable Berechnen Fenster auch die
Funktion MEAN benutzen, die ignoriert bei der Bildung von Mittelwerten
aus vesrchiedenen Variabeln die fehlenden Werte. Fälle ausschliessen geht
mit "Daten => Fälle Filtern", dort eine Bedingung mit NMISS formulieren
(in dem Sinne: "wenn Zahl der Missings über die 10 Bilder hinweg > 1
[oder was immer Du wählst] ist, dann filtere den Fall").
Was könnte ich noch machen, dass sich doch ein paar Unterschieden zeigen können?
Habe ich bereits beschrieben. Anscheinend sind die Aussichten aber sehr
gering, das sich was zeigt.
Djukica
Beiträge: 3
Registriert: 04.01.2012, 13:29

Beitrag von Djukica »

Danke, Danke
Ich finde in meinem SPSS die Option Fälle filtern unter „Daten“ nicht. Ich habe eine 19. Version. Das mit MEAN habe ich auch nicht verstanden. Soll das so aussehen „compute Vskala=MEAN (v_1....v_5)“ ??? ich habe das so versucht es hat nicht geklappt. Eigentlich es ist mir auch nicht wichtig irgendwelche Unterschiede zu zeigen, aber ein zuverlässiges Nichtzeigen ist mir auch sehr wert.
Zurück auf meine ganz Frage von Anfang, unter Annahme, dass meine Dozenten akzeptieren, meine Skala als Intervallskala, wie kann ich die Gruppen von jeweils 5 Variablen bilden, die ich für einen T-Test verwenden kann?

Schöne Grüße
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

In meinem SPSS 19 gibt es unter "Daten" das Fenster "Fälle auswählen".
Du solltest Dir ein Buch oder eine Webseite oder eine Hilfe im real life
suchen, in der das Programm erklärt wird. Ich fürchte, eine komplette
detaillierte Anleitung a) wie man SPSS bedient b) wie man
wissenschaftlich arbeitet, c) welche statistischen Verfahren hier angebracht
sind und d) wie man sie genau in SPSS umsetzt, geht zu sehr über
das hinaus, was ich hier zum Zeitvertreib an Interesse und Energie
aufbringen kann.
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