Hallo,
ich sitze gerade am Expose für meine Masterarbeit und bin mit der Hypothesenbildung beschäftigt. Nun sitze ich vor folgendem Problem und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann:
Es geht um eine Erhebung (Zeitpunkte prä - post - follow-up) nach einem Stressmanagementtraining. Mein Outcome ist die Schlafqualität nach 12 Monaten (also follow-up). Nun soll ich unter anderem untersuchen, was den Effekt erklärt, dass sich die Schlafqualität nach 12 Monaten verbessert hat. Eine Hypothese lautet, dass die Trainingsintensität (Anzahl der absolvierten Module des Trainings) mit der Schlafqualität zusammenhängt. Je mehr absolvierte Module, desto besser die Schlafqualität. So weit so gut.
Nun geht es allerdings auch darum, zu schauen, ob äußere Umstände (Teamwechsel, Veränderung des Arbeitsumfangs, kritische Lebensereignisse etc.) den Effekt des verbesserten Schlafs erklären. Nun kann ich das aber in keine gerichtete Hypothese packen (z.B. könnte Teamwechsel den Schlaf ja beim Einen verbessern und beim Anderen verschlechtern). Nun bin ich am Überlegen, wie ich die äußeren Umstände mit untersuchen kann (z.B. Mediator/Moderator oder Kovariate/Störvariable?). Hat jemand eine Idee was da Sinn macht und wie das dann formuliert werden müsste?
Vielen Dank schon einmal im Voraus!
LG, Lea
Hypothesenbildung
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Re: Hypothesenbildung
hallo Lea
hast du denn die schlafqualität nach 12 monaten
oder die veränderung der schlafqualität nach 12 monaten (als differenz?) zu untersuchen?
wenn es sich bei dem einen verbessert und bei einem anderen verschlechter ist der zusammenhang null..
du brauchst keine richtig zu postulieren, du schreibst irgend wie so:
du prüfst die Wirkung der der trainingsintensität unter kontrolle der natürlich gegebene setting variablen..
trainingsintensität ist auch eher selber gewählt als vom versuchleiter vorgegeben, oder?
aber schwierig...
du definierst die UV: Trainigsintensität,
der rest sind erstmal nur kovariaten, weil das training das ist was ich selber bestimme, die Kovariaten aber nicht!!
das ist erstmal der unterschied...
jetzt ist aber vermutlich die trainingsintensität auch abhängig von den kovariaten..
z.B bei kritische Lebensereignisse sinkt die trainigsintensität, oder die schlafqualtät ist dadurch direkt angegriffen
also welche rolle die Kovariaten spielen, weil du schreibst ja auch etc....,
muss erst mal offen bleiben, also Moderator und Mediator eher nicht, da bräuchte man eine theorie!...
stören tun sie bestimmt, du bist aber nicht im experiment oder labor..
also erstmal neutral von kovariaten sprechen, und auch nicht unbedingt von kontrollvariablen sprechen,
weil die erfüllen auch einen spezifischen zweck!
aber bleibt schwierig
gruß
dutchie
hast du denn die schlafqualität nach 12 monaten
oder die veränderung der schlafqualität nach 12 monaten (als differenz?) zu untersuchen?
wenn es sich bei dem einen verbessert und bei einem anderen verschlechter ist der zusammenhang null..
du brauchst keine richtig zu postulieren, du schreibst irgend wie so:
du prüfst die Wirkung der der trainingsintensität unter kontrolle der natürlich gegebene setting variablen..
trainingsintensität ist auch eher selber gewählt als vom versuchleiter vorgegeben, oder?
aber schwierig...
du definierst die UV: Trainigsintensität,
der rest sind erstmal nur kovariaten, weil das training das ist was ich selber bestimme, die Kovariaten aber nicht!!
das ist erstmal der unterschied...
jetzt ist aber vermutlich die trainingsintensität auch abhängig von den kovariaten..
z.B bei kritische Lebensereignisse sinkt die trainigsintensität, oder die schlafqualtät ist dadurch direkt angegriffen
also welche rolle die Kovariaten spielen, weil du schreibst ja auch etc....,
muss erst mal offen bleiben, also Moderator und Mediator eher nicht, da bräuchte man eine theorie!...
stören tun sie bestimmt, du bist aber nicht im experiment oder labor..
also erstmal neutral von kovariaten sprechen, und auch nicht unbedingt von kontrollvariablen sprechen,
weil die erfüllen auch einen spezifischen zweck!
aber bleibt schwierig
gruß
dutchie
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Re: Hypothesenbildung
Hallo dutchie
Erst einmal vielen Dank für deine Antwort!
