Hallo,
bei einer Regressionsanalyse kann der Determinationskoeffizient R2 als aufgeklärte Varianz, also den Anteil der Varianz der abhängigen Variable Y, der durch die unabhängige Variable X erklärt wird, betrachtet werden.
Bei einer ANOVA kann, so hatte ich gelesen, kann die Effektgröße Eta-Quadrat oder Omega-Quadrat als aufgeklärte Varianz betrachtet werden.
Gibt es entsprechende Parameter für die aufgeklärte Varianz auch für Vergleiche von nur zwei Gruppen (z.B. t-Test) und für nicht-parametrische Tests (z.B. Mann-Whitney U-Test/Kruskal-Wallis-Test)?
Ich weiß, dass es hier auch entsprechende Effektgrößen gibt, aber mir geht es speziell darum, ob es hier Parameter gibt, die als aufgeklärte Varianz interpretiert werden können.
Parameter der aufgeklärten Varianz?
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Re: Parameter der aufgeklärten Varianz?
Hallo Parametriker,
in Falle von zwei Gruppen mit intervallskalierten Varianz geht das,
denk dir den t test als ANOVA.
So wie das verstanden hab, ist die Begrifflichkeit "aufgeklärte Varianz"
nur für intervallskalierte Variablen möglich.
Und so nicht auf ordinalniveau ( U test, usw...) übertragbar.
Ob das alle non-parametrischen Verfahren einschließt erstmal unklar,
gibt es nonparametrische Verfahren für Intervallniveau? denke ja.
Grundlage auf Intervallniveau ist die Varianzzerlegung:
Var(x+y) = VAR(x) + VAR(y) +- 2COV(X,Y)
VAR(x)/Var(x+y) + VAR(y)/Var(x+y) = 1 = 100%
das geht ordinal nicht, d.h. das Ergebnis bleibt nicht konstant
wenn man monoton transformiert.
...andererseit, wenn du den U Test als Ersatz für den t test betrachtest
bist du auf Intervallniveau, du hast ein eta2, aber wird das durch U auch
getestet? ...Was sagt die Hypothese des U test aus?
gruß
dutchie
in Falle von zwei Gruppen mit intervallskalierten Varianz geht das,
denk dir den t test als ANOVA.
So wie das verstanden hab, ist die Begrifflichkeit "aufgeklärte Varianz"
nur für intervallskalierte Variablen möglich.
Und so nicht auf ordinalniveau ( U test, usw...) übertragbar.
Ob das alle non-parametrischen Verfahren einschließt erstmal unklar,
gibt es nonparametrische Verfahren für Intervallniveau? denke ja.
Grundlage auf Intervallniveau ist die Varianzzerlegung:
Var(x+y) = VAR(x) + VAR(y) +- 2COV(X,Y)
VAR(x)/Var(x+y) + VAR(y)/Var(x+y) = 1 = 100%
das geht ordinal nicht, d.h. das Ergebnis bleibt nicht konstant
wenn man monoton transformiert.
...andererseit, wenn du den U Test als Ersatz für den t test betrachtest
bist du auf Intervallniveau, du hast ein eta2, aber wird das durch U auch
getestet? ...Was sagt die Hypothese des U test aus?
gruß
dutchie
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Re: Parameter der aufgeklärten Varianz?
Hallo dutchie,
danke für die ausführliche Antwort.
Da nicht-parametrische Tests wie beispielsweise der Mann-Whitney U-Test auf Rangsummen basieren und nicht auf dem Vergleich von Mittelwerten, kann ich - wenn ich es mir so überlege - kein geeignetes Maß vorstellen, dass eine aufgeklärte Varianz darstellt wie bei parametrischen Tests.
Was mich bei der Überlegung zum t-Test etwas verwirrt hat, war, dass dort als Effektstärke meist Cohen's d verwendet wird, dies aber nicht wirklich ein äquivalentes Maß für die aufgeklärte Varianz ist wie Eta2 bei der ANOVA.
Ist Cohen's d groß, dann ist der Unterschied der Mittelwerte groß im Vergleich zur Wertestreuung. Ist Cohen's d klein, dann ist der Unterschied der Mittelwerte klein im Vergleich zur Wertestreuung. Ein großer Wert für Cohen's d bedeutet also, dass ein relativ großer Anteil des Unterschieds zwischen den Mittelwerten auf die (nominale) Variable X zurückzuführen ist und nicht auf die Wertestreuung. Insofern geht Cohen's d zwar auch in Richtung aufgeklärte Varianz, ich würde es aber trotzdem nicht als solche betrachten. Man kann ja auch nicht sagen, dass beispielsweise bei einem Wert von Cohen's d von 0,8 80% der Varianz der abhängigen Variable Y von der unabhängigen Variable X bestimmt werden.
danke für die ausführliche Antwort.
Da nicht-parametrische Tests wie beispielsweise der Mann-Whitney U-Test auf Rangsummen basieren und nicht auf dem Vergleich von Mittelwerten, kann ich - wenn ich es mir so überlege - kein geeignetes Maß vorstellen, dass eine aufgeklärte Varianz darstellt wie bei parametrischen Tests.
Was mich bei der Überlegung zum t-Test etwas verwirrt hat, war, dass dort als Effektstärke meist Cohen's d verwendet wird, dies aber nicht wirklich ein äquivalentes Maß für die aufgeklärte Varianz ist wie Eta2 bei der ANOVA.
Ist Cohen's d groß, dann ist der Unterschied der Mittelwerte groß im Vergleich zur Wertestreuung. Ist Cohen's d klein, dann ist der Unterschied der Mittelwerte klein im Vergleich zur Wertestreuung. Ein großer Wert für Cohen's d bedeutet also, dass ein relativ großer Anteil des Unterschieds zwischen den Mittelwerten auf die (nominale) Variable X zurückzuführen ist und nicht auf die Wertestreuung. Insofern geht Cohen's d zwar auch in Richtung aufgeklärte Varianz, ich würde es aber trotzdem nicht als solche betrachten. Man kann ja auch nicht sagen, dass beispielsweise bei einem Wert von Cohen's d von 0,8 80% der Varianz der abhängigen Variable Y von der unabhängigen Variable X bestimmt werden.
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Re: Parameter der aufgeklärten Varianz?
Man kann d umrechnen
https://www.escal.site/
d bedeutet gar nichts !
er macht nur zwei Effekte (Methoden) mit unterschiedlicher Streuung vergleichbar (Metaanalyse)
der eigentliche Effekt M1 -M2 bedeutet etwas, kann etwas bedeuten,
nach mit Therapie lebt man drei Tage länger
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d bedeutet gar nichts !
er macht nur zwei Effekte (Methoden) mit unterschiedlicher Streuung vergleichbar (Metaanalyse)
der eigentliche Effekt M1 -M2 bedeutet etwas, kann etwas bedeuten,
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