Hallo,
ich habe eine Faktorenanalyse durchgeführt und 6 verschiedene Faktoren erhalten. Nun will ich gern wissen, ob die Indizes, die ich aus den 6 Faktoren [- also pro Faktor, habe ich einen Index gebildet (bzw will dies tun)] gebildet habe auch gültig sind. Deshalb habe ich eine Reliabilitätsanalyse durchgeführt, bei der mir einige Ergebnisse nicht ganz klar sind. Deshalb würde ich mich über eure Unterstützung freuen.
Bei meinem ersten Faktor bestehend aus 6 Variablen:
Der Cronbachs Alpha Wert ist nur bei 6,5 kann ich trotzdem den Index beibehalten?
Wenn ich die Variable entferne mit dem schlechtesten Cronbachs Alpha Wert in der Item Skala Statistik wird mein Cronbachs Alpha aus der Gesamtreliablitätsstatistik auch nicht besser. Wieso ist das so? Wie kann ich anders meinen Alpha Wert verbessern?
Bei einem anderen Faktor bestehend aus nur 2 Variablen:
Macht hier eine Reliablitätsanalyse überhaupt sinn? Falls ja, wie müsste man dann die Item Skala Statistik, insbesondere Cronbachs Alpha dann interpretieren?
Falls nein, wie kann ich dann die reliablität beurteilen?
Vielen lieben Dank.
Grüße Antje
Reliablititätsanalyse
-
- Beiträge: 141
- Registriert: 25.07.2008, 19:08
- Wie kommst du auf ein Alpha von 6,5, wenn der Wertebereich zwischen - unendlich und 1 liegt?
- 0,65 wären zwar nicht berauschend, aber in einigen Disziplinen durchaus annehmbar/Untergrenze, auch wenn man das ggf. in einer Fussnote diskutieren müsste.
- Ist das Ergebnis der Faktoranalyse in theoretischer Sicht sinnvoll? Also sind die Faktoren, die zu einer Dimension "zusammengewürfelt" werden, auch Faktoren, die theoretisch eng nebeneinander liegen?
- 0,65 wären zwar nicht berauschend, aber in einigen Disziplinen durchaus annehmbar/Untergrenze, auch wenn man das ggf. in einer Fussnote diskutieren müsste.
- Ist das Ergebnis der Faktoranalyse in theoretischer Sicht sinnvoll? Also sind die Faktoren, die zu einer Dimension "zusammengewürfelt" werden, auch Faktoren, die theoretisch eng nebeneinander liegen?
-
- Beiträge: 15
- Registriert: 23.10.2011, 16:26
Hallo,
vielen Dank schon mal für euere Antworten (wobei mir nicht klar ist, was die antwort von generalist zu bedeuten hat). Es ist natürlich richtig es heißt ,65, also vorne ne null.
Meine Faktoren kann ich schon als inhaltlich sinnvoll akzeptieren. Es geht um Freizeitaktivitäten, die halt miteinander kombiniert werden - es ist ja durchaus vorstellbar, das zum Beispiel Personen die gerne künstlerich tätig sind auch gerne in die Oper gehen.
Aber wie verhält sich die Reliabilitätsanalyse bei nur 2 variablen, ist das ohne Probleme durchführbar?
Wie würdet ihr entscheiden bzw gibt es eine Faustregel wie man bei folgender Situation vorgeht: Ein Faktor besteht aus 2 Variablen, die aber eine geringe Reliabilität (geringen Alpha Wert) aufweisen.
Würdet ihr A: die Variablen beide einzeln mit in die weitere Untersuchung (Regression) einbeziehen oder B: beide wegfallen lassen oder gar C: trotzdem den Index weiter mitbenutzen, um zu gucken, ob vielleicht trotzdem brauchbare signifikanzen entstehen.
Vielen Dank!
vielen Dank schon mal für euere Antworten (wobei mir nicht klar ist, was die antwort von generalist zu bedeuten hat). Es ist natürlich richtig es heißt ,65, also vorne ne null.
