Hallo an alle,
ich wäre dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Ich schreibe gerade meine Diplomarbeit und habe ein Problem bei der Konstruktion einer neuen Variable.
Ich habe einen Datensatz mit 10.000 Befragten zum Thema Familiengründung und Fertilitätsverhalten.
Ich möchte nun die Kinderlosen von den Frauen mit Kindern (unabhängig vom Alter dieser Frauen) unterscheiden. Problematisch ist, dass zwischen Kindern im Haushalt und "jemals Kinder gehabt" getrennte Antwortverläufe existieren.
Die Frage "Wer lebt im Haushalt" erhält die Antwortkategorie "leibliche Kinder = 2". Sie ist in 15 Variablen unterteilt, weil bis zu 15 Personen im Haushalt erfasst werden. Um die leiblichen Kinder zu ermitteln, müssten also in allen 15 Variablen die Antwortkategorien "leibliche Kinder = 2" berücksichtigt werden.
Weiter unten im Fragebogen wird dann getrennt mit der Überschrift: "Hat Befragter Kinder, die im Haushalt leben?". Zwei Fragen gelten nun entweder für Menschen mit Kindern im HH oder ohne Kinder im Haushalt:
Bei Kindern im Haushalt: "Haben Sie noch andere leibliche kinder?"
=> ja/nein
keine Kinder im Haushalt: "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?"
=> ja/nein
Mit welcher Funktion kann ich eine dichotome Variable bilden (Kinder/kinderlos), die diese Fragen berücksichtigt? Sollte ich umkodieren, berechnen oder eine Filtervariable bilden?
Berücksichtigt werden müssten die Antwortkategorien: "leibliche Kinder" im Haushalt, also "2", "ja" bei "Haben Sie noch andere leibliche Kinder?" und "ja" bei "Haben Sie jemals leibliche Kinder gehabt?". Zu erwähnen ist, dass diejenigen mit leiblichen Kindern im Haushalt beide der letzten Fragen beantworten müssen.
Danke für Eure Hilfe!
Variable berechnen oder umkodieren?
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Hallo,
Oder habe ich dein Problem nicht richtig verstanden?
Gruß
Walter
Eigentlich ist doch nur diese Frage interessant. Denn die anderen Frauen haben ja bereits Kinder im HH, oder? Und dichotom ist diese Var auch schon.keine Kinder im Haushalt: "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?"
=> ja/nein

Oder habe ich dein Problem nicht richtig verstanden?

Gruß
Walter
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Hallo Walter,
vielen Dank für Deine Antwort.
Das Problem ist, dass diejenigen, die die Frage vorher ("Haben Sie noch andere leibliche Kinder?") mit "nein" beantwortet haben, die Frage "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?" überspringen. Sie haben zwar Kinder im Haushalt, werden nun aber bei der Anayse dieser einen Variable nicht berücksichtigt.
Sorry, hatte vergessen das zu erwähnen.
Kann ich nicht irgendwie eine neue Variable berechnen, bei der die Bedingungen der einzelnen Ausprägungen mit "oder" einfließen? Sprich: Kinder haben die Befragten, die "Kinder im HH" haben oder "weitere" oder "jemals" welche hatten.
Grüße,
Thomas79
vielen Dank für Deine Antwort.
Das Problem ist, dass diejenigen, die die Frage vorher ("Haben Sie noch andere leibliche Kinder?") mit "nein" beantwortet haben, die Frage "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?" überspringen. Sie haben zwar Kinder im Haushalt, werden nun aber bei der Anayse dieser einen Variable nicht berücksichtigt.
Sorry, hatte vergessen das zu erwähnen.
Kann ich nicht irgendwie eine neue Variable berechnen, bei der die Bedingungen der einzelnen Ausprägungen mit "oder" einfließen? Sprich: Kinder haben die Befragten, die "Kinder im HH" haben oder "weitere" oder "jemals" welche hatten.
Grüße,
Thomas79
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Hier mein Vorschlag (da ich die Varnamen nicht kenne, sieht das etwas komisch aus):
IF (Var "Haben Sie noch andere leibliche Kinder?" EQ "nein") Var "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?" = 1.
Echt Varnamen und Value für "nein" einsetzen. Den Wert 1 vergeben, weil ja Kinder da sind.
Ist es das?
Gruß
walter
IF (Var "Haben Sie noch andere leibliche Kinder?" EQ "nein") Var "Haben Sie jemals leibliche Kinder gahabt?" = 1.
Echt Varnamen und Value für "nein" einsetzen. Den Wert 1 vergeben, weil ja Kinder da sind.
Ist es das?
Gruß
walter
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- Registriert: 11.02.2008, 17:07
Hallo Walter,
vielen Dank für Deine Bemühungen.
Ich habe inzwischen einfach einen Index gebildet. Also eine neue Variable berechnet, diese als 1 ("numerischer Ausdruck") definiert und als Bedingung (IF) die 3 Fragen eingebracht. Also: "Personen im HH = 2" (leibliche Kinder), "andere leibliche Kinder = 1" und "jemals leibliche Kinder = 1". All diese Bedingungen werden in der neuen Variable als gegeben erkannt, wenn sie dort den Wert 1 annehmen.
