Deskriptive Statistik mit Chi-Quadrat?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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counterfeit
Beiträge: 4
Registriert: 02.09.2011, 18:23

Deskriptive Statistik mit Chi-Quadrat?

Beitrag von counterfeit »

Hi!

Die Auswertung eines Teils meiner Diplomarbeit geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! vielleicht gibts hier den einen oder anderen, der mir ein paar tips geben könnte!, wäre wirklich super!

Mein Problem: Ich habe einen Onlinefragebogen erstellt und mit meiner Betreuerin aufgrund der ohnehin schon aufwendigen Literaturrecherche beschlossen, diesen "nur" deskriptiv auszuwerten.
Laut ihr soll ich eben einfach ein paar Grafiken machen, was bei meiner Umfrage rausgekommen ist. Da hab ich jetzt aber ein kleines Verständnisproblem.

Deskriptiv wäre ja zum Beispiel:
77% der Teilnehmer waren Tätowiert, 33 % nicht. Bei den Tätowierten waren 66% Frauen beteiligt, während bei den nicht tätowierten nur 20% Frauen beteiligt waren.

Soweit so gut.

Jetzt gibt es aber nicht nur einfache "Schilderungen" sondern auch Vergleiche:

z.B.: Von denjenigen Tätowierten, die Komplikationen hatten, waren 60% bei nicht professionellen Tätowierern.

Sollte/müsste ich nicht für so eine Aussage einen Chi-Quadrattest machen und dann eine angeben, ob dieser Zusammenhang signifikant (z.b. p=0,05) ist oder nicht?

Weil ich zu Beginn überzeugt war, dass ich das so machen muss, obwohl meine Betreuerin meinte, das führe zu weit, hab ich das auch bei Tätowierungen und Geschlecht gemacht:
Da kam ein hochsignifikanter Zusammenhang heraus. (aber wohl mehr, weil bei der umfrage werbungsbedingt mehr frauen mitgemacht haben und nicht wegen den TÄtowierungen)
Das führt allerdings zu meiner nächsten Frage: für welche Variablen darf ich denn diese Auswertung (Chi-quadrat) überhaupt nehmen? Nur normalverteilte? aber wie weiß ich ob jetzt das geschlecht im bezug auf tätowierungen normalverteilt ist, oder ob komplikationen auf tätowierungen normalerverteilt sind?

Wahrscheinlich liegt da bei mir ein richtig großer Knopf im Kopf....Wäre dankbar, wenn den vielleicht jemand durch einen kleine Gedankenanstoß lockern könnte!

vielen vielen vielen Dank und ein frohes Weihnachtsfest!
Lg
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Re: Deskriptive Statistik mit Chi-Quadrat?

Beitrag von Generalist »

Deskriptiv wäre ja zum Beispiel:
77% der Teilnehmer waren Tätowiert, 33 % nicht.
Das wäre ja mathematisch schonmal hoch interessant. (SCNR)
Sollte/müsste ich nicht für so eine Aussage einen Chi-Quadrattest machen und dann eine angeben, ob dieser Zusammenhang signifikant (z.b. p=0,05) ist oder nicht?
Das wäre Inferenzstatistik. Die Frage ist an Deine Betreuerin zu richten.
für welche Variablen darf ich denn diese Auswertung (Chi-quadrat) überhaupt nehmen? Nur normalverteilte?
Wie können Merkmale wie Geschlecht normalverteilt sein? Es sind Kategorien. Für die inferenzstatistische Analyse von Zusammenhängen kategorialer Merkmale ist der Chi² Test geeignet.
counterfeit
Beiträge: 4
Registriert: 02.09.2011, 18:23

Beitrag von counterfeit »

Hi, vielen Dank für deine Antwort!

Bei den Prozenten hab ich mich ein bisschen verhauen, sollte aber auch nur ein Beispiel sein um mein Problem zu schildern;-)

Meine Frage geht mehr in die RIchung, ob eine rein deskriptive Auswertung meiner Stichprobe "wissenschaftlich" überhaupt einen Wert. Sie beschreibt ja dann einfach nur die Verhältnisse in meiner STichprobe, lässt aber keinerlei Schlusse oder Schlussfolgerungen zu, oder?

Bezüglich chi-Quadrattestung: Ich denke ich habs jetzt schon verstanden! das mit der normalverteilung hat mich gestern nacht einfach nur noch mehr verwirrt;-)

Also wäre so das richtige Vorgehen:
Geschlecht/Tätowierung -> Kreuztabelle -> Chi-Quadrat -> signifikant für Zusammenhang -> den Zusammenhang erklären, weil er vermutlich aus einem Bias bei der Datenerhebung (facebook) entstanden ist.

oder eben, jene Zusammenhänge die wegen dem Bias entstanden sind erst gar nicht zu berechnen.

Könnte ich Kategorien für den Chi-Quadrattest irgendeiner Testung unterziehen bevor ich sie einwandfrei verwenden kann (außer dass die Merkmalsausprägung > 5 sein muss und sie nominal verteilt sind), siehe Problem Frauen/Tätowierung.

Vielen Dank nochmals für die rasche Antwort!
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