In diesem Teil der Untersuchung habe ich die Schlafqualität nach 12 Monaten zu untersuchen. Die Veränderung der Schlafqualität untersuche ich im 1. Teil (also prä - post - follow-up). Im 2. Teil ging es um eine Regression.
Und nein, die Trainingsintensität und äußere Umstände kam nicht von mir... wurde mir von meinem Betreuer so vorgegeben (auch mit der Idee einer Regression).
Hinzu kommt, dass alle Variablen "äußere Umstände" kategorial kodiert sind. Also z.B. so: Hat sich Ihr Arbeitsumfang verändert? ja/nein (falls ja: wieviel Prozent). Das ist ja jetzt in der Regression kein Problem, kann man ja dummy kodieren. Trotzdem krieg ich das nicht quantifiziert, ich kann ja schlecht sagen: wenn ein Teamwechsel stattfindet, verbessert sich die Schlafqualität.
Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist folgende: geht es hier darum, zu schauen ob die verbesserte Schlafqualität auf das Training oder auf äußere Umstände zurückzuführen ist? Oder geht es darum, zu schauen, auf was die verbesserte Schlafqualität zurückzuführen ist? Ersterer Fall würde für mich dazu führen, die äußeren Umstände als Kovariate aufzunehmen und dann "rauszurechnen". Bei letzterem Fall würde ich beide Variablen mit rein nehmen und bei beiden den Zusammenhang anschauen. Bleibt natürlich trotzdem noch das Problem, dass ein Teamwechsel keine bestimmte Richtung hat. Macht das Sinn?
Nun kam mir eine weitere Idee und vielleicht kannst du mir sagen, ob das Sinn macht:
Ich könnte eine Gruppe bilden aus allen, bei denen sich die äußeren Umstände geändert haben (also alle, die auf irgendeiner der Variablen ein "Ja" gewählt haben) und in dieser Gruppe die Trainingsintensität als UV und die Schlafqualität als AV anschauen?? Geht das?
Und wenn ich von der Regression weggehe (vielleicht hatte mein Betreuer das in dem Moment einfach nicht auf dem Schirm)... was wäre dann der sinnvollste Weg die Frage zu klären? Eine Kovarianzanalyse?
Vielen Dank noch einmal für deine Hilfe!
LG, Lea
Erst einmal vielen Dank für deine Antwort!
In diesem Teil der Untersuchung habe ich die Schlafqualität nach 12 Monaten zu untersuchen. Die Veränderung der Schlafqualität untersuche ich im 1. Teil (also prä - post - follow-up). Im 2. Teil ging es um eine Regression.
Und nein, die Trainingsintensität und äußere Umstände kam nicht von mir... wurde mir von meinem Betreuer so vorgegeben (auch mit der Idee einer Regression).

Hinzu kommt, dass alle Variablen "äußere Umstände" kategorial kodiert sind. Also z.B. so: Hat sich Ihr Arbeitsumfang verändert? ja/nein (falls ja: wieviel Prozent). Das ist ja jetzt in der Regression kein Problem, kann man ja dummy kodieren. Trotzdem krieg ich das nicht quantifiziert, ich kann ja schlecht sagen: wenn ein Teamwechsel stattfindet, verbessert sich die Schlafqualität.
Eine weitere Frage, die sich mir stellt, ist folgende: geht es hier darum, zu schauen ob die verbesserte Schlafqualität auf das Training oder auf äußere Umstände zurückzuführen ist? Oder geht es darum, zu schauen, auf was die verbesserte Schlafqualität zurückzuführen ist? Ersterer Fall würde für mich dazu führen, die äußeren Umstände als Kovariate aufzunehmen und dann "rauszurechnen". Bei letzterem Fall würde ich beide Variablen mit rein nehmen und bei beiden den Zusammenhang anschauen. Bleibt natürlich trotzdem noch das Problem, dass ein Teamwechsel keine bestimmte Richtung hat. Macht das Sinn?
Nun kam mir eine weitere Idee und vielleicht kannst du mir sagen, ob das Sinn macht:
Ich könnte eine Gruppe bilden aus allen, bei denen sich die äußeren Umstände geändert haben (also alle, die auf irgendeiner der Variablen ein "Ja" gewählt haben) und in dieser Gruppe die Trainingsintensität als UV und die Schlafqualität als AV anschauen?? Geht das?
Und wenn ich von der Regression weggehe (vielleicht hatte mein Betreuer das in dem Moment einfach nicht auf dem Schirm)... was wäre dann der sinnvollste Weg die Frage zu klären? Eine Kovarianzanalyse?
Vielen Dank noch einmal für deine Hilfe!
