Vergleich zweier Prozentwerte

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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Allegra1
Beiträge: 18
Registriert: 28.10.2019, 10:44

Vergleich zweier Prozentwerte

Beitrag von Allegra1 »

Hallo liebe Statistik-Cracks,
ich habe folgendes Problem (vielleicht ist es eh nicht so kompliziert, wie ich glaube, aber ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch):
Ich habe zwei anonyme Erhebungen zu zwei Zeitpunkten gemacht (N ist jeweils etwa 400). Teilweise sind dieselben Leute in den Gruppen, aber es gibt auch einige, die nur bei t1 oder t2 teilgenommen haben (ganz genau weiß ich es aber nicht).
Die abhängigen Variablen sind jeweils ordinalskaliert (weniger - gleich - mehr). Ich möchte gerne vergleichen, ob sich die Aussagen zu den einzelnen Variablen über die Zeit verändert haben (ob also bspw. bei Frage 1 zu t2 mehr Personen "mehr" angekreuzt haben als zu t1). Das Problem ist nun, dass ich da ja irgendwie eine Messwiederholung drinnen habe, die Personen aber nicht zuordnen kann, weil die Befragung ja anonym war. Was tu ich damit? Welcher Test ist in diesem Fall adäquat?
Vielen Dank für gute Tipps und liebe Grüße!
Allegra
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Vergleich zweier Prozentwerte

Beitrag von dutchie »

Hallo Allegra

schwierige Situation!
Wenn die Zuordnung einer Person zu zwei wiederholten Messungen scheitert,
bleib dir nichts anderes übrig als die Stichproben als unabhängig anzusehen.

Kannst du ungefähr abschätzen wieviel das sind, oder kann du bestimmen wer nur einmal teilgenommen hat.

wohl nicht... wahrscheinlich ist das egal...

Es geht im Kern um die Unterscheidung von intraindividueller und interindividueller Variation,
und um die Frage was diese Varianzquellen übereinander aussagen.

Ordinal--> U test, kommt aber komisch bei weniger-gleich-mehr
das war eine Vergleichsfrage? und nicht die Bewertung eines Merkmals?

Du kannst auch die Verteilungen vergleichen, ober um jeden Prozentsatz ein Vertrauensintervall legen
und schauen, ob sich die überlappen, wenn ja = nicht sig.

gruß
dutchie
Allegra1
Beiträge: 18
Registriert: 28.10.2019, 10:44

Re: Vergleich zweier Prozentwerte

Beitrag von Allegra1 »

Hallo Dutchie,
vielen Dank für deine kompetente Antwort!
Nein, ich weiß leider wirklich nicht, wie viele Personen schon einmal teilgenommen haben. Dann werde ich die beiden Stichproben wohl tatsächlich als unabhängig behandeln.
Zum Skalenniveau: Vielleicht stimmt ordinal eh nicht und es ist gescheiter, ein nominales Skalenniveau anzunehmen? Es geht um die Einschätzung der Person, inwieweit sich bestimmte Symptome seit Ausbruch von Covid verändert haben. (weniger geworden, gleich geblieben, mehr geworden).
Ich denke, dass ich tatsächlich am liebsten die Verteilungen vergleichen würde - also Aussagen darüber machen würde, ob die Einschätzungen im Symptom xy (z.B. Schlafstörungen) zu Zeitpunkt 1 anders verteilt ist als zu Zeitpunkt 2. Oder auch, ob mehr Personen zu Zeitpunkt 2 "mehr" angegeben haben als zu Zeitpunkt 1. Macht das Sinn?
liebe Grüße,
Allegra
dutchie
Beiträge: 2767
Registriert: 01.02.2018, 10:45

Re: Vergleich zweier Prozentwerte

Beitrag von dutchie »

Hallo ALLEGRA

Ja das macht Sinn..nominal klingt vernünftig, man kann auch "mehr" oder "weniger"
miteinader verrechen.

Ich würde aber beides machen!
ordinale und nominal auswerten...und schauen was rauskommt.

Auf jeden Fall nominal auswerten, die Häufigkeiten vergleichen... Vertrauensintervalle CHI2 test...

bei drei ausprägungen ist ordinal auch schwierig, ginge es dann um Vergleiche der zentralen Tendenz
wären die Tests (U-Test, denk ich mal) mit Vorsicht zu geniesen, aber einfach mal machen.

..Man kann das auch intervallskaliert auswerten ( :shock: ) und einfach mal schauen..

Das wären drei Ansätze mit drei interpretationen.


gruß
dutchie
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