Meine Faktoren kann ich schon als inhaltlich sinnvoll akzeptieren. Es geht um Freizeitaktivitäten, die halt miteinander kombiniert werden - es ist ja durchaus vorstellbar, das zum Beispiel Personen die gerne künstlerich tätig sind auch gerne in die Oper gehen.
Aber wie verhält sich die Reliabilitätsanalyse bei nur 2 variablen, ist das ohne Probleme durchführbar?
Wie würdet ihr entscheiden bzw gibt es eine Faustregel wie man bei folgender Situation vorgeht: Ein Faktor besteht aus 2 Variablen, die aber eine geringe Reliabilität (geringen Alpha Wert) aufweisen.
Würdet ihr A: die Variablen beide einzeln mit in die weitere Untersuchung (Regression) einbeziehen oder B: beide wegfallen lassen oder gar C: trotzdem den Index weiter mitbenutzen, um zu gucken, ob vielleicht trotzdem brauchbare signifikanzen entstehen.
Vielen Dank!
-
- Beiträge: 141
- Registriert: 25.07.2008, 19:08
- Woher eigentlich diese Signifikanzgläubigkeit?
- Generell seh ich kein Problem darin, wenn eine Dimension nur aus 2 Faktoren besteht. Wenn eben nicht mehr Items in diese Richtung gefragt wurden, dann ist das eben so. Da du die Daten tendenziell nicht selbst erhoben hast, kannst dich damit "rausreden", ggf. anführen was besser gewesen wäre.
- Wie groß ist dein Alpha hier? Wenns zu klein sein sollte, dann nehm die beiden Dinge eben getrennt rein.
-Faustregeln sind Faustregeln und je nach Disziplin verschieden.
-Im Endeffekt ist alles deine persönliche Interpretation. Einer interpretiert die eine Dimension so, ein anderer anders. Das ist das tolle bei der Faktoranalyse. Wenns halbwegs sinnvoll ist, lässt sich die Dimension sonstwie nennen.
- Generell seh ich kein Problem darin, wenn eine Dimension nur aus 2 Faktoren besteht. Wenn eben nicht mehr Items in diese Richtung gefragt wurden, dann ist das eben so. Da du die Daten tendenziell nicht selbst erhoben hast, kannst dich damit "rausreden", ggf. anführen was besser gewesen wäre.
- Wie groß ist dein Alpha hier? Wenns zu klein sein sollte, dann nehm die beiden Dinge eben getrennt rein.
-Faustregeln sind Faustregeln und je nach Disziplin verschieden.
-Im Endeffekt ist alles deine persönliche Interpretation. Einer interpretiert die eine Dimension so, ein anderer anders. Das ist das tolle bei der Faktoranalyse. Wenns halbwegs sinnvoll ist, lässt sich die Dimension sonstwie nennen.
-
- Beiträge: 15
- Registriert: 23.10.2011, 16:26
Vielen Dank für deine Antwort - hilft mir schon gut weiter. Es sind immer diese Unsicherheiten, wenn man alles richtig machen will. 
Inwiefern meinst du das mit Signifikanzgläubigkeit?
Also meine Faktoren haben folgende Alpha Werte: F1(5Var) 0,65, F2 (2Var) 0,958, F3 (2Var) 0,491, F4 (2Var) 0,374, F5 (2Var) 0,452 und F6 (2Var) 0,354.
Du merkst also, ich habe relativ viele Faktoren mit nur 2 Variablen und wenn ich die dann alle einzeln mit in die Untersuchung nehme wird das recht viel, aber naja dann ist es halt so.
Grüße Antje

Inwiefern meinst du das mit Signifikanzgläubigkeit?
Also meine Faktoren haben folgende Alpha Werte: F1(5Var) 0,65, F2 (2Var) 0,958, F3 (2Var) 0,491, F4 (2Var) 0,374, F5 (2Var) 0,452 und F6 (2Var) 0,354.
Du merkst also, ich habe relativ viele Faktoren mit nur 2 Variablen und wenn ich die dann alle einzeln mit in die Untersuchung nehme wird das recht viel, aber naja dann ist es halt so.
Grüße Antje