Kann ich U-Test verwenden?

Fragen und Diskussionen rund um die Statistik und deren Anwendung.
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lele
Beiträge: 5
Registriert: 27.10.2011, 14:04

Kann ich U-Test verwenden?

Beitrag von lele »

Liebe Leute,

Ich habe mehrere ordinalskalierte Variablen (Einstellungsfragen) und dichotome Variablen, wie bspw. Geschlecht. Ich habe mir per Kreuztabelle die Häufigkeiten angeschaut und da bestehen teilweise erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Nun stellt sich für mich die Frage inwiefern diese Unterschiede zufällig zustande gekommen sind und inwiefern tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Einstellungsfragen und den dichotomen Variablen besteht.
Ich habe zuerst einen U-Test verwendet, da die Einstellungsvariablen nicht ordinalskaliert und nicht normalverteilt sind. Über den U-Test habe ich die Signifikanzen ermittelt. Da aber der Wertebereich meiner Einstellungsvariablen nur von 1 bis 5, bzw. von 1 bis 3 reicht, ist der U-Test denke ich leider die falsche Wahl. Ist das richtig? Welche Tests kann ich alternativ verwenden? Ist der Kolmogorov-Smirnov-Test eine geeignete Alternative? Ich habe leider keine Erfahrungen mit dem.

Besten Dank für eure Hilfe!
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Du hast 2 Gruppen und als AV ordinale Maße, da ist U-Test die Methode der Wahl.
lele
Beiträge: 5
Registriert: 27.10.2011, 14:04

Beitrag von lele »

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Was mich verunsichert hat ist die Anmerkung von Bühl (2010, 352): "Der Kolmogorov-Smirnov-Test ist dann vorzuziehen (gegenüber dem U-Test, meine Anm.), wenn bei der zu testenden Variable eine begrenzte Anzahl von Kategorien vorliegt; hier treten beim U-Test eine hohe Anzahl geteilter Rangplätze, also nicht eindeutige Rangfolgen auf." Und das ist ja genau meine Ausgangslage. Oder sehe ich da was falsch. Trotzdem ist der U-Test die richtige Wahl? Warum?
Wenn ich den K-S Test mache, sind zumindest die höchst signifikanten Werte gleich. Die anderen ändern sich jedoch. Insbesondere die beim U-Test noch signifikanten Werte sind es nun nicht mehr. Der K-S-Test scheint ein wenig "vorsichtiger" zu sein. Ich würde gerne methodisch sauber arbeiten und daher noch ein wenig Hintergrundinfos zu der Testentscheidung haben.

Viele Grüße
lele

Bühl, Achim (2010): PASW 18. Einführung in die moderne Datenanalyse.
Generalist
Beiträge: 1733
Registriert: 11.03.2010, 22:28

Beitrag von Generalist »

Ich kenne die Referenzen nicht, auf die sich Bühl bezieht. Der K-S Test und der U-Test bzw. Wilcoxon-Rangsummentest überprüfen Unterschiedliches ("gleiche Verteilung" der beiden Grundgesamtheiten beim K-S, höhere Werte/Ränge in einer der beiden Grundgesamtheiten beim U-Test bzw. Wilcoxon). Als Routine kenne ich allein den U-Test für die bei Dir vorliegenden Daten.
lele
Beiträge: 5
Registriert: 27.10.2011, 14:04

Beitrag von lele »

besten Dank. Eine Referenz gibt Bühl meines Wissens nicht an. Habe aber das Buch auch gerade nicht vor mir.
Was zusätzlich zur Verunsicherung beigetragen hat, ist der Umstand, dass alle Bücher, die ich zu Rate gezogen habe (bspw. Bortz), als Beispiele für den U-Test immer Messdaten angegeben haben, bei denen die Variable bei jeder Person eine verschiedene Ausprägung hat (bspw. Blutzucker) und nie Einstellungsvariablen mit nur fünffacher Ausprägung.
Ich werde die Ergebnisse des U-Tests aufgrund deiner Informationen dennoch verwenden.
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