Kodierung von Daten u. anschliessende Reliabilitätsprüfung

Fragen und Diskussionen rund um die Arbeit mit SPSS. Für allgemeine Statistik-Themen, die nicht mit SPSS zusammenhängen, bitte das Statistik-Forum nutzen.
Antworten
spaure
Beiträge: 8
Registriert: 08.02.2006, 11:08

Kodierung von Daten u. anschliessende Reliabilitätsprüfung

Beitrag von spaure »

Hallo zusammen,
nun bin auch ich, wie viele andere an den punkt gekommen,wo es über statistik oder auch spss geht und man sich damit nicht auskennt :( ich schreibe mein magisterarbeit, die ende märz abgegeben werden muss, also die zeit ist knapp :(

ich habe zwei fragebögen kostruiert (für eltern und für kinder),da komplette familien in meiner arbeit befragt werden sollten. also nun habe ich zwei verschiedene dateien, die auch anhand von einigen fragen verglichen werden soll (ich will herausfinden, ob die aussagen von eltern mit den aussagen von kindern überreinstimmen) wie mache ich nun das :?: soll ich einzelne fragen rausgreifen und getrennt überprüfen? oder wie geht es :?:
für die hilfe danke schon jetzt,
gruss spaure
guido
Moderator
Beiträge: 304
Registriert: 17.01.2006, 19:20

Beitrag von guido »

Hallo und willkommen im Forum!

Wenn Du die beiden Gruppen vergleichen willst, macht es auf jeden Fall Sinn, diese nur in einem Datenblatt (also in einer Datei) zu bearbeiten.
In diesem legst Du eine Variable "Gruppe" an und vergibst etwa für Eltern die "0" und für Kinder die "1".

Die Fragen, die bei beiden Gruppen gleich sind kannst Du nun wunderbar vergleichen, indem du diese zusammen mit der Variablen "Gruppe" in einer Kreuztabelle ausgibts. (->Deskriptive Statistik ->Kreuztabellen) So hast Du dann in einer Tabelle etwa links die Gruppen stehen und rechts die Antworten auf die jeweilge Frage und kannst schön vergleichen.

Getrennt überprüfen geht natürlich auch, Du musst die Ergebnisse aber ja sowieso zueinander in Beziehung setzen.

Grüsse
Guido
administrator
Site Admin
Beiträge: 47
Registriert: 17.01.2006, 18:49

Beitrag von administrator »

Also wenn du die Antworten von zwei Gruppen vergleichen möchtest, bieten sich natürlich erstmal ganz einfache Häufigkeitsauszählung und evtl. die Berechnung statistischer Kennwerte an. Anhand der Gruppenvariable, wie von guido beschrieben, kannst Du Dir so einen Überblick über die Ergebnisse machen und die beiden Gruppen vergleichen. Ausgangspunkt sind hierbei natürlich erstmal Vergleiche bezüglich einzelner Fragen (Variablen).

Mit einem t-Test für unabhängige Stichproben kann man bei normalverteilten Variablen prüfen, ob sich beide Gruppen signifikant bezüglich eines Mittelwertes voeinander unterscheiden. Du musst aber beachten, dass Du nicht so einfach sagen kannst, worauf solch ein Unterschied beruht. Die Gruppen unterscheiden sich ja besipielsweise im Alter, in der Rolle Elternteil/Kind usw.

Möglich wäre weiterhin eine Korrelation des Alters mit einer bestimmten Variablenausprägung, etc. Auch hier ist nicht unmittelbar eine Kausalbeziehung gegeben.

Später kann man aus den einzelnen sehr speziellen Fragen möglicherweise einen Index bilden, der Auskunft über einen komplexeren Sachverhalt gibt. Solch ein Index basiert aber in der Regel auf einem theoretischen Konstrukt, dass Du selber entwickelt hast, oder welches Du überprüfen möchtest.

Das alles hängt sehr von Deinem Problem ab. Für genauere Antworten wären ein paar mehr Infos (Welche Variablen gibt es? Was genau ist die Fragestellung, etc.) hilfreich.
spaure
Beiträge: 8
Registriert: 08.02.2006, 11:08

Beitrag von spaure »

Dnke für den Tips, allerdings ich hätte noch ein Problem :( uzw. es wurden ganze familien befragt, also bei der eingabe habe ich zb. 1a,2a für eltern und 2a für deren tochter vergeben. jetzt wenn ich den vergleich mache, muss ich innerhalb der familie vergleichen, nicht fremde personen nehmen, wie geht so was?
ausserdem ich möchte wissen z.b. ob frauen eher kinder bestrafen als männer. dies ist total konfuss, da ich keine häufigkeiten berechnen kann, es wird mir jede mutter einzell berechnet, und ich möchte einfach den gesamt zahl wissen.muss ich die geschlechter nochmal umkodieren, bzw. neue werte erstellen,dammit z.b. 1a,1g,1m gleich 1 wäre? was mache ich da?
ich bedanke mich schon jetzt, gruss spaure
administrator
Site Admin
Beiträge: 47
Registriert: 17.01.2006, 18:49

Beitrag von administrator »

Das machst Du alles nicht mit 1a,1b usw. :shock:

Du legst für jedes Merkmal Deiner befragten Personen, das Du untersuchen möchtest eine eigene Variable an. Also: Variable Geschlecht -> 0 und 1,
Variable Erwachsen/Kind-> 0 und 1, Variable Familie: Familie1 bekommt eine 1, Familie 2 eine 2 usw.