Ich habe noch Probleme mit der Verteilung. Diese ist nämlich normalverteilt. Wenn man die Realität bedenkt, dass doch gerade in den jüngeren Kohorten die Kinderlosen dominieren und in den älteren Kohorten die meisten Kinder haben, sollte man doch eher eine rechtsschiefe Verteilung erwarten.
Ursache dafür dürften falsch gesetzte "AND" und "OR" zugunsten der Kinder im HH sein (bei älteren Personen leben eben kaum eigene Kinder im HH).
Sollte ich alle 3 Bedingungen mit "OR" trennen? Ich habe die letzte ("Jemals Kinder") mit "AND" getrennt. Stimmt es, dass "OR"-Bedingungen sozusagen zweitranging sind und in Klammern gesetzt werden müssen? Im Menüpunkt "Berechnen" ist das glaube ich so (oder nicht?)?
Vielen Dank nochmal für Deine Hilfe!
Gruß,
Thomas79
vielen Dank für Deine Bemühungen.
Ich habe inzwischen einfach einen Index gebildet. Also eine neue Variable berechnet, diese als 1 ("numerischer Ausdruck") definiert und als Bedingung (IF) die 3 Fragen eingebracht. Also: "Personen im HH = 2" (leibliche Kinder), "andere leibliche Kinder = 1" und "jemals leibliche Kinder = 1". All diese Bedingungen werden in der neuen Variable als gegeben erkannt, wenn sie dort den Wert 1 annehmen.
Ich habe noch Probleme mit der Verteilung. Diese ist nämlich normalverteilt. Wenn man die Realität bedenkt, dass doch gerade in den jüngeren Kohorten die Kinderlosen dominieren und in den älteren Kohorten die meisten Kinder haben, sollte man doch eher eine rechtsschiefe Verteilung erwarten.
Ursache dafür dürften falsch gesetzte "AND" und "OR" zugunsten der Kinder im HH sein (bei älteren Personen leben eben kaum eigene Kinder im HH).
Sollte ich alle 3 Bedingungen mit "OR" trennen? Ich habe die letzte ("Jemals Kinder") mit "AND" getrennt. Stimmt es, dass "OR"-Bedingungen sozusagen zweitranging sind und in Klammern gesetzt werden müssen? Im Menüpunkt "Berechnen" ist das glaube ich so (oder nicht?)?
Vielen Dank nochmal für Deine Hilfe!
Gruß,
Thomas79
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- Registriert: 23.01.2008, 08:32
Sorry Thomas,
aber das Thema erscheint mir als zu komplex, und die Variablen und ihre Werte zu ungenau beschrieben, als dass ich dazu noch etwas sagen könnte.
Die Kombination von AND- und OR-Bedingungen gerät tatsächlich leicht unübersichtlich. Aber es gelten die ganz einfachen Booleschen (heißt der so?) REgeln. Und auch durch eine saubere Gliederung und die Verwendung einer nicht-proportionalen Schrift in SPSS (also z.B. Courier) kannst du dir leichter einen Überblick verschaffen. Schließlich muss die Anzahl der "schließenden" Klammern immer der Anzahl der "öffnenden" Klammern entsprechen.
Gruß
Walter
aber das Thema erscheint mir als zu komplex, und die Variablen und ihre Werte zu ungenau beschrieben, als dass ich dazu noch etwas sagen könnte.
Die Kombination von AND- und OR-Bedingungen gerät tatsächlich leicht unübersichtlich. Aber es gelten die ganz einfachen Booleschen (heißt der so?) REgeln. Und auch durch eine saubere Gliederung und die Verwendung einer nicht-proportionalen Schrift in SPSS (also z.B. Courier) kannst du dir leichter einen Überblick verschaffen. Schließlich muss die Anzahl der "schließenden" Klammern immer der Anzahl der "öffnenden" Klammern entsprechen.
Gruß
Walter
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- Registriert: 11.02.2008, 17:07
Danke nochmal, Walter.
Ich habe jetzt auch im Forschungsbericht gelesen, dass es ein Übergewicht zugunsten der jüngeren Befragten gibt. Also stimmt die Verteilung.
Es ging mir letztendlich auch nur darum, mehrere Informationen in einer Variable zu integrieren. Das funktioniert eben wunderbar mit einer sogenannten Indexvariable. Ich berechne eine neue Variable, gebe Ihr den Namen 1 und setze die Bedingungen, die dann genau unter dieser 1 miteinander vereint werden.
Also, nochmals vielen Dank für die Hilfe!
Ich habe jetzt auch im Forschungsbericht gelesen, dass es ein Übergewicht zugunsten der jüngeren Befragten gibt. Also stimmt die Verteilung.
Es ging mir letztendlich auch nur darum, mehrere Informationen in einer Variable zu integrieren. Das funktioniert eben wunderbar mit einer sogenannten Indexvariable. Ich berechne eine neue Variable, gebe Ihr den Namen 1 und setze die Bedingungen, die dann genau unter dieser 1 miteinander vereint werden.
Also, nochmals vielen Dank für die Hilfe!