LG, Lea
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Re: Hypothesenbildung
hallo lea
also die kovariate ist ja auch teil des modells, hast du das mit den blöcken verstanden...?
beide oberen fragen führen doch zu ein und denselben statistischen vorgehen, oder, dann kannst du das so oder so sagen.
inhaltlich würde ich sagen frage eins ist richtiger, weil ich die AV aktiv beeinflussen will, statt passiv einen teamwechsel zu ertragen (falls r <0)
so ist deine Frage eher: hat aktives training im sonstigen Tohuwabohu des Lebens einen einfluß auf die AV.
eine kovarianzanalyse ist eine Regression!
irgendwie bist du da falsch getriggert, eine ANOVA ist eine regression wobei die UVs sämtlich nominal sind, tu ich da eine metrisch variable dazu
nennt man das oft kovarianzanalyse, das ist aber eher eine inhaltliche unterscheidung.
wichtig ist was anderes: bei ANOVA sind die Wechselwirkungen der UVs (aber nicht mit der kovariate) automatisch im modell, bei der Regression nicht.
gruß
dutchie
mußt du doch auch nicht, wenn die richtung nicht klar ist, mußt du das auch so sagen...es wird der einfuß untersuchen von ...fertigLea310 hat geschrieben:Trotzdem krieg ich das nicht quantifiziert, ich kann ja schlecht sagen: wenn ein Teamwechsel stattfindet, verbessert sich die Schlafqualität.
nehme erst mal abstand vom begriff "herausrechnen" eine Variable ist teil der gleichung oder nicht!Lea310 hat geschrieben:geht es hier darum, zu schauen ob die verbesserte Schlafqualität auf das Training oder auf äußere Umstände zurückzuführen ist? Oder geht es darum, zu schauen, auf was die verbesserte Schlafqualität zurückzuführen ist?
also die kovariate ist ja auch teil des modells, hast du das mit den blöcken verstanden...?
beide oberen fragen führen doch zu ein und denselben statistischen vorgehen, oder, dann kannst du das so oder so sagen.
inhaltlich würde ich sagen frage eins ist richtiger, weil ich die AV aktiv beeinflussen will, statt passiv einen teamwechsel zu ertragen (falls r <0)
so ist deine Frage eher: hat aktives training im sonstigen Tohuwabohu des Lebens einen einfluß auf die AV.
klar geht das (aber...),dann wäre diese neue variable sowas wie ein moderator, mit interaktionsterm..Lea310 hat geschrieben:Ich könnte eine Gruppe bilden aus allen, bei denen sich die äußeren Umstände geändert haben (also alle, die auf irgendeiner der Variablen ein "Ja" gewählt haben) und in dieser Gruppe die Trainingsintensität als UV und die Schlafqualität als AV anschauen?? Geht das?
eine kovarianzanalyse ist eine Regression!
irgendwie bist du da falsch getriggert, eine ANOVA ist eine regression wobei die UVs sämtlich nominal sind, tu ich da eine metrisch variable dazu
nennt man das oft kovarianzanalyse, das ist aber eher eine inhaltliche unterscheidung.
wichtig ist was anderes: bei ANOVA sind die Wechselwirkungen der UVs (aber nicht mit der kovariate) automatisch im modell, bei der Regression nicht.
gruß
dutchie
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Re: Hypothesenbildung
Hallo dutchie
Vielen Dank nochmals für deine Hilfe. Jetzt stehe ich allerdings völlig auf dem Schlauch.
Wie würde ich das denn das rechnen? Ich habe drei kategoriale Variablen (alle binär). Und ich habe zwei metrische Variablen (Trainingsintensität und Schlafqualität). Schlafqualität ist die AV. Ich finde keine Methode, wo das alles reinpasst. Ich möchte ja herausfinden, ob die Trainingsintensität auch unabhängig von den äußeren Umständen (Teamwechsel, Positonswechsel und Änderung des Arbeitsumfangs) einen Zusammenhang zur Schlafqualität aufweist. Das passt doch in keine ANCOVA oder übersehe ich etwas?!
LG, Lea
Vielen Dank nochmals für deine Hilfe. Jetzt stehe ich allerdings völlig auf dem Schlauch.
Wie würde ich das denn das rechnen? Ich habe drei kategoriale Variablen (alle binär). Und ich habe zwei metrische Variablen (Trainingsintensität und Schlafqualität). Schlafqualität ist die AV. Ich finde keine Methode, wo das alles reinpasst. Ich möchte ja herausfinden, ob die Trainingsintensität auch unabhängig von den äußeren Umständen (Teamwechsel, Positonswechsel und Änderung des Arbeitsumfangs) einen Zusammenhang zur Schlafqualität aufweist. Das passt doch in keine ANCOVA oder übersehe ich etwas?!
LG, Lea