Für die Variable "Mutter" erstellst Du diese einfach oder berechnest sie sinngemäß->
Variablen, Berechnen, Neue Variable: Mutter = 1 wenn Erwachsen/Kind=erwachsen und Geschlecht=weiblich

Jetzt kannst Du einfach Häufigkeitsauszählungen und Kreuztabellen für jede dieser Variablen machen. Du nimmst die Variable Mutter und die Variable "Bestrafen" und hast so schon mal einen Überblick. Für die Variable Familie kreuztabelliert mit einer anderen Variablen erhälst Du eine Übersicht über alle Familien betreffend dieser Variablen.
spaure
Beiträge: 8
Registriert: 08.02.2006, 11:08

Beitrag von spaure »

es scheint so, dass ich einiges falsch gemacht habe, danke für die hilfe,erstmal muss ich meine daten überarbeiten :(
gruss spaure
spaure
Beiträge: 8
Registriert: 08.02.2006, 11:08

Beitrag von spaure »

hallo zusammen, hätte noch einige Fragen:
es ist halt dumm gelaufen,aber...
meine daten sind fast alle ordinal skaliert.ich muss aber realibität überprüfen, wie mache ich das? ausserdem ich habe die fragebögen ohne an bestimmte skalen zudenken erstellt und natürlich verteilt. jetzt muss ich irgentwelche skalen bilden, dass ich die realibität überprüfe :( gibt da ein weg? ich habe keine zeit für eine wiederholung(von fragebögen), da der abgabe termin ist ende märz :(
PearsonsR
Beiträge: 35
Registriert: 27.01.2006, 13:31

Beitrag von PearsonsR »

Hallo spaure,

die Reliabilitätsprüfung machst du über eine Reliabilitätsanalyse. Das ist recht einfach. Du gehst in SPSS in das Fenster Analysieren, klickst auf Reliabilitätsanalyse und setzt die Variablen, die du für die Indexbildung vorgesehen hast, ein.

Entscheidend für die Reliabilität der Skala ist Crombach's Alpha. Dieser Wert sollte dir automatisch ausgegeben werden, wenn du die Analyse durchführst. Um die Reliabilität einer Skala bestätigen zu können, sollte dieser Wert mindestens bei .600, besser aber .700 oder höher liegen. Einen festgelegten Wert gibt es meines Wissens aber nicht. Ist also in gewisser Hinsicht Ermessenssache.

Wenn dieser aber zu klein ist, musst du die Skala ggf modifizieren, d.h. eine (oder mehrere) bestimmte Variablen herausnehmen. Um herauszufinden, welche das ist/sind, musst du, bevor du die Reliabilitätsanalyse "abschickst" in dem Menü-Fenster das Feld "Alpha if Item deleted" ankreuzen. Du erhältst dann im Ergebnisaudruck eine Tabelle mit den "Alpha if Item deleted"-Werten. Diese Werte sagen dir dann, wie sich Alpha für die Gesamtskala verändert, wenn das betreffende Item herausgenommen wird. Würde sich Alpha durch die Herausnahme des Items deutlich erhöhen, ist zu überlegen, dies zu tun.

Was das unterschiedliche Skalenniveau betrifft der Variablen betrifft, dürfte das für die Reliabilitätsanalyse keinen Ausschlag geben. Hast du allerdings vor, daraufhin einen additiven Index zu bilden, solltest du Skala bzw. die Skalen der einzelnen Variablen so transformieren, dass sie den gleichen Wertebereich haben.
Aber auch das ist nicht sehr schwierig:
Hast du z.B. eine 4-stufige und eine 5-stufige Skala (mit Werten von 0 bis 3 bzw. 4), musst du einfach die 4-stufige Skala (bzw. Variable) (nenn' sie mal Var4) mit 4/3 multiplizieren, um diese auf eine Skala von 0-4 zu transformieren (der niedrigste Wert, '0' bliebe erhalten; der höchste Wert wäre dann 3*4/3=4. Damit hättest du einen Wertebereich von 0 bis 4). [COMPUTE Var5 = Var4 * 4/3.; fangen deine Skalen mit dem Wert '1' an, heißt der Befehl COMPUTE Var5 = (Var4-1) * 4/3.]

Alternativ kannst du auch beide Skalen auf einen Wertebereich von '0' bis '100' transformieren (mit der guten Interpretationsmöglichkeit, zu sagen: X% der erreichbaren Punktzahl). [Prinzipiell das gleiche Vorgehen wie oben: COMPUTE Var100 = VarX*100/[Höchster Skalenwert] bzw. COMPUTE Var100 = (VarX-1)*100/[Höchster [Skalenwert-1]., wenn die Skala bei '1' anfängt]

Verwirrt? Hoffentlich nicht.
PearsonsR
Anzeige:Statistik und SPSS: Die besten Bücher
Als Buch oder E-Book - Jetzt bestellen
spss datenanalyse
SPSS - Moderne Datenanalyse - Jetzt bestellen!
statistik datenanalyse
Statistik - Der Weg zur Datenanalyse - Jetzt bestellen!
Antworten