Frage zu Kendall`s Tau - ist mein Vorgehen richtig?

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PeterStgt
Beiträge: 3
Registriert: 01.07.2010, 15:27

Frage zu Kendall`s Tau - ist mein Vorgehen richtig?

Beitrag von PeterStgt »

Hallo zusammen,

im Rahmen meiner Bachelorthesis muss ich prüfen, ob zwischen Nachfrage (definiert als Kundendichte) und Angebotsqualität im Untersuchungsgebiet ein Zusammenhang besteht. Das Untersuchungsgebiet (Stadt) wurde wiederum in Teilgebiete (Verkehrszellen) aufgeteilt, die ihrerseits die Fälle darstellen.

Im ersten Schritt habe ich alle Variablen umcodiert, so dass sie nun als ordinal skalierte Variablen vorliegen.

Kendall`s Tau habe ich den Vorzug gegenüber Spearmann`s Rho gegeben, da es als Korrelationskoeffizient deutlich robuster ist.

Da es sich um eine quadratische Tabelle handelt habe ich Kendall`s Tau b verwendet und weiterhin, da es sich um eine einseitige Hypothese handelt (Je stärker die Qualität, desto stärker die Nachfrage) eine einseitige Signifikanz geprüft. (SPSS 17: Analysieren --> Korrelation --> Bivariat)

Für Tau-b erhalte ich einen Wert von 0,114 welcher auf dem 0,01 Niveau signifikant ist (Sig.: 0,001).

Die Bewertung des Korrelationskoeffizienten habe ich analog zur Literatur vorgenommen:
Wert Interpretation
bis 0,2 sehr geringe Korrelation
bis 0,5 geringe Korrelation
bis 0,7 mittlere Korrelation
bis 0,9 hohe Korrelation
über 0,9 sehr hohe Korrelation

Somit kann die Korrelation als sehr gering beschrieben werden.

Die Angebotsqualität setzt sich aus einzelnen Parametern zusammen die ich ihrerseit auch auf Korrelation und Signifikanz zur Kundendichte geprüft habe:

P1: Tau-b: 0,101 Sig.: 0,002 Sig-Niv: 0,01
P2. Tau-b: 0,076 Sig.: 0,019 Sig-Niv: 0,05
P3. Tau-b: 0,193 Sig.: 0,000 Sig-Niv: 0,01
P4. Tau-b: 0,166 Sig.: 0,000 Sig-Niv: 0,01

Alle Parameter weißen damit wie aufgrund der vorhergenden Analyse nicht anders zu erwarten eine sehr geringe Korrelation mit der Nachfrage auf. Die P3 und P4 scheinen die Nachfrage allerdings stärker zubeeinflussen als P1 und P2. P3 hat hierbei den stärksten Einfluss.


Nun zu meinen Fragen: 1. Ist das beschriebene Vorgehen und die Interpretationen methodisch richtig? (Ich habe mich zwar durch unzählige Bücher gelesen, bin mir aber immer noch nicht 100%-ig sicher)

2. Ich hätte eigentlich eine deutlich höhere Korrelation erwartet.
Kann dies der Untersuchungsebene geschuldet sein? Ist es möglich, dass bei einer feinräumigeren Analyse deutlich stärker Zusammenhang finden lassen?

Vielen Dank schon einmal für die Beantwortung meiner Fragen.

Gruß
Peter
"Für die Wahrheit gibt es kein Geld, für die Wirklichkeit keine Tantiemen, für die Ehrlichkeit keinen Bonus, für die Liebe kein Diplom."
Wolfgang J. Reus, (1959 - 2006), deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker
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